Jan Thielmann Jubel

Zwei Elfmeter und ein Platzverweis Köln bezwingt Darmstadt im Spiel der Geschenke

Stand: 16.03.2025 00:03 Uhr

Köln gelingt ein wichtiger Zweitliga-Sieg, weil Darmstadt noch mehr Geschenke verteilt als die Kölner selbst.

Der 1. FC Köln hat mit einem 2:1 (1:1)-Sieg gegen SV Darmstadt 98 wichtige Punkte im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga gesammelt. Am Samstag erzielten Jan Thielmann (1.) und Luca Waldschmidt (80., Foulelfmeter) die Kölner Tore. Fraser Hornby (25., Handelfmeter) glich zwischenzeitlich aus und sah in der 66. Minute die Gelb-Rote Karte.

"Es war mal wieder kein schönes Spiel, wir haben mal wieder ein Tor mehr geschossen als der Gegner", sagte Kölns Kapitän Timo Hübers bei Sport1. "Wir sind super erleichtert, wissen aber auch, dass das keine Glanzleistung war." Köln bleibt Tabellenzweiter mit einem Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Hamburg und nun vier Punkten Vorsprung auf Platz vier.

Darmstadts Trainer Florian Kohfeld sprach bei Sky von einem "leidenschaftlichen Spiel voller Moral und Mut, aber der Schuss Cleverness hat uns gefehlt". Die Gelb-Rote Karte machte er als Knackpunkt aus. Darmstadt hat als 13. acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, wobei die dort platzierte Eintracht Braunschweig am Sonntag gegen Hertha BSC punkten kann.

Sergio Lopez' Horrorstart

Darmstadt hatte in Person von Sergio Lopez einen Horrorstart hingelegt. Der Rechtsverteidiger spielte viel zu ungenau in Richtung Torwart Marcel Schuhen zurück, sodass Thielmann dazwischensprinten konnte. Er überwand Schuhen ohne Probleme und schon nach 49 Sekunden flog der Ball ins Gästetor.

Anschließend passierte herzlich wenig, bis Dominique Heintz so höflich war, Darmstadt ein Tor zurückzuschenken. Fahrlässig verursachte er einen Elfmeter, indem er den Arm im Kopfballduell weit nach oben streckte. Erst dem Video-Assistenten fiel auf, dass Hornbys eigentlich ungefährlicher Kopfball an besagten Arm geprallt war. Hornby verwandelte vom Punkt mit einem satten Schuss ins linke Eck.

Lemperle und Uth zurück im Kader

Spielerisch blieb die Partie weiterhin dürftig. Dem FC war das Fehlen wichtiger Offensivkräfte anzumerken: Linton Maina und Damion Downs waren verletzt, Tim Lemperle saß nach zehn Pflichtspielen Pause immerhin wieder auf der Bank, wo auch der Dauerverletzte Mark Uth mal wieder Platz nahm.

FC-Sturmspitze Steffen Tigges, der erneut den Vorzug vor Winterzugang Imad Rondic erhielt, hing genauso in der Luft wie auf der anderen Seite das Sturmduo Hornby und Isac Lidberg. So ging es ohne weitere Höhepunkte in die Pause.

Struber versucht's mit Viererkette

Kölns Trainer Gerhard Struber nahm zur Halbzeit einen Dreifach- und einen Systemwechsel vor. Er setzte auf eine Vierer-Abwehrkette - seine bevorzugte Taktik aus der Anfangsphase der Saison. Er hatte sie aufgegeben nach unter anderem einem 1:5 im Hinspiel in Darmstadt. Mit einer Fünferkette stabilisierte sich der FC und gewann insgesamt acht Mal minimalistisch mit 1:0.

Gegen Darmstadt also die spontane Rückkehr zur Viererkette - und direkt entstanden wieder Räume für den Gegner. Hornby hätte dies zwei Minuten nach der Pause fast genutzt, aber Marvin Schwäbe parierte stark. Die Partie wurde nun munterer und auch Köln hatte durch einen 18-Meter-Schuss des eingewechselten Denis Huseinbasic einen Abschluss (52.).

Hornbys Blackout

Nach gut einer Stunde leistete sich Hornby einen überflüssigen Platzverweis. Frisch verwarnt wegen Ballwegschlagens grätschte er an der Mittellinie heftig in Kölns Rechtsverteidiger Jusuf Gazibegovic hinein. Hornby sah Gelb-Rot und Gazibegovic musste verletzt vom Feld. Für ihn kam Lemperle zu seinem Combeback.

"Fraser weiß selbst, dass das nicht klug war", sagte Darmstadt-Trainer Koheldt. "Aber ich will eine Lanze für ihn brechen, er hat unser Spiel in den vergangenen Wochen geprägt."

Tim Wichmann, Sportschau, 15.03.2025 23:53 Uhr

Lidbergs Tritt

Der FC brauchte aber noch weitere Schützenhilfe für die erneute Führung. Lidberg kam im eigenen Strafraum knapp zu spät, traf Hübers' Fuß statt des Balles. Schiedsrichter Florian Heft erkannte das Foul am Bildschirm und Waldschmidt versenkte den Elfmeter souverän.

Anschließend verpasste es der FC trotz mehrerer guter Möglichkeiten nachzulegen, unter anderem traf Lemperle den Pfosten. So blieb es bis zum Schluss spannend, Aleksandar Vukovic hatte tief in der acht Minuten langen Nachspielzeit den Ausgleich noch auf dem Kopf.

Köln in Paderborn, Darmstadt in Ulm

Für Köln steht nach der Länderspielpause beim direkten Konkurrenten SC Paderborn (29.03., 13.00 Uhr) ein wichtiges Duell an. Darmstadt ist beim SSV Ulm zu Gast (28.03., 18.30 Uhr).