
Teure Kaufoption für längeren Verbleib Chukwuemeka spielt beim BVB um seine Zukunft
Carney Chukwuemeka ist auch im Champions-League-Spiel gegen den FC Barcelona ein Hoffnungsträger für den BVB. Mit jedem Erfolg steigen auch die Chancen auf seinen Verbleib.
Was der 21 Jahre alte Winter-Neuzugang bereits in seinen ersten Kurzeinsätzen für den BVB angedeutet hatte, bestätigte er bei seinem Startelfdebüt am Wochenende gegen Freiburg: Carney Chukwuemeka hat Fähigkeiten, Borussia Dortmund besser zu machen. Auf den letzten Drücker hatten die Borussen ihn im Februar noch vom FC Chelsea ausgeliehen, wo er seit dem Sommer quasi keine Rolle gespielt hatte.
Endlich fit genug für die Startelf - und direkt bärenstark
Leihgeschäfte wie dieses, von dem nun auch der BVB und eben der zentrale Mittelfeldspieler selbst profitieren, sind ein gängiges Modell, das sie bei Chelsea in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten nutzen, um junge Spieler weiterzuentwickeln. Gegen Freiburg setzte Niko Kovac erstmals von Beginn an auf den relativ verletzungsanfälligen 1,88-Meter-Mann, der zu Beginn seiner BVB-Zeit noch an Knieproblemen laboriert hatte und deshalb langsam herangeführt wurde.

Carney Chukwuemeka schießt auf das Freiburger Tor
Der Lohn: Sein Tor zum 2:0, bei dem er mit einem klugen Laufweg aus dem Mittelfeld einen Konter mit ein bisschen Abfälsch-Glück erfolgreich abschloss. Noch besser war aber sein Dribbling im Mittelfeld, bei dem er auf engem Raum gleich drei Gegenspieler austanzte und dann Brandt mit einem perfekt temperierten Pass auf die Reise schickte, das 3:0 vorzubereiten. Spätestens da war klar: Dieser Mann wird, wenn er denn gesund ist, wohl bis zum Saisonende noch häufiger in der Anfangsformation stehen. Womöglich auch in der Königsklasse am Mittwoch im Viertelfinal-Hinspiel gegen den FC Barcelona (21 Uhr, live im Radiostream und im Ticker).
Champions League als Schlüssel für Chukwuemeka-Verbleib?
Chukwuemeka ist Sohn nigerianischer Eltern. Er wurde im österreichischen Eisenstadt geboren, wuchs aber in England in Northampton auf. Für den BVB ist er ein Glücksfall. "Brutal stark" nannte ihn Torhüter Gregor Kobel, Pascal Groß ("Er kann uns helfen") und Niko Kovac schlossen sich an: "Wir haben einen tollen Fußballer dazugewonnen."
Doch für wie lange? Im Sommer müssen die Dortmunder entscheiden, was sie dem FC Chelsea schicken wollen. Entweder einen Spieler mit enormem Potenzial, der sich bei ihnen weiterentwickelt hat. Oder rund 35 Millionen Euro für das Ziehen einer Kaufoption für einen zumindest bisher verletzungsanfälligen Spieler, was im Moment illusorisch erscheint.
Es sei denn, der BVB, durch den Erfolg am Wochenende plötzlich nur noch mit fünf Zählern Rückstand auf Rang vier, schafft doch noch die Champions-League-Qualifikation. Das dann eingespielte Geld könnte einen Transfer eventuell doch noch möglich machen. Helfen würde dabei auch der erneute Einzug ins Halbfinale dieser Königsklassen-Saison, da ist die Hürde mit dem FC Barcelona aber so hoch wie sie nur sein kann. Gänzlich ausgeschlossen ist auch das natürlich nicht, vor allem mit einem Chukwuemeka in dieser Verfassung.