Der deutsche 100m-Sprinter Felix Streng gewinnt Bronze in seinem Rennen

Leichtathletik bei den Paralympics Streng sprintet zu Bronze - Schäfer wieder Vierter

Stand: 02.09.2024 19:58 Uhr

Felix Streng hat sich im hochkarätigen 100-Meter-Rennen der Klasse T64 bei den Paralympics in Paris die Bronzemedaille geholt. Léon Schäfer war am Montag (02.09.2024) in der Klasse T63 zuvor erneut nur der undankbare vierte Rang geblieben.

Streng, der 2021 in Tokio Paralympics-Gold über 100 m geholt hatte, musste sich dem neuen Champion Sherman Guity Guity (Costa Rica), der in 10,65 Sekunden paralympischen Rekord lief, und Maxcel Manu (Italien/10,76) geschlagen geben. Mit 10,77 Sekunden distanzierte Streng knapp seinen deutschen Teamkollegen Johannes Floors. Der Weltrekordler kam auf eine Zeit von 10,85 Sekunden, hat den Fokus in Paris aber auf die 400 Meter gelegt.

Streng: "Dieser Stresstest hat Spaß gemacht"

"Wer in dieses Stadion kommt, kämpft für Gold, das war mein Ziel. Aber ich habe meine sechste Medaille bei Paralympics gewonnen - und das hier in Paris bei dieser Stimmung. Ich bin extrem glücklich", sagte Streng im Sportschau-Interview. "Wir haben bewiesen, dass wir zur Elite gehören. Das ist ein Stresstest und es hat Spaß gemacht. Das werde ich jetzt feiern."

"Über die Zeit müssen wir uns nicht unterhalten, weil ich eigentlich viel schneller laufen kann. Aber ich bin ehrlicherweise echt happy, meine doppelt amputierten Kollegen hinter mir gelassen zu haben", sagte Floors zu seinem vierten Platz im Sportschau-Interview. "Das Quäntchen hat noch gefehlt, aber abhaken. Am Freitag ist das nächste Rennen. Ich will die 400 Meter schnell anlaufen und das Ding dann nach Hause bringen."

Schäfer: "Ich bin geschockt"

Léon Schäfer war es zuvor im Finale der Klasse T63 nach einem für seine Verhältnisse guten Start nicht gelungen, seinen Topspeed zu erreichen. Auf den letzten Metern wurde er noch von den Medaillenrängen verdrängt. Mit einer Zeit von 12,12 Sekunden fehlten ihm im Ziel zwei Hundertstel zur Bronzemedaille. "Ich war bereit, habe mich gut gefühlt. Ich habe keine Worte, ehrlich gesagt. Ich bin geschockt, dass ich wieder nicht das abrufen konnte, was ich drauf habe", sagte Schäfer im Sportschau-Interview. Gold über 100 m sicherte sich Ezra Frech (USA/12,06).

Heinrich Popow hatte zuvor noch Hoffnung gemacht. "Er ist voller Tatendrang, hat sich gut aus seinem Tief nach dem Weitsprung rausgeholt. Das wird spannend, ich bin nervös", sagte der Sportschau-Experte, der 2012 selbst über 100 Meter Paralympics-Gold geholt hatte, über Schäfer. "Léon hat es drauf. Wenn er aus dem Startblock rauskommt, kann nichts passieren. Er muss sich jetzt belohnen, er hat so hart dafür gearbeitet. Er hat das verdient, er muss das jetzt machen - für sich selbst."

Popow kann Ergebnis nicht fassen

Hinterher war Popow ebenfalls "schockiert": "Die Leute, die gewonnen haben, habe ich gar nicht auf der Rechnung gehabt." Für Schäfer, der mit zwei vierten Plätzen aus Paris abreist, war es "ein Segen, hier antreten zu dürfen". Er gehe aber "mit keinem guten Gefühl" raus.

Denn für Schäfer ging es auch darum, die Erlebnisse vom Sonntag (01.09.2024) wettzumachen, als er im Weitsprung-Finale als Vierter überraschend eine Medaille verpasst und danach bittere Tränen der Enttäuschung vergossen hatte. Für das 100-m-Finale hatte sich der 27-Jährige mit der drittbesten Vorlaufzeit (12,11 Sekunden) qualifiziert.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau Paralympics 2024 | 02.09.2024 | 22:35 Uhr