Ski Alpin in Gröden Kriechmayr gewinnt ganz engen Super-G in Gröden
Marco Odermatt und Aleksander Aamodt Kilde geschlagen - beim Super-G in Gröden stehlen zwei Österreicher den Favoriten die Show. Am Ende entschieden Hundertstel Sekunden.
Die Saslong war auch beim zweiten Weltcuprennen in Gröden für eine Überraschung gut. Nachdem am Donnerstag (14.12.2023) der US-Amerikaner Bryce Bennett mit der hohen Startnummer 34 auf Platz eins gefahren war, hatten die Topfavoriten auch im Super-G das Nachsehen. Wer auf Marco Odermatt (Schweiz) oder Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen) gesetzt hatte, wurde diesmal von zwei Österreichern eines Besseren belehrt.
Hundertstelentscheidung im Ziel - Kriechmayr vor Hemetsberger
Zuerst legte Daniel Hemetsberger eine Bestzeit vor, die weder Super-G-Weltcupsieger Odermatt noch Kilde kontern konnten. Mit einer Kampflinie und offenbar top präparierten Skiern fuhr Hemetsberger auf der welligen, anspruchsvollen Strecke wie auf Schienen ins Tal und erwischte auch alle eingebauten Sprünge nahezu optimal.
Kaum zu glauben, dass sein Landsmann Vincent Kriechmayr etwas später noch einmal zwei Hundertstelsekunden schneller war. Auch Kriechmayr begeisterte mit einer extrem selbstbewussten Körpersprache und einem agressiven Lauf mit viel Herz und Präzision. Odermatt blieb somit wie schon am Vortag "nur" Rang drei (+ 0,03 Sekunden).
Baumann wieder schnellster DSV-Fahrer
Kilde hatte sein Material mutmaßlich zu aggressiv eingestellt. Was am Donnerstag in der Abfahrt noch zu Rang zwei gereicht hatte, erwies sich beim kurvigeren Super-G als nicht optimal. 1,09 Sekunden hinter dem Sieger reichte es diesmal nicht mal knapp für einen Top-Ten-Platz. "Ich wollte zu viel heute", so sein Kommentar.
Etwas besser erging es Romed Baumann (Kiefersfelden/+ 0,76). Im oberen Abschnitt hielt der gebürtige Österreicher sogar mit den Schnellsten mit. Erst unten verlor der Routinier im Team aber wertvolle Hundertstel, um sich erneut in den Top Ten zu platzieren. Bester Deutscher aber war Thomas Dreßen (Mittenwald), der eigentlich keine Super-G-Rennen mehr fahren wollte und nach einer längeren Rennunterbrechung (der Österreicher Andreas Ploier war schwer gestürzt) auf die Strecke musste.
Zwar verfehlte auch der 30-Jährige um wenige Hundertstelsekunden die Top Ten (+ 0,48). Trotzdem war es ein Auftritt, der Mut macht. Das gilt auch für Simon Jocher (Garmisch-Partenkirchen/+ 0,54), der nach seinem Ausfall am Donnerstag diesmal mit einer ordentlichen Zeit ins Ziel kam. Andreas Sander (Ennepetal) konnte dagegen erneut nicht überzeugen (+ 1,61).