Mit starkem Götze Frankfurt kombiniert sich in Überzahl Richtung Europa
Dirigiert von Mario Götze besiegt Eintracht Frankfurt den Tabellennachbarn Hoffenheim verdient - auch wegen einer frühen Roten Karte.
Eintracht Frankfurt hat zu seinem 125-jährigen Vereinsjubiläum einen großen Schritt Richtung Europapokal gemacht. Durch den verdienten 3:1 (1:1)-Sieg gegen 1899 Hoffenheim am Sonntag festigte die Eintracht Bundesliga-Platz sechs, der einen Startplatz in der Conference League bringt. Der Vorsprung auf den direkten Verfolger aus Hoffenheim beträgt nun sieben Punkte.
Durch die Rote Karte für TSG-Verteidiger John Anthony Brooks (22., Notbremse) spielten die Frankfurter lange in Überzahl, auch Ozan Kabak sah noch Gelb-Rot (78.). Brooks hatte Hoffenheim zwar in Führung gebracht (6.), aber Robin Koch (32.), Junior Dina Ebimbe (50.) und Mario Götze (64.) drehten die Partie.
"Wir haben sehr diszipliniert verteidigt, wenig zugelassen, hatten viele Abschlüsse", sagte der rundum zufriedene Frankfurter Trainer Dino Topmöller der Sportschau. Sein Gegenüber Pellegrino Matarazzo von der TSG äußerte sich dagegen enttäuscht. "Die ersten 20 Minuten haben mir gar nicht gefallen. Unser Defensivverhalten hat dann auch dazu geführt, dass wir die Rote Karte bekommen haben."
Eintracht-Verteidiger Koch lässt Brooks köpfen
Die Eintracht hatte aktiv begonnen mit einer dicken Chance schon in der dritten Minute: Ebimbe zwang nach einem Doppelpass mit Götze Oliver Baumann zu einer starken Parade - es sollte nicht die letzte Offensivaktion der beiden Frankfurter bleiben.
Doch der erste Treffer fiel auf der anderen Seite: Brooks köpfte am ersten Pfosten einen scharf getretenen Eckball von Anton Stach aus fünf Metern ins Netz. Sein Gegenspieler Robin Koch war nicht richtig in den Zweikampf gekommen.
Hoffenheims Brooks kommt zu spät gegen Marmoush
Brooks und Koch - das waren auch die Protagonisten der nächsten beiden wichtigen Szenen. TSG-Verteidiger Brooks kam als letzter Mann ein paar Zentimeter zu spät, brachte Omar Marmoush zu Fall und sah zurecht Rot.
Nur zehn Minuten später nutzten die Frankfurter ihre Überzahl. Der starke Marmoush legte auf zu Koch, der aus 16 Metern präzise ins rechte Eck traf. Auch im Anschluss blieben die Frankfurter das bessere und spielfreudigere Team, die größte, wenn auch stark abseitsverdächtige Chance vor der Pause vergab Götze in der Nachspielzeit freistehend mit einem Pfostenschuss aus kurzer Distanz.
Spielfreudiger Götze findet Ebimbe
Auch nach dem Wechsel brauchten die Gastgeber kaum Anlaufzeit, spielten temporeich, zielstrebig und technisch anspruchsvoll, so auch beim Führungstreffer: Der fleißige Götze chippte vom 16er aus den Ball maßgenau auf Ebimbe, dessen Kopfball links oben im Eck einschlug. Zuvor hatte Hoffenheims Andrej Kramaric Florian Grillitsch im eigenen Strafraum mit einem scharfen Pass im eigenen 16er unnötig in Schwierigkeiten gebracht.
Anschließend nahm die Eintracht etwas das Tempo raus, ließ auch einen gefährlichen Konter zu, den Tuta im letzten Moment vor dem einschussbereiten Grillitsch entschärfte (63.). Nur eine Minute später spielte Frankfurt dann die Vorentscheidung glänzend heraus: Nkounkou fand den eingewechselten Ansgar Knauff mit einem wunderbaren Steilpass. Knauff legte von der Grundlinie zurück vors Tor, wo Götze souverän verwandelte.
Damit war die Partie entschieden, zumal Hoffenheim die Schlussphase in doppelter Unterzahl überstehen musste. Kabak hatte einen Angriff mit einem klaren Foul an Hugo Ekitiké unterbunden, musste mit Gelb-Rot vom Platz. Götze nutzte die restliche Spielzeit noch zu einigen Zauberpässen, aber ein Tor fiel nicht mehr.
Frankfurt jetzt in Dortmund
Für die Eintracht geht es am kommenden Sonntag um 17.30 Uhr weiter mit dem Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund. Hoffenheim bekommt es am Samstag um 18.30 Uhr zu Hause mit dem VfB Stuttgart zu tun.