Ski Alpin in Gröden Abfahrt - Bennett gewinnt mit Startnummer 34
Der US-Amerikaner Bryce Bennett hat völlig überraschend den Weltcupauftakt der Speedfahrer in Gröden gewonnen - und die gesamte Weltelite düpiert.
Nach den Rennabsagen in Zermatt und Beaver Creek mussten die Speedspezialisten lange auf ihr erstes Rennen warten. In Gröden war es nun so weit - und das Rennen endete mit einer faustdicken Überraschung.
Als alle schon mit Aleksander Aamodt Kilde als Sieger rechneten, fuhr der US-Amerikaner Bryce Bennett mit Startnummer 34 noch an allen vorbei und sicherte sich den Sieg mit drei Hundertstelsekunden Vorsprung vor dem Norweger und Marco Odermatt (Schweiz/+ 0,05 Sekunden).
Bennett profitiert von guter Strecke
Kilde ging mit Startnummer 10 ins erste von zwei Abfahrtsrennen in Gröden. Dabei hatte er den Vorteil, dass einer seiner größten Rivalen, Marco Odermatt aus der Schweiz, bereits unten war. Und obwohl Kilde die berüchtigten Kamelbuckel nicht optimal erwischte und auf der entscheidenden Passage, der unruhigen weil welligen Ciaslatwiese seine Probleme hatte, rettete er zwei Hundertstelsekunden gegenüber Odermatt ins Ziel.
Dass es nicht der 13. Abfahrtssieg seiner Karriere wurde, lag an Bryce Bennett. Mit hoher Startnummer profitierte der US-Boy von der inzwischen besseren Sicht und dem Topzustand der Strecke und unterbot die Zeit Kildes doch noch. "Ich habe das überhaupt nicht erwartet", sagte Bennett nach dem Rennen.
Baumann lange auf Podestkurs
Dass die Strecke deutlich verkürzt wurde - am Samstag soll dann von oben gefahren werden - und so eine lange Gleitpassage zu Beginn fehlte, hatte eigentlich Odermatt in die Karten gespielt. Der Allrounder, dessen Paradedisziplin der Riesenslalom ist, zeigte auch einen angriffslustigen Lauf, musste Bennett und Kilde aber knapp den Vortritt lassen.
Um ein Haar hätte es auch ein Deutscher aufs Podium geschafft. Romed Baumann (Kiefersfelden) kam gut mit allen Widrigkeiten zurecht und lag lange Zeit auf Podestkurs. Auf den letzten Metern erreichte der 37-jährige Routinier allerdings keinen Topspeed und büßte wertvolle Hundertstel auf die Konkurrenz ein. Am Ende reichte es zu Platz neun (+ 0,43).
Josef Ferstl (Hammer) zeigte ebenfalls einen guten Lauf, überzeugte vor allem im oberen Teil. Wie Baumann verspielte er aber im Schlussabschnitt eine mögliche noch bessere Platzierung und verpasste knapp einen Top-Ten-Platz (+ 0,56).
Dreßen fährt noch hinterher
Nicht so gut lief es für die anderen Deutschen. Für den verletzungsgeplagten Thomas Dreßen und sein lädiertes Knie ist die bucklige Strecke in Gröden sicher nicht ideal. Entsprechend landete der 30-Jährige aus Mittenwald mit einem Rückstand von 1,22 Sekunden nicht mehr in den Punkten. Noch hinter ihm: Andreas Sander (Ennepetal/+1,46). Simon Jocher (Garmisch-Partenkirchen) war mit Startnummer 31 mit einer Top-Zwischenzeit unterwegs, schied aber bei der Einfahrt in die Ciaslatwiese nach einem Fahrfehler aus.
Luis Vogt hat sich im Training das Bein geprellt und konnte kurzfristig nicht an den Start gehen.