Stuttgarts Deniz Undav bejubelt zusammen mit Ermedin Demirovic und Jacob Bruun Larsen sein Tor

Viertelfinale im DFB-Pokal Stuttgart ringt im Schwabenduell den FCA nieder

Stand: 04.02.2025 23:55 Uhr

Der VfB Stuttgart hat seine kleine Durststrecke von drei Niederlagen innerhalb der letzten Tage überwunden und im DFB-Pokal das Halbfinale erreicht. Im Schwabenduell besiegte der VfB am Dienstag den FC Augsburg mit 1:0 (1:0). Stuttgart genügte eine halbwegs solide Abwehrleistung gegen engagierte, aber offensivschwache Gäste aus der Fuggerstadt.

"Es war eine schwierige Ausgangsposition, das haben wir antizipiert", sagte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß bei Esther Sedlaczek und Bastian Schweinsteiger im Ersten, "es war physisch schwierig, es war mental schwierig - und da muss ich meiner Mannschaft einfach ein großes Kompliment machen.". Torschütze Deniz Undav fügte hinzu: "Im Endeffekt zählt das Weiterkommen, das haben wir heute erreicht. Zum Glück habe ich das Tor gemacht. Ich hatte viele leichtsinnige Ballverluste, vielleicht hilft mir das Tor für das Selbstvertrauen." Augsburgs Marius Wolf sagte: "Es war ein offenes Spiel. Die Chance war da, gegen den VfB zu gewinnen. Wir haben das nicht konsequent genug ausgespielt."

VfB kommt schwer ins Spiel

Drei Wochen nach dem Auswärtssieg des VfB im Schwabenduell beim FC Augsburg dauerte es fast eine halbe Stunde, bis Stuttgart zum ersten Mal gefährlich vors Augsburger Tor kam. Angelo Stiller hatte mit einem wunderbaren Chipball Deniz Undav fast eine identische Situation wie beim Siegtreffer in Augsburg kreiert, Undav schloss aus kurzer Distanz von rechts ab. Aber diesmal machte sich Nediljko Labrović im Kasten der Gäste ganz breit und wehrte den Schuss ab (26.).

Bereits kurz zuvor hatte Chrislain Matsima noch gut gegen Chris Führich verteidigt (24.). Bis zu diesem Zeitpunkt war Augsburg die klar bessere Mannschaft, verunsicherte Sebastian Hoeneß' Elf von der ersten Minute an mit hohem Pressing und brachte die personell angeschlagenen Stuttgarter ein ums andere Mal in große Verlegenheit.

Kein Augsburger Tor - was sich rächt

Aber es gelang dem FCA nicht, sich in den ersten 24 Minuten wenigstens eine klare Torchance zu erspielen. Einzig ein Steckpass von Alexis Claude-Maurice auf Dimitrios Giannoulis hätte die Gästefans jubeln lassen können, wenn nicht Jacob Bruun Larsen gut aufgepasst und verteidigt hätte. Und dann kam es eben, wie es kommen musste.

VfB Stuttgart gegen FC Augsburg - die Analyse

Sportschau, 04.02.2025 20:15 Uhr

Wegen der beiden Torannäherungen selbstbewusst geworden schlug der Gastgeber dann schnell zu: Augsburgs nigerianischer Mittelfeldspieler Frank Onyeka produzierte im Spielaufbau gegen den heranstürmenden Undav einen Pressschlag, den sich der Ex-Augsburger Ermedin Demirovic auf der halblinken Seite schnappte. Sein Blick fand den mitgelaufenen Undav, das genauso geplante Zuspiel auch, und Undav schob den Ball aus Mittelstürmerposition gegen die Laufrichtung von Labrovic links unten ins Tor (30.).

Vor der Pause: Führich trifft den Außenpfosten

Augsburg, in der Liga seit vier Spielen ungeschlagen, wirkte in der Folge verunsichert und ideenlos. Das nutzte Führich erneut zu einem Vorstoß über die halblinke Seite. Nachdem sich der Nationalspieler gegen Matsima durchsetzte, krachte sein Linksschuss an den linken Außenpfosten (44.). Labrovic war zwar zur Stelle, hätte aber sein Können so richtig unter Beweis stellen müssen, um den Ball zu klären.

Die Partie blieb auch nach dem Seitenwechsel umkämpft. FCA-Coach Jess Thorup entschied sich für die Hereinnahme von Samuel Essende und Mert Kömür, und sofort hätte Philipp Tietz nach einer Flanke von Marius Wolf die Kopfballchance zum Ausgleich gehabt. Der Versuch misslang, Alexander Nübel im Tor der Gastgeber hatte mit dem Versuch keine Probleme (59.).

Dafür musste Nübel all seine Künste zeigen, als Kömür aus gut 20 Metern zentraler Position abzog und der Ball genau den rechten Winkel anflog. Der Keeper flog ebenfalls dorthin und parierte sicher (71.).

VfB Stuttgart gegen FC Augsburg im Re-Live

Sportschau, 04.02.2025 20:15 Uhr

FCA versucht alles

Kömürs Hereinnahme brachte Schwung ins Augsburger Spiel. Der aktive Giannoulis, aus der Augsburger Mannschaft an diesem Abend herausragend, schaffte es links bis zur Grundlinie. Sein Pass in den rückwärtigen Strafraum fand Kömür, dessen Direktschuss gut, aber nicht unhaltbar war.

In eine Foulunterbrechung in der Nachspielzeit hinein, bei der Giannoulis Enzo Millot am Fuß traf, pfiff Schiedsrichter Sascha Stegemann die Partie ab. "Wir müssen hoffen, dass da nichts passiert ist, er ist umgeknickt und sein Blick sah nicht gut aus", sagte Hoeneß später in der Sportschau.

Stuttgart siegte glanzlos gegen offensivschwache Augsburger und steht im Halbfinale des DFB-Pokals.