Trischa Zorn

Schwimmerin Zorn praktisch uneinholbar Die erfolgreichsten Athleten bei Sommer-Paralympics

Stand: 09.09.2024 12:22 Uhr

Die ersten Paralympics wurden 1960 in Rom ausgetragen. Seitdem haben viele Athletinnen und Athleten herausragende Leistungen gezeigt. An eine Schwimmerin aus den USA kommt niemand heran. Das sind die zehn erfolgreichsten Paralympics-Sportler bei Sommerspielen - mit der Medaillenausbeute in Klammern. Die beste deutsche Athletin liegt in der Bestenliste auf Rang 19.

1. Trischa Zorn (USA / 41 Gold, 9 Silber, 5 Bronze von 1980 bis 2004)

Mit 16 Jahren nahm die Schwimmerin erstmals an den Paralympics teil und räumte in Arnheim direkt sieben Mal Gold ab. Bis 1992 stand sie bei sämtlichen ihrer Wettbewerbe ganz oben auf dem Treppchen, dann folgten die ersten Silbermedaillen in Barcelona. 2004 verließ sie die paralympische Bühne, holte zum Abschied noch einmal Bronze. Ihre 55 Medaillen dürften ein Rekord für die Ewigkeit sein.

2. Ihar Boki (Belarus / 21 Gold, 1 Silber, 1 Bronze seit 2012)

Der 30-Jährige holte schon für Belarus 16 Mal Gold. In Paris war er für das Team der Neutralen Paralympischen Athleten am Start und ließ fünf weitere Siege folgen. Der Schwimmer ging auch in Wettbewerben gegen nicht beeinträchtigte Konkurrenz an den Start und qualifizierte sich unter anderem für die Schwimm-WM 2013 in Barcelona.

Goldmedaillengewinner Ihar Boki bei den Paralympics in Paris

3. Beatrice Hess (Frankreich / 20 Gold, 5 Silber von 1984 bis 2004)

Die Schwimmerin nahm fünf Mal an den Spielen teil. Ob Freistil, Brust, Rücken oder Schmetterling: Medaillen holte Hess über alle Lagen. Vor den Paralympics in ihrer Heimat in Paris hatte sie auf ein großes Sportfest und weltweite Aufmerksamkeit für den Para-Sport gehofft. Beides ist in Erfüllung gegangen.

Die französische Para-Schwimmerin Beatrice Hess mit der olympischen Fackel

4. Sarah Storey (Großbritannien / 19 Gold, 8 Silber, 3 Bronze seit 1992)

Vom Schwimmbecken aufs Rad: Ihre ersten Erfolge feierte die 46-Jährige 1992 in Barcelona als Schwimmerin. Bis 2004 sammelte sie unter ihrem Geburtsnamen Bailey insgesamt fünf Mal Gold, acht Mal Silber und drei Mal Bronze. Wegen einer Infektion im Ohr wechselte sie anschließend die Sportart, in der sie bis heute erfolgreich ist. In Paris siegte sie im Straßenrennen und im Zeitfahren.

Sarah Storey aus Großbritannien präsentiert Stolz ihre Goldmedaille

5. Michael Edgson (Kanada / 18 Gold, 3 Silber von 1984 bis 1992)

Seinen Karriere-Höhepunkt erlebte der Schwimmer bei den Spielen 1988 in Seoul, als er insgesamt neun Goldmedaillen holte. Edgson ist Mitglied in der Hall of Fame Kanadas, arbeitete nach dem Ende seiner Laufbahn für das Paralympische Komitee seines Heimatlandes.

6. Jessica Long (USA / 18 Gold, 8 Silber, 5 Bronze seit 2004)

Die Schwimmerin fügte ihrer beeindruckenden Bilanz bei den Paralympics in Paris zwei weitere Goldmedaillen hinzu. Die 32-Jährige schlug über 400 Meter Freistil und 100 Meter Schmetterling jeweils als erste an.

US-Schwimmerin Jessica Long kann es selbst nicht fassen: Sie hat erneut Gold gewonnen

7. Jonas Jacobsson (Schweden / 17 Gold, 4 Silber, 9 Bronze von 1980 bis 2000)

Neben seinen Medaillen im Schießen startete Jacobsson auch für das schwedische Rollstuhl-Basketball-Team, belegte dort 1988 in Seoul den sechsten Platz. Im selben Jahr holte er Gold und zwei Mal Bronze im Schießen.

Der schwedische Sportschütze Jonas Jacobsson mit seiner Goldmedaille 2008 in Peking

8. Roberto Marson (Italien / 16 Gold, 7 Silber, 3 Bronze von 1964 bis 1976)

Der Italiener war ein echtes Multitalent im paralympischen Sport. Marson holte Medaillen in der Leichtathletik, im Schwimmen und im Fechten. Erstmals war er bei den Spielen 1964 in Tokio dabei, seinen letzten Auftritt hatte er 1976 in Toronto, wo er mit dem Fecht-Team noch einmal Bronze holte.

9. Mike Kenny (Großbritannien / 16 Gold, 2 Silber von 1976 bis 1988)

Platz drei war nichts für Mike Kenny: Wenn der Schwimmer Medaillen holte, strahlten sie meistens golden. Insgesamt 16 Mal stand der Brite ganz oben auf dem Podium. Dazu holte er zwei Mal Silber.

Mike Kenny präsentiert stolz seine Schwimmmediallen, die er in Seoul gewonnen hat

10. Zipora Rubin-Rosenbaum (Israel / 15 Gold, 9 Silber, 6 Bronze von 1964 bis 1992)

Wenn Marson ein Multitalent war, dann ist Rubin-Rosenbaum ein großes Multitalent. Die Israelin holte in der Leichtathletik, im Schwimmen und im Rollstuhl-Basketball 30 Medaillen. Abgerundet wird das Gesamtwerk durch eine Medaille im Tischtennis: 1964 holte sie in der Doppel-Konkurrenz Bronze.

... 19. Claudia Hengst (Deutschland / 13 Gold, 4 Silber, 8 Bronze von 1988 bis 2004)

Auch die beste deutsche Para-Athletin kommt aus dem Schwimmen. Bei Hengst ist das Besondere, dass sie in der Rangliste noch weitaus höher positioniert sein könnte, wenn sie ihre herausragende Stellung über einen längeren Zeitraum gehalten hätte. Denn ihre Goldmedaillen holte sie alle bei den ersten drei von fünf Paralympics-Teilnahmen - 2000 in Sydney reicht es "nur" noch zu zweimal Bronze, 2004 in Athen zu zwei Bronzemedaillen und einmal Silber.

Daniel Arnold (l.) und Claudia Hengst präsentieren ihre Medaillen nach den Paralympics 2004 in Athen

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau Paralympics 2024 | 08.09.2024 | 13:15 Uhr