Tour de Ski in Toblach Carl und Rydzek verpassen Finale zum Tour-Auftakt
Mit den Sprints im italienischen Toblach ist die Tour de Ski am Samstag (30.12.2023) in ihre 18. Auflage gestartet. Die deutschen Starter und Starterinnen hielten in der Freistil-Technik auf der 1,4 Kilometer langen Strecke im Schatten der mächtigen Dolomiten-Berge gut mit, verpassten aber den großen Wurf. Die Siege gingen nach Schweden und Frankreich.
Victoria Carl siegte in ihrem Viertelfinale noch recht souverän gegen ihre fünf Kontrahentinnen, im Halbfinale aber verlor sie früh den Anschluss an die Spitze und konnte die Lücke nicht mehr schließen. Am vorletzten Anstieg nahm die Thüringerin, die beim letzten Rennen vor der Weihnachtspause in Trondheim ihren Weltcup-Premierensieg feierte, sogar Tempo raus, und kam schließlich mit deutlichem Rückstand ins Ziel. Für sie reichte es in der Endabrechnung zu Rang zwölf - ein "Topeinstieg" wie Carl befand.
Noch besser lief es sogar für Coletta Rydzek. Sie verpasste den Sprung ins Finale als Dritte ihres Halbfinals um eine Skilänge. Wie schon im Viertelfinale zeigte sie dabei auf der Schlussgeraden starke Zielsprint-Fähigkeiten und schob sich noch an mehreren Läuferinnen vorbei. Für einen Platz unter den besten zwei reichte es aber knapp nicht. Dennoch war der siebte Platz ihr bestes Saisonresultat. "Ich bin sehr, sehr happy heute", sagte Rydzek im Anschluss.
Im Finale der Frauen duellierten sich vier Schwedinnen mit der Norwegerin Kristine Stavås Skistad und der Schweizerin Nadine Fähndrich. Den Sieg schnappte sich Linn Svahn vor ihrer Landsfrau Jonna Sundling und Skistad.
Fink und Krehl scheitern knapp im Viertelfinale
Bereits im Viertelfinale Schluss war für Pia Fink. Sie war gegen zahlreiche Favoritinnen wie die schwedische Olympiasiegerin und aktuelle Weltmeisterin Sundling bis zur Zielkurve aussichtsreich im Rennen, stürzte aber nach einer Berührung mit Skistad. Auch Sofie Krehl konnte sich lange Hoffnungen auf den Einzug ins Halbfinale machen, im letzten Viertelfinal-Lauf schnappte ihr die US-Amerikanerin Julia Kern aber noch den Platz der "Lucky Loserin" weg.
Nicht unter die besten 30 in der Qualifikation hatte es Katharina Hennig geschafft. Im ersten Rennen nach ihrer Wettkampf-Pause wegen einer Corona-Infektion reichte ihre Zeit nur für Rang 37. So verpasste sie die K.o.-Duelle wie auch Laura Gimmler (49.) und Lisa Lohmann (58.).
Kastner überrascht aus deutscher Sicht
Bei den Männern, wo der norwegische Superstar Johannes Hösflot Kläbo wegen einer Grippe seine Teilnahme an der Tour absagen musste, hatten es überraschenderweise gleich drei von sechs Athleten des Deutschen Skiverbandes in die Viertelfinals geschafft. Marius Kastner qualifizierte sich als 15., Jan Stölben als 19. und Anian Sossau als 30. Doch in der ersten K.o.-Runde war für das DSV-Trio bereits Schluss.
Für den 21 Jahre alten Kastner war es trotzdem ein großer Erfolg, zumal er den Halbfinal-Einzug nur um wenige Hundertstelsekunden verpasste. Er konnte sich aber als 17. über die ersten Weltcup-Punkte seiner Karriere freuen. Stölben landete auf Rang 28., Sossau auf Position 30.
Den ersten Etappenerfolg des Saisonhöhepunkts sicherte sich der Franzose Lucas Chanavat, der sich im Finale gegen seinen Landsmann Jules Chappaz behaupten konnte. Dritter wurde Ben Odgen aus den USA.