FIFA-Kongress in Bangkok FIFA ebnet Weg für Doppelvergabe der WM 2030 und 2034
Der FIFA-Kongress hat mehrere Statutenänderungen beschlossen - eine davon ermöglicht eine Doppelvergabe der WM 2030 und der WM 2034 der Männer.
Der Kongress des Weltverbands stimmte am Freitag (17.05.2024) in Bangkok einer Statutenänderung zu, die dem FIFA-Rat das Recht gibt, von den Statuten bei Bedarf abzuweichen und zwei Weltmeisterschaften bei einem Kongress zu vergeben. Sollte der Rat von diesem Recht Gebrauch machen, was als sicher gilt, könnten bei einem außerordentlichen Kongress am 11. Dezember 2024 die Weltmeisterschaften der Männer 2030 und 2034 am selben Termin vergeben werden. Dieser Kongress soll laut FIFA-Präsident Gianni Infantino digital stattfinden.
Für beide Turniere gibt es nach Beschlüssen des FIFA-Rats jeweils nur eine Bewerbung:
- 2030: Spanien, Portugal, Marokko sowie Eröffnungsspiele in Uruguay, Argentinien und Paraguay
- 2034: Saudi-Arabien
An dem Vorgehen gibt es viel Kritik, Deals im FIFA-Rat bei der Zusammenlegung von Bewerbungen für 2030 führten dazu, dass Saudi-Arabien 2034 ohne Konkurrenz ins Rennen geht. Eine sonst übliche Pressekonferenz mit Infantino, in der der Präsident mit Fragen dazu hätte konfrontiert werden können, gab es nach dem Kongress nicht.
Viele neue Gremien sorgen für Fragen
Weitere Statutenänderungen betreffen die Einrichtung von zahlreichen Kommissionen. Aus bisher sieben Gremien sollen 35 werden. Bei den Reformen 2016 war die Zahl dieser Gremien von 26 auf neun reduziert worden. Der frühere Governance-Chef der FIFA, Miguel Maduro, befürchtet die Möglichkeit, Funktionäre wohlwollend mit gut bezahlten Posten zu versorgen und sprach im Interview mit der Sportschau von einer "Rückkehr in alte Zeiten" für die FIFA. Der Weltverband widersprach dieser Darstellung, die Gremien seien notwendig.
Zudem kann der Kongress künftig einen Wegzug der FIFA aus Zürich beschließen. Maduro sieht das als Druckmittel gegen die Schweizer Behörden, die FIFA spricht von einer Klarstellung, dass nur der Kongress dies beschließen könne. Die FIFA unterhält schon jetzt mehrere Büros weltweit, beispielsweise in Miami, Jakarta und Paris.