Fürths Simon Asta und Paul Seguin im Zweikampf

Diskussionen am Wochenende Strittige Szenen - DFB räumt zwei Fehler ein

Stand: 31.03.2025 16:55 Uhr

Drei strittige Szenen gab es in der Bundesliga und der 2. Bundesliga am Wochenende. Zwei Strafstöße hätte der DFB von seinen Schiedsrichtern lieber nicht gesehen, eine andere Entscheidung wurde als korrekt eingestuft.

SpVgg Greuther Fürth - FC Schalke 04

Was ist passiert? Fürths Simon Asta kam im Schalker Strafraum beim Stand von 1:1 an den Ball und fiel im Zweikampf mit Paul Seguin, der ihm den Fernsehbildern zufolge leicht auf den Fuß getreten hatte. Schiedsrichter Tom Bauer entschied auf Strafstoß, Video-Assistent Robert Hartmann griff nicht ein. War das die richtige Entscheidung?

Foul oder nicht? Strittige Szene bei Fürth - Schalke

Sportschau Bundesliga, 31.03.2025 15:49 Uhr

Wie es der DFB erklärt: Alex Feuerherdt ist Sprecher der DFB Schiri GmbH, die das Schiedsrichterwesen im deutschen Profifußball organisiert. "Als Feldentscheidung wäre es uns lieber gewesen, wenn es den Strafstoß nicht gegeben hätte", sagt Feuerherdt im Gespräch mit der Sportschau. "Viel ist da nicht, nur ein Treffer auf der Fußspitze. Man kann die Frage stellen, ob die Intensität des Kontakts ausgereicht hat, um den Sturz von Asta zu verursachen."

Dass der Video-Assistent nicht eingriff, begründet Feuerherdt damit, dass der Treffer "bildlich belegbar" war. "Deshalb ist es kein klarer und offensichtlicher Fehler und damit kein Fall mehr für den Video-Assistenten. Unsere Linie bleibt: Zurück zu 'klar und offensichtlich', mehr Zurückhaltung bei den Video-Assistenten."

Wie es weiterging: Fürths Dennis Srbeny scheiterte bei dem Strafstoß an Schalkes Torwart Loris Karius, aber Jomaine Consbruch traf im Nachsetzen zum 2:1. Das Spiel endete 3:3.

Schiedsrichter-Experte Alex Feuerherdt

Schiedsrichter-Experte Alex Feuerherdt

TSG Hoffenheim - FC Augsburg

Was ist passiert? Hoffenheims Haris Tabakovic stürmte beim Stand von 0:1 in den Strafraum und schoss. Sein Schuss wurde von Chrislain Matsima abgefälscht, Jeffrey Gouweleeuw bekam ihn an den abgespreizten Arm. Tobias Reichel entschied auf Strafstoß, Video-Assistent Markus Schmidt griff nicht ein - ein Versäumnis?

Handspiel oder nicht? Strittige Szene bei Hoffenheim - Augsburg

Sportschau Bundesliga, 31.03.2025 15:50 Uhr

Wie es der DFB erklärt: "Den Strafstoß hätte es nicht geben dürfen", sagt Feuerherdt. Er sieht fünf Gründe dafür: "Der Ball kommt vom Mitspieler, aus sehr kurzer Distanz, es gibt durch das Abfälschen eine entscheidende Richtungsänderung, der Ball ist also nicht erwartbar und die Armhaltung in dem Bewegungsablauf nicht unnatürlich."

Warum griff der Video-Assistent nicht ein? "Der Video-Assistent war zu stark auf Einzelaspekte des Vorgangs fokussiert, etwa auf den tatsächlich abgespreizten Arm. Er war zudem davon ausgegangen, dass es ein Torschuss wird, doch der Ball wäre zur Eckfahne gegangen. Er hat nicht mehr den gesamten Ablauf im Blick gehabt."

Ein klarer und offensichtlicher Fehler habe vorgelegen, der Video-Assistent hätte eingreifen müssen. Grundsätzlich seien damit zwei Fehler gemacht worden: "Einer hat den Strafstoß gegeben und ein anderer hat leider nicht interveniert."

Wie es weiterging: Der falsche Elfmeterpfiff war entscheidend für den Spielausgang: Andrej Kramarić traf vom Punkt zum Ausgleich für Hoffenheim, das Spiel endete 1:1.

Borussia Dortmund - 1. FSV Mainz 05

Was ist passiert? Im Strafraum liefen Maximilian Beier von Borussia Dortmund und Andreas Hanche-Olsen von Mainz 05 beim Stand von 0:0 hintereinander, in der Erwartung einer Dortmunder Flanke. Die kam jedoch nicht. Karim Adeyemi spielte auf der rechten Seite zurück zu einem Mitspieler. Hanche-Olsen traf Beier jedoch mit der Sohle wuchtig in der Achillessehne. Elfmeterwürdig?

Elfmeter oder Unfall? Strittige Szene bei BVB - Mainz 05

Sportschau Bundesliga, 31.03.2025 15:51 Uhr

Wie es der DFB erklärt: "Der Ball ist ganz woanders, wird auch nicht in den Strafraum gespielt, es ist kein Positionskampf, die Spieler sind in einer normalen Laufbewegung", sagt Feuerherdt. Deshalb habe der Video-Assistent Robert Schröder keinen Grund für einen Eingriff eingesehen. "Man kann Hanche-Olsen in diesem Fall nicht mal Fahrlässigkeit unterstellen", sagt Feuerherdt.

Deshalb seien sowohl die Entscheidung auf dem Platz als auch der ausbleibende Eingriff richtig gewesen. Hätte es einen Eingriff gegeben, wenn Schiedsrichter Daniel Schlager einen Strafstoß gegeben hätte? "Wahrscheinlich nicht", sagt Feuerherdt. "Da wäre es dann schwierig, reinzugehen. Aber die getroffene Entscheidung ist für uns die weitaus bessere."

Wie es weiterging: Dortmund gewann das Spiel mit 3:1.