Skisprung-Weltcup Paschke erlebt schwarzen Tag in Zakopane
Österreich ist im Skispringen einfach nicht zu schlagen. Am Sonntag in Zakopane holte Daniel Tschofenig einen Sieben-Meter-Rückstand auf. Der beste Deutsche wurde Achter. Pius Paschke erwischte dagegen einen schwarzen Tag.
Mit einer Fabel-Aufholjagd hat Daniel Tschofenig (136,0/139,5 Meter) den Skisprung-Weltcup im polnischen Zakopane gewonnen. Der Vierschanzentourneesieger fing dabei noch den nach dem ersten Durchgang deutlich führenden Anze Lanisek aus Slowenien (145,0/136,0 Meter) ab. Lanizek wurde nur Vierter. Johann Andre Forgang aus Norwegen (137,0/136,0 Meter) und Jan Hörl (136,0/140,0 Meter) kamen auf die Plätze zwei und drei.
Geiger Achter, Wellinger Elfter - Paschke raus
Die Deutschen hatten erneut nichts mit den Podestplätzen zu tun. Mit Karl Geiger (134,0 Meter/134,0 Meter) auf Rang acht schaffte es zumindest einer aus dem DSV-Team in die Top 10. Andreas Wellinger wurde mit Weiten auf 133,0 Meter und 132,0 Meter Elfter. Philipp Raimund (129,0/130,0 Meter) wurde 21. Einen Tag zum Vergessen erlebte Pius Paschke: Der Weltcup-Gesamt-Dritte verpasste das Finale der besten 30. Mit nur 123,5 Metern wurde er 32.
Paschke: "Schwer zu verstehen"
Paschke ärgerte sich- das erste Mal seit knapp einem Jahr schaffte er es nicht in den zweiten Durchgang: "Manchmal ist es schwer zu verstehen", sagte der 34-Jährige nach seinem Ausscheiden in der Sportschau. Paschke konnte in Zakopane überhaupt nicht an die Leistungen vom Saisonbeginn anknüpfen, war schon in der Quali von Freitag nur 37. und hatte im Teamspringen von Samstag die schwächsten Sprünge des deutschen Teams: "Unterm Strich war jeder Sprung einfach ganz weit weg", sagte Paschke und erklärte: "Ich bekomme gerade keine Höhe. Gestern habe ich es mit der Brechstange versucht. In erster Linie muss die Position wieder passen."
Horngacher: Geiger und Wellinger "auf richtigem Weg"
Lichtblicke sah Bundestrainer Stefan Horngacher dabei bei Geiger und Wellinger: "Beide sind auf dem Weg. Der zweite Sprung war leider bei beiden zu spät. Sie haben die Kante nicht getroffen." Den Frust über die aktuelle Situation wolle er aber nicht zu groß werden lassen: "Wir haben ein bisschen Rückstand aktuell. Da müssen wir ruhig bleiben und im Ruhe weiterarbeiten. Es bringt nichts, Frust zu schieben, es bringt nur etwas, die Dinge objektiv zu analysieren und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen."
Geiger: "Könnte in Oberstdorf richtig Spaß haben"
In der kommenden Woche steht nun das Skifliegen in Oberstdorf an. Auf das Springen in seiner Heimat freut sich besonders Geiger: "Ich habe hier in Zakopane schon ein paar Sprünge dabei gehabt, bei denen es sich im Flug richtig gut angefühlt hat. Wenn alles zusammenpasst, könnte ich in Oberstdorf richtig Spaß haben."
Raimund: "Frustrierend"
"Frustrierend" verlief der Nachmittag dagegen für Raimund, der die Top 20 verpasste. "In Oberstdorf im Training hat es noch super funktioniert. Da habe ich gedacht, boah, das Fliegen geht vorwärts. Und hier fällt wieder alles auseinander. Ich weiß nicht, warum."
Auch Schmid und Hoffmann scheiden aus
Den zweiten Durchgang verpassten wie Paschke auch Constantin Schmid und Felix Hoffmann. Mit je 119 Metern wurden sie nur 41. und 42. "Es war nicht, was ich zeigen wollte", sagte Schmid. "Daran lag auch der Fehler, dass ich unbedingt war zeigen wollte. Es ist verhext, verrückt, nervig und frustrierend."
Hoffmann erklärte seinen kurzen Sprung mit niedriger Anlaufgeschwindigkeit: "Ich bin hier extrem langsam in der Spur. Ich komme nicht ganz in meine Position, weil der Rücken zwickt. Ich komme an die Banden, wenn ich in die Position gehe. Es ist zu langsam."
Der siebte Deutsche im Team, Adrian Tittel, schied am Freitag bereits in der Qualifikation aus.