Große Abschlussfeier in Paris Emotionen und Electro-Party - Paralympics stimmungsvoll beendet
Die 17. Paralympics in Paris sind Geschichte. Die Spiele endeten am Sonntag (08.09.2024) mit einer großen Abschlussfeier und einer Electro-Party im Stade de France. Die Show war wie bereits die Eröffnungsfeier und die Feiern der Olympischen Spiele stimmungsvoll. Wie zum Olympia-Start regnete es aber in Strömen.
Mit einer spektakulären Party, einem Plädoyer für Vielfalt und Inklusion, einer mitreißenden Licht- und Lasershow sowie Klängen zahlreicher Electro-DJs sind die Paralympischen Spiele in der französischen Hauptstadt zu Ende gegangen.
Um 21.25 Uhr erklärte Andrew Parsons, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees, die Spiele für beendet. Kurz darauf wurde die Fahne des IPC eingeholt. Eine französische Delegation übergab sie an die Ausrichter-Stadt der nächsten Spiele im Jahr 2028, Los Angeles in den USA.
Das paralympische Feuer in Paris erlosch schließlich um 21.57 Uhr. Am Ende eines Fackellaufs mit einer kleinen Laterne blies Aurelie Aubert, Paralympics-Siegerin im Boccia, die Laterne und damit symbolisch die paralympische Flamme aus. Auch der erfolgreichste französische Athlet in Paris, Radsportler Mathieu Bosredon, war auf der Bühne. Zeitgleich ging der große Feuerkessel im Schlosspark "Jardin des Tuileries" aus.
Krawzow und Schmidt tragen die deutsche Fahne
Die deutsche Fahne wurde bei der Abschlussfeier von Schwimmerin Elena Krawzow und dem Rollstuhl-Fechter Maurice Schmidt ins Stade de France getragen. Beide Sportler hatten in Paris Gold gewonnen. Bei regnerischem Wetter und vor rund 64.000 Zuschauern nahmen Sportlerinnen und Sportler von rund 170 Delegationen an der Abschlussfeier teil - viele von ihnen in Regenumhänge gehüllt.
Musikalische Klassiker bei der Party
Trotz regnerischem Wetter feierten die Sportler eine farbenfrohe und stimmungsvolle Party - umrahmt von Songs wie dem Johnny-Hallyday-Klassiker "Vivre pour le Meilleur" in der Interpretation von der Sängerin Santa, von "Les Champs-Elysees" (Joe Dassin) oder "I will survive" (Gloria Gaynor), gespielt von der Band der Republikanischen Garde, oder "Voyage, Voyage" von Desireless.
Für einen Gänsehaut-Moment sorgte ein Trompeter, der nach einer Begrüßung des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron und Parsons die französische Nationalhymne, "La Marseillaise", spielte.
In vier Jahren "California Dreamin'"
Zudem zeigten Breakdancer zu Klängen französischer Klassiker ihr Können. Der Gastgeber von 2028 stellte sich mit Klängen des Hits "California Dreamin'", Half-Pipe-Kunststücken von Sportlern mit Einschränkungen und einem Song des US-Amerikanischen Rappers Anderson Paak vor.
Estanguet: "Niemand möchte, dass die Spiele enden"
In seiner Abschlussrede sagte Organisations-Chef Tony Estanguet: "Heute Abend möchte niemand, dass die Spiele zu Ende gehen. Aber wir können diesen letzten Moment mit Ihnen zu einem Moment machen, an den wir uns für den Rest unseres Lebens erinnern werden."
Unter dem Jubel und Beifall der Zuschauer und Sportler sagte der 46 Jahre alte Ex-Kanusportler: "Wir haben mit diesen Spielen schon viele Rekorde gebrochen (...) Heute Abend schlage ich vor, einen weiteren zu brechen: Stehen Sie bitte auf, wenn Sie können. Geben Sie bitte die lauteste Ovation, die verrückteste Ovation, die längste Ovation ihres Lebens." Minutenlanger Jubel folgte auf diese Sätze, Estanguet musste mehrfach ansetzen, um seine Rede beenden zu können.
Parsons: "Unsere kollektive Verantwortung"
IPC-Präsident Parsons dankte den Organisatoren: "Mit den meisten teilnehmenden Ländern, den meisten Frauen und der größten TV-Übertragung haben die Spiele den Rahmen für alle künftigen Spiele abgesteckt. Ihr habt die spektakulärsten Paralympischen Spiele aller Zeiten inszeniert", sagte der 47-jährige Brasilianer. "Es ist jetzt unsere kollektive Verantwortung, den Schwung der Paralympischen Spiele in Paris 2024 zu nutzen, um die Welt um uns herum inklusiver zu machen."
Musikstars heizen mit Electro-Klängen ein
Nach den Abschlussreden und dem Erlöschen der paralympischen Flamme war die Party in Paris noch längst nicht vorbei. Im Gegenteil: 24 französische DJs heizten mit modernen elektronischen Klängen und einer packenden Lasershow etwa eine Stunde lang ein. Unter den Künstlern waren der französische Superstar Jean-Michel Jarre, die Band Breakbot & Irfane, Nathalie Duchene, Kavinsky oder Ofenbach.
Französische Paralympics- und Olympia-Sportler vereint
Den emotionalen Höhepunkt erreichte die Party, als beim letzten DJ, Martin Solveig, das paralympische und olympische Team der Franzosen gemeinsam auf die Bühne kam. Künstler und Sportler tanzten gemeinsam. Als Song lief der Daft-Punk-Hit "One more Time" - "Bitte noch einmal", ein perfektes Motto für die Paralympics-Abschlusszeremonie.