Ski Alpin in Gröden Dominik Paris nach Gröden-Sieg zurück in der Weltspitze
Auch im dritten Anlauf gibt es in Gröden für Topfavorit Aleksander Aamodt Kilde keinen Sieg. Den Abfahrts-Klassiker gewinnt Dominik Paris, der sich damit in den Rekordbüchern verewigt.
Manchmal ist Routine wertvoller als "jugendliche" Angriffslust: Beim Abfahrts-Klassiker in Gröden stellte das Dominik Paris wieder einmal unter Beweis. Der 34-jährige Italiener fuhr auf der Saslong mit ihren vielen Schwierigkeiten gerade nicht volles Risiko, sondern mit Köpfchen und sicherte sich damit den Sieg.
Den Favoriten Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen/+ 0,44 Sekunden) als Zweitplatziertem und Marco Odermatt (Schweiz/ + 0,92) auf Rang sieben gelang damit auch im dritten Gröden-Rennen in drei Tagen nicht der Sprung auf Platz eins. Bryce Bennett (USA), der Sieger vom verkürzten Abfahrtsrennen am Donnerstag, zeigte erneut, dass mit ihm zu rechnen ist und wurde Dritter (+ 0,60) vor den ebenfalls überzeugenden Cyprien Sarrazin (Frankreich) und James Crawford (USA).
Drittbester Abfahrer aller Zeiten
Paris spielte seine Routine sowohl auf den berüchtigten Kamelbuckeln als auch auf der welligen und deshalb so schwierigen Ciaslat-Wiese aus. Nicht immer Vollgas, dafür mit Bedacht wählte der Italiener seine Linie, die ihm den 18. Abfahrts-Weltcupsieg seiner Karriere bescherte.
Damit ist er nun gemeinsam mit dem Österreicher Stephan Eberharter der dritterfolgreichste Abfahrer in der Geschichte des Ski-Weltcups. Lediglich der Österreicher Franz Klammer (25 Siege) und Peter Müller aus der Schweiz (19) haben noch mehr Abfahrtssiege herausgefahren.
Kilde mit Wut im Bauch
Vor Paris hatte Kilde zunächst für eine starke Bestzeit gesorgt. Allerdings hatte auch der Norweger Probleme auf der Ciaslat und ließ dort wertvolle Hundertstelsekunden liegen. Nach Platz zwei am Donnerstag und einem für seine Verhältnisse verhunzten Super-G-Rennen am Freitag war er die zweite Abfahrt mit mächtig Wut im Bauch angegangen, konnte die Saslong aber erneut nicht fehlerfrei bezwingen.
Andreas Sander Bester aus dem DSV-Quintett
Das gelang auch den DSV-Fahrern nicht. Nach zwei enttäuschenden Resultaten zeigte immerhin Andreas Sander (Ennepetal) eine bessere Leistung als zuletzt. Mit einem Rückstand von 1,61 Sekunden auf die Siegerzeit war er diesmal bester Deutscher. Josef Ferstl (Hammer/+ 1,92), Thomas Dreßen (Mittenwald/+ 1,94), Romed Baumann (Kiefersfelden/+ 1,99) und Simon Jocher (Garmisch-Oartenkirchen/+ 2,23) kamen diesmal allesamt nicht unter die besten 20.