
BVB-Gegner im CL-Viertelfinale FC Barcelona - Theater um Olmo trübt den Glanz
Der FC Barcelona marschiert in dieser Saison durch alle Wettbewerbe und träumt vom Triple. Barca kämpft aber nicht nur gegen seine Gegner, sondern auch um die Zukunft von Dani Olmo.
Keine Mannschaft in Europa kann aktuell mit dem FC Barcelona mithalten. 22 Spiele hat das Team von Trainer Hansi Flick in diesem Kalenderjahr bestritten, davon 18 gewonnen und keines verloren. Da fällt es auf, wenn Barca mal nicht gewinnt wie beim 1:1 am vergangenen Wochenende gegen Betis Sevilla, was aber keinen Schaden auf dem Weg Richtung spanische Meisterschaft bedeutete, weil Verfolger Real Madrid (vier Punkte Rückstand) zuvor verloren hatte.
Siebenmal hatte das Flick-Team zuvor in Serie auf dem Platz gewonnen - und einmal außerhalb des Spielfeldes. Das oberste Sportgericht Spaniens (CSD) hat dem Klub in der vergangenen Woche Recht in einer Angelegenheit gegeben, die ihn bereits seit Monaten, eigentlich aber schon seit Jahren, begleitet. Barca setzte sich im Streit gegen die Liga und den Verband (RFEF) durch, die den Profis Dani Olmo und Pau Victor die Spielberechtigung entziehen wollten. Der Streit schien beigelegt, doch La Liga und RFEF geben sich nicht geschlagen.
La Liga und RFEF widersprechen Entscheidung des Sportgerichts
Das CSD hatte am Donnerstag seine Entscheidung aus dem April bestätigt, dass die beiden Sommer-Neuzugänge auch weiter für die Katalanen spielen dürfen. Barca hatte zuvor erfolgreich Rechtsmittel gegen die Verweigerung der Spielberechtigung eingelegt, die Richter begründeten das mit fehlenden Befugnissen des Überwachungsausschusses. Der Verein kämpft schon seit langem gegen seine immensen Schulden und hatte dadurch schon oft Probleme, Transfers zu tätigen oder Neuzugänge zu registrieren.
Olmo und Victor machen also weiter - oder vielleicht doch nicht? La Liga und RFEF lassen das Thema nicht ruhen, weshalb der Streit nun in die nächste Runde geht. Wie die spanische Liga mitteilte, habe man am Montag eine Verwaltungsbeschwerde eingelegt und dringende vorläufige Maßnahmen beantragt, damit Olmo und Victor nicht eingesetzt werden dürfen. Die Entscheidung des CSD stelle "einen schwerwiegenden Verstoß gegen den Regelungsrahmen in Bezug auf die wirtschaftliche Kontrolle und die Gewährung von Sportlizenzen dar", hieß es in der Mitteilung.
Olmo könnte für FC Barcelona noch viel teurer werden
La Liga stellt die Gleichheit zwischen den Vereinen infrage, sorgt so damit, dass sich Barca kurz vor dem Hinspiel im Viertelfinale der Champions League gegen Borussia Dortmund (Mittwoch, 09.04.2025, 21 Uhr) wieder nicht nur mit dem nächsten Gegner befassen muss, sondern auch mit Zukunftssorgen. Sollten Liga und Verband nämlich irgendwann doch noch erfolgreich sein, drohen die ablösefreien Abgänge von Olmo und Victor.
Für Olmo hatte Barca 55 Millionen Euro an RB Leipzig überwiesen, sollte er aufgrund der fehlenden Spielgenehmigung gehen, hätte er Anspruch auf sein gesamtes Gehalt bis 2030. Sein jährliches Salär soll etwa elf Millionen Euro betragen, insgesamt sind es bis zum Vertragsende also noch 55 Millionen Euro ab dem kommenden Sommer.
Atletico-Trainer Simeone: "Mannschaft, die den besten Fußball spielt"
Es ist der einzige Schatten in einer Saison, in der Barca sein Strahlen zurückgewonnen hat. Nach der enttäuschenden Vorsaison hat Flick seine Mannschaft zu einem Erfolgsteam geformt, das in der Meisterschaft souverän Tabellenführer ist, im Finale des spanischen Pokals steht, den Supercup gegen Real gewonnen hat und in der Champions League nach der Auftaktniederlage bei der AS Monaco (1:2) acht von neun Spielen (ein Remis) gewonnen hat.
"Ich habe es bereits gesagt und kann es heute wiederholen: Barcelona ist die Mannschaft, die den besten Fußball spielt. Es ist auch die Mannschaft, die als Team am besten funktioniert und preisgekrönte Spieler auf individueller Ebene hat", sagte Diego Simeone, Trainer von Atletico Madrid, nachdem er mit seiner Mannschaft zuletzt mit 2:4 in der Liga gegen Barca verlor. Danach hatten Simeone und Co. auch in der Copa del Rey das Nachsehen.
Barca-Mittelfeldspieler Pedri: "Flick ist verantwortlich"
Bei den Katalanen funktioniert gerade alles. Robert Lewandowski trifft wieder wie zu besten FC-Bayern-Zeiten, er hat in 44 Pflichtspielen 38 Saisontore für seinen Klub erzielt. Der 17 Jahre alte Lamine Yamal verzaubert die Massen nach seiner starken Europameisterschaft auch weiter in Barcelona. Und im Mittelfeld zieht Pedri auf einem Niveau die Fäden, wie es Xavi Hernandez und Andres Iniesta Ende der 2000er- und Anfang der 2010er-Jahre gemacht haben.

Pedri vom FC Barcelona läuft mit dem Ball
Dazu hat der phänomenal gut besetzte Kader wieder einen Trainer gefunden, der ihn zu einem harmonierenden Gesamtgebilde orchestriert. "Flick ist für das verantwortlich, was gerade passiert", sagte Pedri, der vom 60-Jährigen als "bester Mittelfeldspieler der Welt" bezeichnet wird. Der Ausnahmespieler hat bereits klargemacht: "Wir werden versuchen, das Triple zu holen. Wir werden um alles kämpfen." Doch es gibt eben auch noch den Kampf um Olmo. Der trübt den Glanz.