Jamal Musiala (2. v. links) muss verletzt ausgewechselt werden. Trainer Kompany (links) tröstet ihn.

Vor Champions-League-Duell gegen Inter "Kein Bock auf Gejammer": FC Bayern will Verletzungen trotzen

Stand: 07.04.2025 21:07 Uhr

Beim FC Bayern ist vor dem Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Inter Mailand der Personalnotstand ausgebrochen. Trainer Vincent Kompany möchte die Verletztenliste aber nicht als Ausrede gelten lassen.

Von Victor List

Für den FC Bayern geht es jetzt in die entscheidenden Wochen. In der Bundesliga gilt es, die Meisterschale wieder nach München zu holen, in der Champions League das Finale dahoam zu erreichen. Den Weg ins Endspiel im eigenen Wohnzimmer versperrt zuerst Inter Mailand. Der italienische Vertreter löst in München Respekt aus, zumal auch die eigene Situation schonmal besser war. Fünf Stammspieler fehlen dem FC Bayern, Trainer Kompany will der Verletztenproblematik trotzen.

Viele Verletzte: Kompany will "die Ziele nicht ändern"

Am Freitag gesellte sich auch noch Jamal Musiala mit einem Muskelbündelriss zum Bayern-Lazarett. Der Dribbelkünstler wird vermutlich erst zur Klub-WM wieder fit sein - wenn überhaupt. In den Spielen gegen die Nerazzurri wird Musiala fehlen. Genauso wie Manuel Neuer (Wadenverletzung), Dayot Upamecano (Knorpelschaden), Alphonso Davies (Kreuzbandriss), Kingsley Coman (Reizung im Fuß) und Hiroki Ito, der sich jüngst zum zweiten Mal den Mittelfuß brach.

Doch Trainer Vincent Kompany will die dünne Personaldecke nicht als Ausrede gelten lassen. Das hatte er schon nach dem 3:1-Sieg gegen Augsburg am Freitag betont. Vor dem Königsklassen-Duell gegen die Norditaliener wurde er noch deutlicher. Er habe "kein Bock auf Gejammer", stellt der 38-jährige Belgier klar. "Ich will nicht die Ziele ändern, bloß weil wir ein paar Verletzte haben."

Laimer: "Müssen als Mannschaft noch enger zusammenrücken"

In ein ähnliches Horn blies auch Konrad Laimer, der wie schon in Augsburg auch gegen Inter hinten rechts in der Viererkette zum Einsatz kommen dürfte. "Wir wissen, dass wir viele Verletzte haben. Aber wir suchen da keine Ausreden. Wir müssen als Mannschaft noch enger zusammenrücken." Den personellen Notstand könne man nur "gemeinsam auffangen. Das kann keiner eins zu eins machen, bei den Ausfällen, die wir haben".

Besonders hart treffen die Münchner die Ausfälle in der Defensive. Dort sind die Möglichkeiten inzwischen sehr begrenzt und das gegen Mailänder, von denen Laimer und seine Teamkollegen wissen, "dass sie sie sehr gut verteidigen, dass sie sehr gut spielen können". Doch der Österreicher, der im Duell am Dienstag auch auf seinen Nationalmannschafts-Kollegen Marko Arnautovic treffen wird, gibt auch zu bedenken: "Es ist nicht nur die Viererkette, die verteidigt. Es sind elf Spieler inklusive Torwart, die versuchen, Tore zu verhindern." Und die bringt der FCB geradeso noch zusammen.

Müller oder Gnabry: Wer ersetzt Jamal Musiala?

Bliebe noch die Frage, wie Kompany den jüngsten Ausfall von Jamal Musiala kompensieren möchte. Der antwortete auf die entsprechende Frage eines Reporters auf der Pressekonferenz: "Wir haben schon ohne Jamal gespielt" und fügte hinzu: "Sie können zurückschauen und dann werden Sie alle kreativen Lösungen finden, die wir haben."

Konkret gibt es eigentlich nur zwei Optionen: Thomas Müller, der schon in Augsburg für Musiala eingewechselt wurde, oder Serge Gnabry. Der 29-Jährige ist derzeit klar zweite Wahl unter Kompany, bekommt häufig nur Kurzeinsätze. Im Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Bayer Leverkusen überzeugte er nach Einwechslung. Ansonsten gibt es wenig Saison-Highlights von Gnabry.

Vielleicht wird das Duell gegen Inter Mailand aber auch die nächste Sternstunde von Serge Gnabry - damit der Traum vom Finale dahoam weiter leben kann.

Quelle: BR24Sport 07.04.2025 - 18:30 Uhr