Weltcup in Antholz Biathlon-Sprint - Sechs Deutsche, 18 Schießfehler
Probleme am Schießstand haben den DSV-Biathleten eine Topplatzierung beim Weltcup-Sprint in Antholz verhagelt. Die Norweger feiern einen Doppelsieg. Diesmal ganz oben auf dem Siegerpodest: Tarjei Bö.
Um beim Sprint in Antholz weit vorne zu landen, hätte es ein gutes, wenn möglich fehlerfreies Schießen gebraucht. Das gelang beim letzten Sprintrennen vor den Weltmeisterschaften in Lenzerheide keinem der DSV-Biathleten.
Insgesamt leisteten sich die sechs Starter des Deutschen Skiverbandes (DSV) bei perfekten Bedingungen 18 Fehler, ließen bei jeder der zwölf Schießeinlagen mindestens eine Scheibe stehen.
Horn bester Deutscher
Bester war noch Philipp Horn (Frankenhain/2 Schießfehler/+39,3 Sekunden) auf Platz elf. Mit dem Ausgang des Rennens an der Spitze hatten die deutschen Skijäger diesmal aber nichts zu tun.
Denn ganz vorne haben einmal mehr die Norweger gezeigt, dass sie weiter das Maß der Dinge sind: Tarjei Bö und sein Teamkollege Sturla Holm Lagreid lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Duell mit einer Zehntelentscheidung am Ende.
Zehntelentscheidung zwischen Lagreid und Tarjei Bö
Vor dem Stehendschießen hatte Lagreid noch einen deutlichen Vorsprung, doch sein letzter Schuss verfehlte das Ziel. Die letzte Laufrunde musste entscheiden. Bö rettete 0,6 Sekunden Vorsprung für seinen zweiten Saisonsieg ins Ziel. Dritter wurde der Italiener Tommaso Giacomel (2 Schießfehler/+ 2,6 Sekunden), der bei seinem Heimrennen mit einer Toplaufzeit überzeugte und damit sogar einen Dreifachtriumph der Norweger verhinderte.
Zuletzt hatten die norwegischen Athleten ordentlich Druck bekommen, vor allem von den Franzosen. Doch die enttäuschten in Antholf genauso wie der in der Sprintgesamtwertung weit vorn platzierte Schwede Sebastian Samuelsson /3/+ 1:16,6).
David Zobel: Leistung "nicht WM-tauglich"
Und die Deutschen? Liefen bis auf Horn und Philipp Nawrath (Nesselwang/2/+ 52,0) auf den Rängen elf und 15 hinterher. "Mein Schießen war heute nicht das Gelbe vom Ei", gab Justus Strehlow (Schmiedeberg/3/+ 1:53,9) im ZDF zu. Gerade im Stehendanschlag habe ihm die Höhe zu schaffen gemacht. "Das war schon enttäuschend, soll aber keine Entschuldigung sein."
Philipp Horn war mit seiner Platzierung zufrieden, nicht aber mit seiner Schießleistung: "Es wäre so viel mehr drin gewesen. Ich wäre in der Lage gewesen, vorne reinzulaufen, wenn ich denn am Schießstand treffe. Aber das war technisch schlecht", gab er zu.
Johannes Kühn (Reit im Winkl/3/+1:44,3) war genauso enttäuscht wie David Zobel (2/+ 1:59,6 Min.), der sich auf das Rennen und die Kulisse gefreut hatte: "In Runde drei ganz ganz böse gelitten. Wenn wir ehrlich sind: Meine Laufleistung ist nicht genug, um WM-tauglich zu sein." Der junge Simon Kaiser (Oberhof/6/+ 2:30,6) musste sogar richtig Lehrgeld zahlen.