FIFA WM 2022 Messi führt Argentinien zum Sieg gegen Mexiko
Argentinien hat ein vorzeitiges Aus bei der WM in Katar verhindert. Der Südamerikameister gewann sein zweites Gruppenspiel gegen Mexiko mit 2:0 (0:0) und hat den Einzug ins Achtelfinale nun selbst in der Hand.
Superstar Lionel Messi (64.) und der eingewechselte Enzo Fernandez (87.) trafen am am Samstagabend (26.11.2022) vor 88.966 Zuschauerinnen und Zuschauern in Lusail für die "Albiceleste", die sich in ihrem Auftaktspiel gegen Saudi-Arabien (1:2) bis auf die Knochen blamiert hatte. Richtig überzeugend war die Vorstellung des zweimaligen Fußball-Weltmeisters aber erneut nicht. Erst nach Messis Tor gewann Argentiniens Spiel an Stabilität.
"Wir wussten, dass wir stark sein müssen. Es war ein schwieriges Spiel, am Anfang sehr kompliziert. Wir sind nur langsam reingekommen. In der ersten Halbzeit haben wir nicht so gespielt, wie wir hätten spielen sollen. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir zugelegt. Nach dem Tor sind wir dann richtig reingekommen in das Spiel", sagte Messi.
Mittwoch Endspiel gegen Polen
Am kommenden Mittwoch (30.11.2022, 20 Uhr MEZ) können sich die Argentinier mit einem Sieg gegen Polen für die Runde der letzten 16 qualifizieren. Bei einem Remis und einem gleichzeitigen Sieg von Saudi-Arabien gegen Mexiko wären sie ebenso ausgeschieden wie bei einem mexikanischen Erfolg mit vier Treffern Unterschied gegen die Saudis.
Vegas Ellenbogen-Einsatz bleibt ungeahndet
Im Duell Südamerika gegen Zentralamerika war englische Härte zunächst Trumpf. Beide Teams führten auch noch so nichtige Zweikämpfe im Mittelfeld mit viel Leidenschaft, was zu einigem Leiden führte. So krümmte sich beispielsweise Argentinies Außenverteidiger Gonzalo Montiel nach fünf Minuten für eine Weile auf dem Boden, nachdem Widersacher Alexis Vega in einem Laufduell wohl nicht ganz versehentlich den Arm ausgefahren hatte.
Dafür gab es von Schiedsrichter Daniele Orsato nur ein paar ermahnende Worte, aber keinen gelben Karton.
Viel Kampf, wenig fußballerische Finesse
Eine großzügige Regelauslegung des Italieners, dessen Pfeife auch in der Folge häufig erklang. Die Partie war nach kleineren oder größeren Fouls unzählige Male unterbrochen. Spielfluss konnte so natürlich nur sehr wenig aufkommen. Der fußballerische Unterhaltungswert war - freundlich ausgedrückt - gering. Das verwunderte in Anbetracht der Brisanz der Begegnung allerdings nicht. Zu groß war der Druck auf Argentinien nach der Blamage gegen die Saudis.
Und auch Mexiko, das zum Auftakt 0:0 gegen Polen gespielt hatte, musste im Kampf um einen der ersten beiden Gruppenplätze punkten.
Messi vor der Pause fast wirkungslos
Das Resultat dieser für beide Mannschaften unangenehmen Drucksituation war ein für die Zuschauer nur schwer anzusehender Abnutzungskampf, in dem Messi im ersten Durchgang mehr oder minder unterging. Wenn der 35-Jährige mal am Ball war, wurde es zwar zumindest ansatzweise gefährlich. Aber Messi war eben nicht oft am Ball.
Die Taktik von Mexikos argentinischem Trainer Gerardo Martino, mit einer Fünfer-Abwehrkette zu agieren, ging gut auf. Die Mehrzahl der Angriffe der "Albiceleste" wurde rechtzeitig unterbunden.
Mexiko mit einziger nennenswerten Chance
Mexikos Kreativität in der Vorwärtsbewegung hielt sich ebenfalls in überschaubaren Grenzen. Immerhin besaß der elfmalige Gold-Cup-Sieger aber eine ordentliche Chance vor der Halbzeit: Vega zeigte, dass er nicht nur gut mit den Armen arbeiten kann, sondern auch ein feines Füßchen hat: Seinen über die Mauer gestreichelten Freistoß hielt Keeper Emiliano Martinez allerdings sicher (45.+1).
Messi trifft wie aus dem Nichts
Argentinien war nach dem Seitenwechsel bemüht, den Druck zu erhöhen und das Spiel über die Flügel zu intensivieren. Aber der Südamerikameister bekam weiter keine Tiefe in seine Angriffe. Dass Mexiko sich nun phasenweise mit allen zehn Feldspielern tief in der eigenen Hälfte versammelte, machte die Aufgabe für die Elf von Coach Lionel Scaloni nicht einfacher. Aber es gab ja noch Messi.
Als der Ausnahme-Fußballer in der 64. Minute einmal etwas Platz hatte, zog er mit seinem starken linken Fuß ab und überwand Keeper Guillermo Ochoa mit einem platzierten Flachschuss. Messi schrieb damit Geschichte: Mit seinem achten WM-Tor im 21. Weltmeisterschaftsspiel zog er mit dem argentinischen "Fußball-Gott" Diego Maradona gleich, der fast auf den Tag genau vor zwei Jahren gestorben war.
Mexiko hat nichts mehr zuzusetzen
Nun musste Mexiko seine defensive Grundausrichtung aufgeben und versuchen, dem Spiel selbst mehr fußballerischen Input zu geben. Es fiel dem Martino-Team aber schwer, in die Rolle des Regisseurs zu schlüpfen. Dafür fehlten Kraft und Klasse. Und einen Messi, der mit einer Einzelaktion die Statik des Spiels ändern kann, hat Mexiko eben auch nicht in seinen Reihen.
Die Ausgleichsbemühungen des Außenseiters waren nicht der Rede wert. Und als Fernandez mit einem feinen Schlenzer auf 2:0 erhöhte, waren die Zentralamerikaner endgültig bezwungen.