
Gastgeber für FIFA-Turnier Klare Favoriten für Frauen-WM 2031 und 2035 - mit 48 Teams
FIFA-Präsident Gianni Infantino hat bestätigt, dass für die Frauen-WM 2031 nur die USA und für die WM 2035 nur Großbritannien Interesse angemeldet haben. Das Turnier soll auf 48 Teams ausgeweitet werden.
FIFA-Präsident Gianni Infantino bestätigte beim UEFA-Kongress in Belgrad, "dass wir für 2031 und für 2035 jeweils ein gültiges Angebot erhalten haben". 2031 würden sich USA bwerben, möglicherweise noch mit anderen Ländern aus Nordamerika. "Die Bewerbung für 2035 kommt aus Europa", sagte Infantino, es sind England, Wales, Schottland und Nordirland.
Infantino betonte den Begriff "gültiges Angebot", was auf Fehler anderer Bewerber schließen lässt. Spanien hatte in Kombination mit Portugal und Marokko ebenfalls eine Bewerbung in Betracht gezogen. Länder aus Afrika hatten außerdem die Chance, sich zu bewerben. Infantino sagte: "Der Weg ist also bereitet für große Turniere in großartigen Ländern."
Infantino stellt klar: 48 Teams sollen mitspielen
Infantino stellte ein größeres Turnier in Aussicht. "Unser Plan ist es, die Zahl der Teams auf 48 zu erhöhen", sagte er. "Das werden wir im FIFA-Rat diskutieren. Damit soll das Turnier an die Männer-WM angeglichen werden."

Gianni Infantino beim UEFA-Kongress in Belgrad
Erst zur Frauen-WM 2023 in Australien und Neuseeland wurde die Zahl der Teams bei der Endrunde von 24 auf 32 erhöht. Das Format weckte die Sorge, dass zu große Unterschiede zwischen den Teams sichtbar werden könnten. Doch diese Bedenken bestätigten sich nicht, das Turnier wurde in sportlicher Hinsicht weitgehend positiv bewertet.
Auch das olympische Fußballturnier der Frauen soll erweitert werden, von 12 auf 16 Teams - wie bei den Männern. Das IOC habe nicht zugestimmt, deshalb überlege man bei der FIFA, das Männerturnier entsprechend zu verkleinern um 16 Frauenteams dabei zu haben. Im Frauenfußball hat Olympia eine deutlich größere Bedeutung.
Turniererweiterung logistische Herausforderung
Ab der WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada wird die WM der Männer mit 48 Mannschaften und 104 Spielen durchgeführt. Zum Vergleich: Das ist das doppelte Ausmaß der EM 2024 der Männer in Deutschland oder EM der Frauen 2025 in der Schweiz.

Spaniens Spielerinnen feiern nach dem Sieg gegen England im WM-FInale 2023.
Eine solche Änderung wäre logistisch eine große Herausforderung, im Format mit 32 Teams werden nur 64 Spiele veranstaltet. "Sollte es zu einer solchen Änderung kommen, werden alle Anforderungen entsprechend angepasst, sodass alle Bieter genügend Zeit haben, dies bei der Vorbereitung ihrer Angebote zu berücksichtigen", schreibt die FIFA in ihren Bewerbungsanforderungen.
Jahr | Teams | Land |
---|---|---|
1991 | 12 | China |
1995 | 12 | Schweden |
1999 | 16 | USA |
2003 | 16 | USA |
2007 | 16 | China |
2011 | 16 | Deutschland |
2015 | 24 | Kanada |
2019 | 24 | Frankreich |
2023 | 32 | Australien und Neuseeland |
2027 | 32 | Brasilien |
2031 | 48* | USA* |
2035 | 48* | Großbritannien* |
*noch nicht bestätigt
Offizielle Entscheidung fällt im Frühjahr 2026
Für 2031 sollten sich nur Länder aus Nord- und Mittelamerika sowie Afrika bewerben können. 2035 sollten nur Länder aus Europa und Afrika infrage kommen.
Die Einschränkung auf bestimmte Kontinente soll mit Blick auf die Gastgeberländer zuvor eine Art Gerechtigkeit herstellen. Der DFB bewarb sich vergeblich gemeinsam mit den Niederlanden und Belgien um die Frauen-WM 2027, das Turnier wurde nach Brasilien vergeben. Der DFB bemüht sich nun um die EM 2029, hat aber auch dort starke Konkurrenz: Dänemark und Schweden in einer gemeinsamen Bewerbung sowie Portugal, Polen und Italien wollen das Turnier ebenfalls.

FIFA-Präsident Gianni Infantino verkündet den Sieger bei der Bewerbung um die WM 2027: Brasilien
Doppelvergabe wieder gelebte Praxis in der FIFA
Am Prinzip der Doppelvergabe gab es bei der Vergabe der WM 2030 und der WM 2034 der Männer im Dezember 2024 viel Kritik: Beispielsweise von Menschenrechtsorganisationen, Sportrechtsexperten und auch ganz offiziell im FIFA-Kongress vom norwegischen Verband. Doppelvergaben waren seit dem Skandal um die Zuteilung der beiden Männerturniere 2018 und 2022 nach Russland und Katar als Teil von mehreren Reformen eigentlich in den FIFA-Statuten abgeschafft worden - um Absprachen, Deals und Korruption zu verhindern.
Nun ist die Doppelvergabe wieder gelebte Praxis in der FIFA. Eine entsprechende Statutenänderung war vom FIFA-Rat 2024 einstimmig auf den Weg gebracht worden, also auch mit Zustimmung von DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der Mitglied im FIFA-Rat ist. Am 3. April steht Neuendorf beim UEFA-Kongress in Belgrad zur Wiederwahl für vier weitere Jahre im FIFA-Rat. Der Posten wird derzeit mit 250.000 US-Dollar pro Jahr bezahlt.