Leichtathletik bei den Paralympics Para-Weitspringer Schäfer verpasst Gold deutlich
Weitsprung-Weltmeister Léon Schäfer hat sein Ziel bei den Paralympics klar verfehlt und wurde Vierter. Der Sieg ging an den Favoriten Joel de Jong aus den Niederlanden. In den Laufwettbewerben des Abends gab es zwie Weltrekorde, die deutsche Starterin Jule Roß hatte keine Medaillenchance.
Léon Schäfer verbeugte sich kurz, schritt dann von der Sandgrube davon - nach seinem letzten Sprung war klar, dass er die Medaillenränge verpasst haben würde. Mit 6,93 Metern blieb er knapp 30 Zentimeter hinter seiner Bestleistung und acht Zentimeter hinter Platz drei. Gold sicherte sich am Samstagabend (31.08.2024) Joel de Jong, der Niederländer verbesserte mit seinem letzten Sprung sogar seinen eigenen Weltrekord noch einmal um einen Zentimeter auf 7,68 Meter. Platz zwei ging an Daniel Wagner aus Dänemark (7,39 Meter), Dritter wurde Noah Mbuyamba aus den Niederlanden (7,01 Meter).
Schäfer: Bester Sprung im dritten Durchgang
Léon Schäfer musste danach getröstet werden, stand lange niedergeschlagen an der Zuschauerplätzen und umarmte seine Freunde in den vordersten Reihen. Der 27-Jährige, der nach Silber bei den Paralympics in Tokio das klare Ziel einer Goldmedaille ausgegeben hatte, fand über die gesamte Zeit nicht richtig in den Wettkampf.
Eigentlich wollte der Mann aus Bremen gleich im ersten Versuch ein Ausrufezeichen setzen. Mit 6,43 Metern blieb er aber fast 80 Zentimeter unter seiner persönlichen Bestmarke (7,25 m). Und auch im zweiten, dritten und vierten, fünften, sechsten Sprung konnte er die Sieben-Meter-Marke nicht knacken. Seinen besten Versuch hatte der Deutsche im dritten Durchgang, als er auf 6,93 Meter kam.
De Jong fliegt auf Weltrekord
Seine Konkurrenten lieferten dagegen ab - alle Athleten in den Medaillenrängen sprangen persönliche Bestleistung. Der Däne Daniel Wagner flog gleich beim ersten Sprung bis auf 7,39 Meter, im zweiten Durchgang kam de Jong auf 7,42 Meter und im letzten Versuch auf den neuen Weltrekord von 7,68 Meter. Und auch Landmann Noah Mbuyamba knackte mit 7,01 Metern die entscheidende Marke im Kampf um die Medaillen.
Roß über 400 Meter Achte
Ohne Medaille blieb auch die deutsche Starterin über die 400 Meter der Frauen in der Klasse T47: Jule Roß freute sich aber über ihren achten Platz. "Vor zwei Jahren hätte ich noch nicht gedacht, dass ich in einem Paralympics-Finale stehe. Ich bin stolz", sagte die 18-Jährige nach ihrem Lauf am Sportschau-Mikrofon. Den Sieg holte sich die Brasilianerin Fernanda Yara da Silva in 56,74 Sekunden vor der Venezolanerin Lisbeli Marina Vera Andrade (56,78 Sekunden) und Maria Clara Augusto da Silva, einer zweiten Brasilianerin (57,20 Sekunden). Roß benötigte 59,47 Sekunden).
Nicoleitzik im 200-Meter-Finale
Über die 200 Meter der Frauen in der Klasse T36 hat die deutsche Starterin Nicole Nicoleitzik das Finale der besten acht erreicht. Die WM-Dritte des Vorjahres wurde in ihrem Vorlauf in persönlicher Saisonbestleistung von 30,88 Sekunden Vierte. Da sich in den beiden Vorläufen nur die besten drei direkt qualifizieren, musste die Saarbrückerin auf den zweiten Vorlauf hoffen. In diesem war die fünftplatzierte Läuferin langsamer als Nicoleitzik.
"Es ist unbeschreiblich, die Stimmung hier ist unglaublich", freute sich die 29-Jährige am Sportschau-Mikrofon. Zum Finale am Sonntag sagte sie: "Es wird auf jeden Fall spannend. Es wird eine ganz enge Kiste." Die schnellste Zeit beider Läufe hatte die Neuseeländerin Danielle Aitchison (28,09 Sekunden).
100 Meter: Zwei neue Weltrekorde
In den 100-Meter-Läufen der Klasse T38 hatte es zuvor zwei neue Weltrekorde gegeben. Der US-Amerikaner Jaydin Blackwell verbesserte in 10,64 Sekunden seinen eigene, erst im Juli aufgestellte Bestmarke um acht Hundertstel. Auf Rang zwei und drei kamen Ryan Medrano (USA) und Juan Alejandro Campas Sanchez (Kolumbien).
Bei den Frauen lief die Kolumbianerin Karen Tatiana Palomeque Moreno sogar zu Gold - und das ebenfalls in Weltrekordzeit. In 12,26 Sekunden verbessert sie die drei Jahre alte Bestmarke von Sophie Hahn aus den USA (12,38 Sekunden) deutlich.