Tour de Ski in Toblach Victoria Carl mit der nächsten Weltklasse-Leistung
Victoria Carl ist in der Form ihres Lebens. Zwei Wochen nach ihrem Sieg über die 10 Kilometer in Trondheim steht sie auch bei der Tour de Ski über die gleiche Distanz wieder auf dem Podium. Am Sonntag (31.12.2023) meldete sich auch Katharina Hennig nach ihrer Krankheits-Auszeit zurück.
Die deutschen Langläuferinnen haben bei der Tour de Ski das nächste Ausrufezeichen gesetzt. Auf der zweiten Etappe im italienischen Toblach stürmte Victoria Carl auf den zweiten Rang, Katharina Hennig wurde starke Fünfte. Schnellste über die 10 Kilometer in der klassischen Technik war die Finnin Kerttu Niskanen.
Damit liegt Carl auch im Rennen um den Gesamtsieg der Tour bestens im Rennen. Hinter der am Sonntag Drittplatzierten Jessica Diggins aus den USA ist sie mit sieben Sekunden Rückstand Zweite.
Carl: "Heute hat wieder alles gestimmt"
Für Carl kam der neuerliche Erfolg etwas überraschend: "Ich wusste nach Weihnachten nicht, wie die Form ist. Der Prolog gestern hat mich schon überrascht und auch heute hat wieder alles gestimmt", sagte sie nach dem Rennen im ZDF. Die letzten Meter seien noch einmal richtig hart gewesen, dank der Anfeuerung von den Trainern habe sie aber noch die letzten Kraftreserven mobilisieren können.
Auch der Bundestrainer war voll des Lobes. "Mich freut es, dass sich der Erfolg jetzt auf mehrere Schultern verteilt und es nicht nur Katharina Hennig ist, sondern dass auch Victoria so durchstartet. Aber auch Coletta Rydzek als Sprinterin hat ein tolles Rennen gemacht", so Peter Schlickenrieder.
Hennig überzeugt vom Start weg
Hennig überraschte angesichts der Voraussetzungen, mit denen sie in die Tour gegangen ist, bei den Zwischenzeiten. Als 27. von 67 Starterinnen ins Rennen gegangen, konnte die Sächsin, die zuletzt zwei Weltcups wegen einer Corona-Erkrankung verpasst hatte und noch nicht wieder bei 100 Prozent ist, sich zunächst bei jeder Zeitmessung bis ins Ziel an die Spitze des Klassements setzen.
Direkt hinter ihr machten aber die US-Amerikanerin Rosie Brennan und Niskanen mächtig Druck und konnten Hennig auf den zehn Kilometern 15 (Brennan) beziehungsweise 29 Sekunden (Niskanen) abnehmen. Hennig konnte sich aber vor zahlreichen der favorisierten Schwedinnen, die am Vortag noch den Sprint dominierten, und Norwegerinnen behaupten.
Diggins und Carl stürmen noch vorbei
Somit hatte Hennig noch zwei Kontrahentinnen im Kampf um die Podiumsplatzierung: Diggins und Teamkollegin Victoria Carl, die mit Startnummer 48 das Rennen aufgenommen hatte. Bis Kilometer drei lag Carl knapp hinter Hennig, konnte sich dann aber um wenige Sekunden vorbeischieben. Auch Diggins drehte erst auf den letzten drei Kilometern so richtig auf und schob sich noch deutlich an Hennig vorbei.
Aber den zweiten Platz sollte Diggins noch abgeben müssen. Denn Carl spurtete noch an der Weltcup-Führenden vorbei und bejubelte das dritte Podest in diesem Winter. Auf den nächsten Sieg fehlten ihr aber 6,7 Sekunden.
Rydzek mit Top-20-Platzierung
Auch Coletta Rydzek zeigte einen Tag nach ihrem siebten Platz im Sprint wieder eine tolle Leistung. Die eigentlich im Sprint beheimatete Läuferin kam mit 1:19,4 Rückstand auf den 16. Platz. Lisa Lohmann (21./+1:28,1 Minuten) und Pia Fink (26/+1:33,2 min) rundeten ein starkes DSV-Ergebnis ab.
Sofie Krehl (+2:20,4 min) und Laura Gimmler (+2:20,8) kamen auf die Plätze 44 und 46.
Bereits am Neujahrstag geht es weiter
Viel Zeit zum Ausruhen und für einen entspannten Jahreswechsel haben die Langläuferinnen nicht. Denn bereits am ersten Tag des neuen Jahres steht zum Abschluss der Rennen in Toblach die 20 km Freistil-Verfolgung auf dem Programm. Danach zieht der Tross weiter in die Schweiz, wo am 3. und 4. Januar in Davos die Etappen 4 (Freistil-Sprint) und 5 (20 km Verfolgung klassisch) anstehen. Im Anschluss geht es zurück nach Italien, wo in Val di Fiemme zunächst ein Massenstart über 15 km (klassisch) und die abschließende Etappe hoch zur Alpe Cermis ansteht.