Victor Boniface feiert sein Tor für Bayer Leverkusen

VfL hadert mit Schiri Leverkusen siegt gegen leidenschaftliche Bochumer

Stand: 31.03.2025 00:01 Uhr

Bayer Leverkusen hat das Freitagsspiel zum Auftakt des 27. Spieltags der Fußball-Bundesliga gewonnen. Der VfL Bochum hielt aber lange Zeit leidenschaftlich dagegen - und haderte mit dem Schiedsrichter.

Beim 3:1 (1:1) traf zunächst Aleix Garcia zur Führung für die Leverkusener (20. Minute), Felix Passlack glich in der 26. Minute aus. Nach dem Wechsel besorgten Victor Boniface (60.) und Amine Adli (87.) die Treffer zum wichtigen Sieg für Bayer.

Bochums Hecking hadert mit Jablonskis Spielleitung

Bochum-Trainer Dieter Hecking haderte anschließend im Sportschau-Interview mit dem Unparteiischen Sven Jablonski: "Ich will die Niederlage nicht allein auf den Schiedsrichter schieben. Aber wir ärgern uns schon über die ein oder andere Entscheidung des Schiedsrichters. Er hat anfangs sehr kleinlich gepfiffen, wenn er so durchgepfiffen hätte, hätten wir zwei Gegentore nicht bekommen dürfen und einen Elfmeter bekommen müssen. Das ist dann schade, die Mannschaft sitzt jetzt in der Kabine und denkt, dass hier durchaus mehr drin gewesen ist."

Torge Hidding, Sportschau, 28.03.2025 23:08 Uhr

Bayer-Abwehrchef Jonathan Tah analysierte: "Das war ganz wichtig, denn wir wollten hier ein klares Zeichen setzen. Wir geben nicht auf, wir wollen auch am Ende dieser Saison wieder was hochhalten. Aber es war nicht einfach, Bochum kennt unsere Stärken und hat gut verteidigt. Wir haben uns nicht viele klare Chancen erarbeitet, aber wir haben sie in der zweiten Halbzeit noch mehr laufen lassen und damit dann auch die Räume gefunden."

Insgesamt waren die drei Punkte für Bayer angesichts der Spielanteile durchaus verdient. Ganz anders als beispielsweise in den zurückliegenden Partien gegen Bayern München, als Xabi Alonso jeweils ängstlich ohne echte Spitze agiert hatte, setzte der Leverkusener Trainer diesmal auf zwei Mittelstürmer: Victor Boniface bekam mal wieder eine Chance neben Patrik Schick.

Bochum wird Elfmeter in Leverkusen verweigert

In der zehnten Minute wäre diese mutige Maßnahme beinahe aber zunächst mal nach hinten losgegangen. Boniface wollte einen Ball im eigenen Strafraum klären, traf dabei aber die Hacke von Felix Passlack. Den fälligen Strafstoß gab Sven Jablonski aus unerfindlichen Gründen nicht, noch erstaunlicher war, dass sich auch der VAR nicht einschaltete.

In dieser Phase wäre die Bochumer Führung glücklich gewesen, denn Bayer machte zunächst deutlich mehr Druck, hatte Ballbesitzwerte im 70-Prozent-Bereich, kam aber gegen die aufmerksam verteidigenden Gäste kaum zu klaren Abschlüssen. Ein öffnender Pass von Exequiel Palacios machte dann in der 20. Minute den entscheidenden Unterschied: Aleix Garcia nahm die Kugel zentral vor dem Strafraum auf und nutzte seinen Platz zu einem überlegten Schlenzer ins rechte Eck.

Schlimmer Fehlpass von Bayers Xhaka vor dem Ausgleich

Bochum ließ sich davon aber nicht nachhaltig beeindrucken und kam ja auch mit der sehr frischen Erinnerung an eine Aufholjagd bei Bayern München: Vor der Länderspielpause hatten sie dort aus einem 0:2 noch ein 3:2 gemacht. In Leverkusen half ihnen dann Granit Xhaka zurück in die Partie. Die viel zu lässige Kopfballrückgabe des Schweizers war eine perfekte Steilvorlage für Georgios Masouras, der aber an Lukas Hradecky scheiterte - den Abpraller verwertete dann aber Passlack zum Ausgleich.

Die folgenden 20 Minuten bis zur Pause waren deutlich mehr auf Augenhöhe. Bochum schaltete schneller nach vorne um, allerdings wurde auf beiden Seiten viel schon vor dem Strafraum wegverteidigt, sodass die Torschuss-Bilanz beim Seitenwechsel bei einem überschaubaren 4:3 für Leverkusen lag.

Leverkusens Boniface trifft mit dem Oberschenkel

Im zweiten Durchgang setzte Boniface schon nach wenigen Sekunden das erste Ausrufezeichen, Timo Horn im VfL-Tor parierte sicher. Machtlos war er aber eine Viertelstunde später: Einen Freistoß auf den zweiten Pfosten köpfte Piero Hincapié zurück ins Zentrum, Horn kam nicht heran, Boniface drückte den Ball mit dem Oberschenkel über die Linie. Bochum beschwerte sich nachvollziehbarerweise, dass der VAR hier nicht einschritt: Jonathan Tah stand beim Freistoß im Abseits und blockte kurz Hincapiés Gegenspieler Hofmann - war also durchaus auch aktiv.

Auch der VfL brauchte einen Standard, um nach längerer Pause mal wieder gefährlich zu werden, Philipp Hofmann setzte seinen Kopfball aber zu hoch an. Gut zehn Minuten vor dem Ende sah es dann zweimal kurz nach Vorentscheidung aus. Beim ersten Leverkusener Konter schob Jeremie Frimpong den Ball aber knapp am langen Eck vorbei, kurz danach kombinierte Bayer brillant über Xhaka, Boniface und Frimpong wieder zu Boniface - dessen Treffer wurde aber nach längerer VAR-Überprüfung wegen Abseits aberkannt.

Bayer bleibt dran, Adli besorgt den K.o.

Leverkusen ließ Bochum diesmal aber nicht zurück in die Partie, stand defensiv hervorragend und wurde letztlich belohnt: Jablonski ließ einen harten Zweikampf sehr zum Unwillen der Gäste laufen, daraus entwickelte sich der entscheidende Konter, den der eingewechselte Adli nach einem weiteren Traumpass von Palacios eiskalt zum Endstand abschloss.

Kurz vor Schluss hatte Xhaka noch die Riesenchance, auf 4:1 zu stellen, sein Schuss traf aber beide Pfosten und sprang zurück ins Feld.

Leverkusen in Heidenheim, Bochum gegen Stuttgart

Leverkusen ist nun im nächsten Auswärtsspiel in Heidenheim gefragt (05.04., 15.30 Uhr), tritt zuvor aber noch im DFB-Pokal bei Arminia Bielefeld an (01.04., 20.45 Uhr). Bochum empfängt in der Bundesliga am Samstag den VfB Stuttgart (15.30 Uhr - alle Partien im Live-Ticker bei sportschau.de).