Start in den Weltcup Alles Wichtige zum Skispringen der Männer

Stand: 23.11.2023 11:44 Uhr

In Ruka startet der Skisprung-Weltcup der Männer. Hier gibt es die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wie sieht das Programm aus?

Der Weltcup wird in 19 Orten in neun Ländern auf drei Kontinenten ausgetragen. Los geht es am Wochenende in Ruka/Finnland, der letzte Wettbewerb findet am 24. März auf der Flugschanze von Planica statt. Die weitesten Reisen führen nach Lake Placid/USA (10./11. Februar) und Sapporo/Japan (17./18. Februar). Es ist eine Saison ohne große Meisterschaft - abgesehen von der Skiflug-WM Ende Januar in Bad Mitterndorf/Österreich. Die nächste Nordische Ski-WM findet erst 2025 in Trondheim statt, Olympia erst wieder 2026.

Thorsten vom Wege, Sportschau, 23.11.2023 18:58 Uhr

Gibt es auch Springen in Deutschland?

Nach Klingenthal (9./10. Dezember) folgt als Höhepunkt die Vierschanzentournee mit den deutschen Stationen Oberstdorf (29. Dezember) und Garmisch-Partenkirchen (1. Januar). Nach Willingen (3./4. Februar) geht es zurück nach Oberstdorf auf die Flugschanze (24./25. Februar).

Wer startet für das deutsche Team?

"Kapitän" der Mannschaft von Bundestrainer Stefan Horngacher bleibt der frühere Skiflug-Weltmeister Karl Geiger, viel ist auch vom zweimaligen Olympiasieger Andreas Wellinger zu erwarten. Nicht den Sprung ins Team geschafft haben es hingegen der sechsmalige Weltmeister Markus Eisenbichler sowie der Team-Olympiadritte Constantin Schmid - beiden fehlt die Form. Stattdessen entschied sich Horngacher zumindest für die ersten beiden Stationen für Vorjahres-Entdeckung Philipp Raimund, die Routiniers Stephan Leyhe und Pius Paschke sowie den deutschen Überraschungsmeister Martin Hamann.

Was ist den DSV-Adlern zuzutrauen?

Nach einer eher enttäuschenden Saison 2022/23 gehen die deutschen Springer nicht als große Favoriten in den neuen Winter. Der erste Tourneesieg seit Sven Hannawald 2001/02 käme - Stand jetzt - ebenso überraschend wie der erste Gesamtweltcup-Erfolg seit Severin Freund 2014/15.    

Wer sind die Favoriten?

Norwegens Halvor Egner Granerud, im Vorjahr die klare Nummer eins im Weltcup und Tourneesieger, die Polen Kamil Stoch und Dawid Kubacki, der Österreicher Stefan Kraft sowie der Japaner Ryoyu Kobayashi gelten als Favoritien. Achten muss man auch auf Wladimir Sografski, das bulgarische Ein-Mann-Nationalteam: Der 30-Jährige, seit seinem Weltcup-Debüt 2010 nur dreimal in den Top 10, war beim Sommer-Grand-Prix der überragende Mann.

Wer ist nicht mehr dabei?

Nur wenige bekannte Springer beendeten ihre Karriere. Die prominentesten Schanzenrentner: Norwegens früherer Skiflug-Weltrekordler Anders Fannemel und der einstige deutsche Meister David Siegel, der verletzungsbedingt nur kurz sein großes Potenzial abrief. Dafür macht der Schweizer Doppel-Doppel-Olympiasieger Simon Ammann (42) weiter. Und auch Noriaki Kasai (51) bleibt - den jüngsten Eindrücken nach ist der Sprung ins japanische Weltcup-Team nicht ausgeschlossen, auch wenn er in Kuusamo zunächst fehlt.   

Was ist neu?

Jedes Land darf nur noch fünf Springer einsetzen, einen sechsten Startplatz kann sich ein Team über den zweitklassigen Continental Cup verdienen. Ansonsten wurden die Skibindungen durch neue Regeln sicherer gemacht, die Keile unter den Schuhen ebenfalls reglementiert. Wie in anderen Disziplin ist Wachs mit Fluor verboten worden. Neu im Weltcup-Programm ist eine Mini-Tour in Polen mit drei Stationen, erstmals seit der Saison 2019/20 gibt es kein Mixed-Team.