Jubel bei den Fohlen

Drei Pfostentreffer von BMG Gladbach stößt Leipzig trotz Aluminiumpech beiseite

Stand: 31.03.2025 00:01 Uhr

Die Tür nach Europa öffnet sich für Borussia Mönchengladbach immer weiter: In der Fußball-Bundesliga hat die Borussia trotz großem Pfostenpech RB Leipzig geschlagen und tabellarisch überholt.

Am Samstag bejubelten die "Fohlen" ein 1:0 (0:0) im Rennen um die Europapokalplätze. Der Gladbacher des Tages war Alassane Pléa: Er erzielte den goldenen Treffer (56. Minute), auch sonst bekam Leipzig ihn nie zu packen. Borussia hat nun 43 Punkte und stößt Leipzig (42 Zähler) von Rang fünf.

"Träumen ist erlaubt", sagte Gladbachs Trainer Gerardo Seoane. "Wir werden bis zum Schluss alles geben und dann sehen, wofür es gereicht hat."

"Wir sind jetzt einfach enttäuscht", sagte Leipzig-Trainer Marco Rose nach dem Spiel der Sportschau. Einen Tag nach der 0:1-Niederlage in Mönchengladbach teilte RB Leipzig mit, dass man sich von Rose getrennt habe.

Zäher Beginn im Borussia-Park

Es war erstmal ein zäher Kick im Borussia-Park. Dabei gaben die Hausherren in den ersten Minuten den Ton an, wobei zwingende Torchancen ausblieben. Und Leipzig kam überhaupt nicht in Fahrt. Was an einer unzureichenden Passqualität lag, aber auch daran, dass Gladbach zweikampfstark war. Besonders Innenverteidiger Nico Elvedi war blendend aufgelegt, er gewann fast alle seine Duelle.

Im "Fohlen"-Tor vertrat erneut der erst 18-jährige Tiago Pereira Cardoso den verletzten Jonas Omlin. Und er bekam einen ersten dankbaren Schuss zum Aufwärmen von Leipzigs Xavi Simons (9.). Eine Top-Chance erarbeitete sich im ersten Durchgang aber keiner der Kontrahenten.

Gladbachs Cvancara nutzt seine Startelf-Chance nicht

Womöglich wäre in Hälfte eins für BMG mehr drin gewesen, wenn nach einer knappen Viertelstunde Franck Honorats Flanke auf Tomas Cvancara platzierter gewesen wäre. Cvancara, der wegen der Sperre von Tim Kleindienst (Gelb-Rote Karte) erstmals seit gut zwei Monaten wieder in der Startelf stand, kam bei seinem Kopfball aber in Rücklage (14.).

Generell trat Cvancara in der ersten Hälfte unglücklich auf, hing vorne meist in der Luft. Und wenn ihn mal eine Flanke fand, strahlten seine Kopfbälle einfach keine Gefahr aus. Immerhin war er bemüht, gab bis zur Pause die meisten Torschüsse aller Akteure auf dem Feld ab - vier waren es an der Zahl. In Hälfte zwei kam aber keiner mehr dazu.

Pléa entwischt Leipzigs Abwehr viel zu oft

Zu Beginn der zweiten Halbzeit ereignete sich Erstaunliches. Denn erst machte RB Leipzig richtig Dampf, Christoph Baumgartner verzog erst knapp einen Distanzschuss (46.), dann einen Kopfball aus kurzer Distanz (52.) - eine Druckphase der Sachsen. "Wir haben nicht gewonnen, weil wir nicht klar genug in der Offensive waren", klagte Rose.

Aber jegliche Fahrt, die Leipzig aufgenommen hatte, verpuffte urplötzlich. Und Gladbach meldete sich in Person von Alassane Pléa zurück. Der Franzose bewegte sich klug zwischen den Leipziger Abwehrspielern, entwischte ihnen viel zu häufig.

Zunächst traf er den Ball nach einer Hereingabe von Honorat nicht richtig, Leipzig-Torhüter Maarten Vandevoordt nahm den Kullerball dankend auf (54.). Aber dann: Bei einer Eckenvariante spielte Honorat kurz zu Robin Hack, dessen Flanke fand Abwehrspieler Ko Itakura.

Der Japaner ließ einen Volleyschuss ab, Vandevoordt parierte - allerdings genau auf den Kopf von Pléa, der nur noch abstauben musste. "Wir haben im Moment einen Alassane Plea, der die entscheidenden Dinge einfach durch seine individuelle Qualität sehr gut auflöst und ein gutes Näschen hat", lobte Seoane.

Leipzig im Glück: BMG scheitert dreimal am Pfosten

Danach war Leipzig angeknockt, gleichzeitig aber auch gezwungen, mehr nach vorne zu spielen. Somit bot RB den Gladbachern auch Räume für Konter. Dass Gladbach den Sack in der Folge nicht frühzeitig zumachte, war äußerst glücklich für die Gäste.

Denn die Hausherren scheiterten dreimal am Aluminium. Erst traf Pléa bei einem Gegenstoß nur den Außenpfosten (62.). Wenig später prallte ein Kopfball von Nico Elvedi nach einem Eckstoß ans Gehäuse (72.). Und dann setzte sich Pléa bei einem weiteren Konter im Duell mit Lukas Klostermann durch, erneut wurde ihm der Treffer aber durch den Außenpfosten verwehrt - diesmal durch den anderen (80.).

In der Schlussphase versammelte sich BMG ansonsten in dichter Staffelung vor dem eigenen Sechzehner, Leipzig suchte händeringend einen Weg hinein. Doch der Ausgleich gelang nicht mehr. So konnte Seoane seine Mannschaft loben: "Das war eine sehr disziplinierte Leistung."

Gladbach reist nach Hamburg, Leipzig empfängt TSG

Für Gladbach geht es am Sonntag (15.30 Uhr) zum FC St. Pauli. RB Leipzig hat tags zuvor die TSG aus Hoffenheim zu Gast (15.30 Uhr).