FIFA WM 2022 Messi gefordert - Argentiniens WM-Showdown gegen Mexiko
Zwei Jahre nach dem Tod von Legende Maradona stemmt sich Argentinien bei der WM 2022 gegen das vorzeitige Aus. Die Hoffnungen ruhen einmal mehr auf Lionel Messi.
Erst die Trauer und nun Tragödie oder Erlösung? Argentinien mit Superstar Lionel Messi steht in seinem zweiten WM-Gruppenspiel gegen Mexiko (Samstag, 26.11.2022, 20.00 Uhr, live im Ersten und im Stream) vor einem emotionalen Showdown. Argentinien hofft auf einen Befreiungsschlag und die Chance aufs Achtelfinale, im schlimmsten Fall droht das vorzeitige WM-Aus.
Trauer und der "tote" Messi
"Wir haben getrauert", blickt Mittelstürmer Lautaro Martinez auf die sensationelle und bittere 1:2-Niederlage von Dienstag (22.11.2022) gegen Saudi-Arabien zurück. Der WM-Mitfavorit hat trotz eigener Führung gegen den Weltranglisten-51. verloren. Auf die Frage nach seinen Emotionen sagte Messi direkt nach dem Spiel: "Tot. Wir haben so etwas nie erwartet."
Messi auf den Spuren von Maradona
Messi, der bei Weltmeisterschaften nur zwei Einsätze weniger hat als Jahrhundertfußballer Maradona (19 vs. 21) und bei WM-Toren noch einen Treffer hinter der argentinischen Legende (7 vs. 8) liegt, wandte den Blick aber gleich nach vorn: "Jetzt ist es an der Zeit, dass wir zeigen, wie stark wir wirklich sind."
Zwei Jahre nach Maradonas Tod
Fußball-Legende Maradona ist bei der WM in Katar nicht nur wegen der permanenten Messi-Maradona-Vergleiche präsent. Das Schicksalsspiel von Argentinien gegen Mexiko findet nur einen Tag nach dem zweiten Todestag des Ausnahmefußballers statt. "Wir hoffen, dass wir ihm eine Freude bereiten können, wenn er uns vom Himmel zuschaut", sagte Argentiniens Trainer Lionel Scaloni bei der Pressekonferenz vor dem Spiel.
Gedenken "Unter dem Stern von Nummer 10"
Ebenfalls am Freitag fand in Doha eine Feierstunde zu Ehren von Maradona statt. "Unter dem Stern von Nummer 10" gedachten unter anderem FIFA-Präsident Gianni Infantino, Alejandro Dominguez (Präsident des südamerikanischen Verbands CONMEBOL) sowie zahlreiche Mitspieler von Maradona von Mario Kempes über Diego Simeone bis zu Christo Stoitschkow dem im Alter von 60 Jahren verstorbenen Weltmeister von 1986.
Messis Muskelprobleme
Nach Trauer am Dienstag und Gedenken am Freitag droht Argentinien nun am Samstag die Tragödie: das erstmalige Ausscheiden in der WM-Vorrunde seit 2002. Sorgenvoll hatten die Fans der "Albiceleste" daher in den vergangenen Tagen auf den Gesundheitszustand des bereits 35-jährigen Messi geschaut. Wegen Muskelproblemen in der Fußsohle musste der 166-fache Nationalspieler auch vor dem Training am Freitag zum Physiotherapeuten.
Argentiniens Coach: "Nach einem Niederschlag musst du aufstehen"
Bei der anschließenden Presskonferenz gab Coach Scaloni dann aber Entwarnung: "Messi ist fit, körperlich und mental. Mehr als jemals zuvor brauchen wir ihn", so der Trainer, der Argentinien 2021 zum Sieg bei der Copa America führte und unter dem die Südamerikaner vor der Niederlage gegen Saudi Arabien 36 Spiele in Folge unbesiegt geblieben waren: "Wenn du einen Niederschlag bekommst, musst du aufstehen. Unsere Mannschaft ist darauf trainiert, wieder aufzustehen."
"Mexiko wird ein harter Gegner"
Die Kritik am pomadigen und wenig effizienten Auftritt gegen Saudi-Arabien konterte Scaloni mit Blick auf Mexiko trotzig: "Wir werden unseren Spielstil nicht ändern." Angreifer Martinez weiß über den Gegner aus Mexiko, der in seinem Auftaktspiel gegen Polen dank eines gehaltenen Elfmeters von Torwart-Legende Guillermo Ochoa beim 0:0 zu einem Punktgewinn kam: "Mexiko wird ein harter Gegner, ruhig bleiben wird sehr wichtig sein."
Bislang letzter Mexiko-Sieg 2004
Die Bilanz spricht klar für Argentinien: Zuletzt verlor die "Albiceleste" zehnmal in Folge nicht gegen Mexiko, die bislang letzte Niederlage datiert vom Juli 2004. Auch für Mexiko wird die Partie "ein Schlüsselspiel", wie Nationaltrainer Gerardo Martino betont: "Die Zukunft beider Teams hängt von dem ab, was Samstag passiert."
Messi und Mexiko-Trainer Martino - keine innigen Freunde
Besonders brisant: Martino ist Argentinier und war zwischen 2014 und 2016 Nationaltrainer der Südamerikaner. Messi und Martino haben eine besondere Verbindung. Beide stammen aus Rosario im Nordosten Argentiniens. Beide hatten beim FC Barcelona 2013/2014 und in der Nationalmannschaft von 2014 bis 2016 ein eher schwieriges Verhältnis miteinander. Am Samstag könnte nun ein neues, für Messi bei seiner letzten Weltmeisterschaft sehr schmerzhaftes Kapitel hinzukommen.