Skispringen Mixed Team DSV-Team auf Rang drei - Ärger um Disqualifikation
Beim Heim-Weltcup in Willingen springt das deutsche Mixed-Team auf Rang drei, allerdings weit hinter Norwegen und Österreich hinterher. Für Ärger sorgte außerdem eine Disqualifikation bei Slowenien.
Es war ein wenig Seelenbalsam für die zuletzt geschundene Skisprung-Seele, mehr aber auch nicht. Im Mixed-Team-Wettbewerb reichte es für die deutsche Mannschaft zum dritten Platz. Rein sportlich war die Leistung des Quartetts aus Katharina Schmid, Philipp Raimund, Selina Freitag und Andreas Wellinger erneut ausbaufähig.
Der Rückstand auf die dominanten und konstanten Norweger betrug am Ende auf der gigantischen Mühlenkopfschanze in Willingen satte 82,0 Punkte. Auch Österreich landete mit 42,6 Zählern deutlich vor Deutschland.
Schmid und Raimund mit Problemen
Im ersten Durchgang hatte die Konkurrenz direkt mal Einen rausgehauen. Ema Klinec aus Slowenien und Norwegerin Thea Minyan Bjoerseth sprangen auf der größten Sprungschanze der Welt auf über 140 Meter. Katharina Schmid konnte da nicht mithalten. Die zu Beginn der Saison noch dominierende Deutsche landete bei 130 Metern und hatte Probleme beim Telemark.
Den resultierenden Rückstand konnte der etwas überraschend ins Team gerückte Philipp Raimund als zweiter Springer nicht wettmachen. Der 24-Jährige erwischte einen Sprung "mit vielen Windungen und Wendungen" auf 128,5 Meter, wie er selbst am Sportschau-Mikrofon sagte.
Freitag bringt Deutschland zurück
Etwas besser machte es Selina Freitag, die das DSV-Team mit ihren sicheren 131 Metern vorbei an Japan und Österreich auf Rang zwei schob. "Der Sprung war besser als im Training", sagte Freitag und freute sich über die ordentlich gefüllt Kulisse im Rothaargebirge am Freitagnachmittag: "Es macht mega Spaß und es ist schön, dass so viele da sind."
Doch auch mit der Unterstützung der Fans gelang keinem deutschen Athleten im zweiten Durchgang ein echtes Ausrufezeichen. Die Rückstände auf Österreich und Norwegen wuchsen langsam aber kontinuierlich an und Platz drei zementierte sich.
Slowenien sauer: Disqualifikation wegen Anzug
Zetigleich wurden die starken Slowenen arg geschwächt, weil Timi Zajc nach seinem ersten Sprung aufgrund seines Anzuges disqualifiziert wurde. Damit war die Chance auf einen Podestplatz dahin. Es ist nicht das erste Mal in dieser Saison, dass ein slowenischer Springer wegen eines solchen Vorfalls aus dem Wettbewerb genommen wurde.
Hannawald über Anzug-Geste: "Lächerlich"
Slowenien qualifizierte sich dennoch für den zweiten Durchgang, dort gab Zajc seine Antwort in Form einer abfälligen Geste im Auslauf. Er hob die Hände über den Kopf und setzte seinen nun regelkonformen Skianzug ins Szene. "Lächerlich", ordnete ARD Skisprung Experte Sven Hannawald die Aktion von Zajc ein: "Wenn wir darauf eingehen, wird es ja noch lachhafter. (...) Timi Zajc kann super fliegen, aber hat auch das Talent, irgendwie für Drama zu stehen."
Auch Schlussspringer Anze Lanzisek, der vor einer Woche beim Skifliegen in Oberstdorf disqualifiziert worden war, brachte mit einer Finger-vor-Mund-Geste seinen Unmut über die Entscheidung der Jury zum Ausdruck. Die erneute Disqualifkation Sloweniens habe sich laut Hannawald "angekündigt. Alle Nationen gehen an die Grenze und wenn du es übertreibst, musst du dich nicht wundern, wenn du ausgeschlossen wirst."