Die Deutsche Nationalspielerin Cora Zicai (l.) im Duell mit der Schottin Jenna Clark

Schottland zum Zweiten DFB-Frauen auf der Suche nach der EM-Form

Stand: 07.04.2025 18:26 Uhr

Deutschland trifft am Dienstag zum zweiten Mal binnen vier Tagen auf Schottland. Für die DFB-Frauen ist das Nations-League-Spiel vor allem ein weiterer wichtiger Test knapp drei Monate vor der EM in der Schweiz. ARD und KiKa übertragen live.

Von Kristoffer Klein

Es ist schon fast 14 Jahre her, dass die deutschen Fußballerinnen zuletzt in Wolfsburg gespielt haben. Gerne erinnert wird beim DFB niemand an den 9. Juli 2011, denn an diesem Tag zerplatzte der Traum vom WM-Titel im eigenen Land. Das 0:1 nach Verlängerung im Viertelfinale gegen die späteren Weltmeisterinnen aus Japan war eine große Enttäuschung - für die Spielerinnen, für die meisten der gut 26.000 Fans im ausverkauften Stadion und für den deutschen Frauenfußball insgesamt.

Bei der anstehenden Nations-League-Partie gegen Schottland am Dienstag (17.45 Uhr) wird all das - wenn überhaupt - nur kurz vor dem Anpfiff präsent sein. Denn dann wird mit der kürzlich zurückgetretenen Almuth Schult, die damals als Ersatztorhüterin auf der Bank saß, die letzte Verbliebene des WM-Kaders von 2011 offiziell aus der Nationalelf verabschiedet.

Bundestrainer Wück ist "guter Dinge"

Die aktuelle deutsche Fußballerinnen-Generation will in Wolfsburg eine andere Erinnerung kreieren. Es geht darum, knapp drei Monate vor dem Start der Europameisterschaft den nächsten Schritt in einer Entwicklung zu machen, die das DFB-Team im Sommer in der Schweiz idealerweise in die Lage versetzt, um den Titel mitzuspielen. Die bisherigen Länderspiele unter Bundestrainer Christian Wück waren allerdings eine ziemliche Berg- und Talfahrt. Dennoch sehe er sich und die Mannschaft "auf einem guten Weg" und sei "guter Dinge, dass wir das hinbekommen", sagte der 51-Jährige bei der Pressekonferenz in der Arena des VfL Wolfsburg.

Deutschland gegen Schottland, am 08.04. ab 17.15 Uhr

Sportschau, 08.04.2025 17:15 Uhr

Besonders die Defensive leistete sich in den bisherigen Länderspielen unter Wück zu viele Schwächen, kassierte regelmäßig unnötige Gegentore. Umso mehr freute sich Innenverteidigerin Sophia Kleinherne über das 4:0 im Nations-League-Hinspiel gegen Schottland. "Wir standen hinten stabil und haben die Null gehalten", sagte die Frankfurterin, ergänzte aber auch, dass "wir wissen, dass noch Potenzial da ist". Noch besser die langen Bälle aus dem schottischen Mittelfeld zu verteidigen, noch sicherer im Spielaufbau zu agieren, dabei trotzdem mutig zu bleiben - das werden sich die DFB-Frauen für die Partie in Wolfsburg vornehmen.

Doorsoun fällt weiter aus

Kleinherne gehörte am vergangenen Freitag in Dundee zu den Besten und hat auch beim zweiten Duell mit den Schottinnen gute Chancen in der Startelf zu stehen, da ihre Eintracht-Kollegin Sara Doorsoun weiter wegen muskulärer Probleme ausfällt. Darüber hinaus seien alle Spielerinnen einsatzbereit, teilte der Bundestrainer mit. Er werde im Vergleich zur Partie in Dundee "auf drei Positionen" wechseln, verriet Wück, aber nicht, welche Namen sich dahinter verbergen.

Sportschau, 08.04.2025 17:44 Uhr

Eine Kandidatin ist definitiv die junge Freiburgerin Cora Zicai, die nach ihrer Einwechslung den linken Flügel deutlich beleben konnte. "Ich freue mich sehr vor heimische Kulisse zu spielen", so die 20-Jährige. Für alle deutschen Spielerinnen ist es drittletzte Chance in Sachen EM-Kader für sich zu werben. Sie wolle "es dem Trainerteam bis zur letzten Sekunde möglichst schwer machen", kündigte Kleinherne an. Das dürfte für alle im DFB-Team gelten.

DFB-Team will Tabellenführung verteidigen

Die Vorzeichen in der Nations-League-Gruppe sind indes klar: Die Schottinnen stehen nach drei Niederlagen auf dem letzten Platz. Die deutschen Fußballerinnen streiten mit den Niederländerinnen, die in Österreich zu Gast sind (Dienstag, 18.15 Uhr), um den Platz an der Tabellenspitze. Momentan haben beide Teams sieben Punkte, die Elf von Bundestrainer Wück steht dank des besseren Torverhältnisses vorne.

Geht es nach den deutschen Fußballerinnen, soll sich daran in Wolfsburg nichts ändern. Knapp 14 Jahre nach dem letzten Länderspiel in diesem Stadion, an das sich beim DFB niemand gerne erinnert.

Dieses Thema im Programm:
Sportschau | 08.04.2025 | 17:45 Uhr