Sturla Holm Laegreid am Schießstand

Biathlon-Weltcup in Antholz Verfolgung - Laegreid ohne Fehl und Tadel zum Sieg

Stand: 26.01.2025 16:30 Uhr

Perfekte WM-Generalprobe für Sturla Holm Laegreid: Der Norweger feierte in der Verfolgung von Antholz seinen zweiten Weltcupsieg in dieser Saison und bleibt im Gelben Trikot. Die deutschen Biathleten konnten vor der Weltmeisterschaft dagegen kein frisches Selbstvertrauen tanken.

Von Jonas Schlott

Laegreid zeigte am Sonntag (26.01.2025) ein perfektes Rennen und gewann nach einer makellosen Leistung am Schießstand vor Landsmann Tarjei Bö (1 Fehler/+ 18,9 Sekunden) und dem italienischen Lokalmatador Tommaso Giacomel (2/+ 24,0). Für Bö war es nach seinem Sprintsieg ein toller Abschied aus Antholz. Der 36-Jährige beendet wie sein Bruder Johannes Thingnes nach dieser Saison seine Karriere.

DSV-Athleten erneut mit zu vielen Fehlern

Die deutschen Biathleten waren allesamt außerhalb der Top 10 gestartet und konnten im Kampf um das Podest nicht eingreifen. Philipp Horn (3 Fehler/+ 2:07,9 Minuten) wurde als bester Deutscher Elfter und verteidigte damit seine Platzierung aus dem Sprint.

"Ich bin auf jeden Fall nicht unzufrieden, auch wenn es ärgerlich ist, dass ich beim letzten Schießen die Null nicht bringen konnte", meinte Horn im Anschluss im ZDF. Nun steht erst einmal die "Erholung im Vordergrund", ehe mit der Weltmeisterschaft in Lenzerheide (Schweiz) ab 12. Februar das Saisonhighlight ansteht.

Philipp Nawrath wurde mit ebenfalls drei Fehlern 21., Johannes Kühn (1) und David Zobel (2) kamen auf den Plätzen 27 und 33 ins Ziel. Der eigentlich am Schießstand starke Justus Strelow kam dieses Mal überhaupt nicht zurecht und wurde nach fünf Fehlern 39.

Horn und Nawrath beginnen vielversprechend

Aus deutscher Sicht musste an diesem Tag alles stimmen, um nach den durchwachsenen Ergebnissen im Sprint und in der Staffel noch einmal anzugreifen. Horn als Elfter mit 40 Sekunden Rückstand und Nawrath auf Rang 15 (+ 52 Sekunden) hatten auf dem Papier noch die beste Ausgangslage. Kühn (+ 1:44 Minuten), Strelow (+ 1:54) und Zobel (+ 2:00) mussten dagegen schon auf grobe Patzer der Konkurrenz um Bö und Laegreid hoffen, die das Rennen fast zeitgleich mit Giacomel eröffneten.

Das Trio blieb nach einer ersten fehlerfreien Schießeinlage an der Spitze. Das gelang auch Horn und Nawrath, der gesundheitlich angeschlagen noch die Staffel am Vortag ausgelassen hatte. Beide konnten - wie auch Kühn und Zobel - direkt einige Plätze gutmachen. Strelow fiel nach zwei Fehlern dagegen zurück. Auch beim zweiten Schießen lief es für Horn und Nawrath zunächst vielversprechend, ehe der letzte Schuss jeweils sein Ziel verfehlte.

Packender Kampf um den Tagessieg

Ganz vorne hatten sich Laegreid und Bö derweil einen kleinen Vorsprung erarbeitet. Allerdings machte Johannes Thingnes Bö im Verbund mit Giacomel dahinter ordentlich Dampf und schloss bis zum dritten Schießen auf. Dann leistete sich der Dominator der vergangenen Jahre aber zwei Fehler. Giacomel übernahm nun die Spitze vor Laegreid und Tarjei Bö. Auch Horn, Nawrath und Zobel mussten mindestens eine Strafrunde kreiseln und fielen zurück. Kühn setzte seine makellose Serie am Schießstand dagegen fort und hatte als 20. bereits 19 Plätze gutgemacht.

Schon jetzt stand fest: Der Tagessieg würde sich beim finalen Schießen im Stehen entscheiden. Giacomel kam angefeuert von den italienischen Fans zuerst an den Schießstand, leistete sich wie Tarjei Bö aber seinen ersten Fehler. Laegreid nutzte die Gunst der Stunde und lief mit einer weiteren makellosen Serie dem Sieg entgegen. Horn traf erneut eine Scheibe nicht, blieb aber in den Top 10. Auf der Schlussrunde musste er aber noch dem Schweizer Niklas Hartweg den Vortritt lassen.