Nach Sieg im Pokal gegen Hoffenheim Dortmund freut sich schon auf die Bayern
Chancen ohne Ende, aber nur ein einziges Tor entschied am Ende ein spektakuläres Duell: Marco Reus hat Borussia Dortmund am Mittwoch (01.11.2023) gegen die TSG 1899 Hoffenheim ins DFB-Pokal-Achtelfinale geschossen. Der 1:0 (1:0)-Sieg war hochverdient, dem Verlauf des Spiels wäre aber auch ein 6:3 angemessen gewesen.
BVB-Trainer Edin Terzic sagte nach der Partie: "Ich glaube, es war ein sehr verdienter Sieg, mit der Leistung hätten wir es auch verdient gehabt, ein anderes Ergebnis zu erzielen. Aber insgesamt haben wir einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht, wie wir in der Offensive kombiniert und den Gegner weit vom Tor weggelassen haben."
Als Matchwinner Marco Reus in der 83. Minute den Platz verließ, erhoben sich alle Fans - dann sangen sie sich für den Liga-Kracher warm. "Zieht den Bayern die Lederhosen aus", hallte es durch die BVB-Heimstätte in Vorfreude auf das Spitzenspiel gegen den FC Bayern. Die Generalprobe für das Topspiel gegen den Serienmeister aus München am Samstag (18.30 Uhr) glückte durch den einzigen Treffer des Routiniers Reus (43.).
Der ehemalige Kapitän traf zwar den Ball nicht richtig - dennoch war der Einzug ins Achtelfinale ohne jeden Zweifel verdient. Nur die junge Offensive mit Gio Reyna, Jamie Bynoe-Gittens und Youssoufa Moukoko hätte noch effizienter sein können.
Die TSG beendete das Spiel nach Gelb-Rot gegen Ozan Kabak (90.+4) mit zehn Spielern. Dennoch schoben die Gäste aus dem Kraichgau nur bedingt Frust. "Es war eine ordentliche Leristung unserer Jungs, aber Dortmund war besser", sagte Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo nüchtern.
Sportdirektor Kehl verbreitet Optimismus
Beim BVB gab es danach nur ein Thema: Nach fast genau fünf Jahren sind die Verantwortlichen das Warten auf einen Bundesliga-Sieg gegen Bayern München leid. "Es ist mal wieder Zeit", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl: "Wir wollen jede Gelegenheit nutzen, sie in direkten Duellen zu schlagen. Besonders zu Hause."
Zuletzt allerdings ist das 2018 gelungen: am 10. November bezwang der BVB die Bayern damals 3:2, zwei Tore erzielte Marco Reus. Kehl sieht in dem Duell "das größte Spiel, das wir in Deutschland haben. Die Rivalität ist immer da." Zumal die Dortmunder den möglichen Meistertitel in den letzten Minuten der vergangenen Saison noch an die Münchner verloren - auf dramatische Weise. Nun aber sieht sich der BVB zu neuer Stärke erwachsen. "Wir sind ungeschlagen, wir haben eine tolle Serie, sind sehr stabil zu Hause, haben an Widerstandsfähigkeit gewonnen", zählte Kehl auf.
Moukoko und Bynoe-Gittens vergeben
Die Pokalpartie brauchte nicht die geringste Anlaufzeit, vom Anpfiff weg herrschte Großalarm in beiden Strafräumen. Schon nach einer Minute musste Hoffenheim eigentlich in Führung gehen. Einen Schuss von Ihlas Bebou wehrte BVB-Schlussmann Gregor Kobel vor die Füße von Mergim Berisha ab, der das fast leere Tor vor sich hatte. Doch irgendwie bekam Nico Schlotterbeck auf der Linie noch die Brust an den Ball.
Zwei Minuten vor der Pause jubelten die Gastgeber: Bynoe-Gittens hatte Reus im Zentrum angespielt, der traf den Ball nicht richtig, schoss sich selbst ans Standbein, doch genau dadurch mutierte sein Abschluss zur für Baumann unberechenbaren Bogenlampe ins rechte obere Eck - Dortmund nahm das lange überfällige 1:0 mit in die Pause.
Chancenfestival auch nach dem Wechsel
Nach dem Wechsel ging die Partie auch erstmal nur in eine Richtung weiter. Bynoe-Gittens vergab in der 48. Minute das zweite Tor, kurz danach parierte Baumann sensationell gegen einen Kracher von Moukoko. Erst nach knapp einer Stunde hatten auch die Gäste mal wieder eine gefährliche Aktion, Maximilian Beier verzog seine Volleyabnahme aus kurzer Distanz aber deutlich.