Zweite Runde im DFB-Pokal VfL Wolfsburg wirft Titelverteidiger Leipzig raus
Es wird einen neuen DFB-Pokalsieger geben, die Mission Titel-Hattrick von RB Leipzig ist beendet: Der VfL Wolfsburg hat die Leipziger, die zuvor 13 Pokalspiele in Serie für sich entschieden hatten, am Dienstagabend (31.10.2023) mit 1:0 (1:0) aus dem Wettbewerb geworfen und damit den dritten Pokalsieg der Leipziger in Folge vereitelt.
Die zuletzt in der Liga schwächelnden Wolfsburger, Pokalsieger im Jahr 2015, gewannen durch einen Treffer von Vaclav Cerny in der 14. Minute. Der Leipziger Yussuf Poulsen musste 150 Tage nach dem Triumph in Berlin - dem zweiten hintereinander - wegen wiederholten Foulspiels vom Platz (56.).
Vor dem Spiel habe er kein bisschen "Magenweh" gehabt. "Wenn das Flutlicht angeht, ist es eine ganz andere Atmosphäre, ein Abendspiel bringt ganz andere Energie", sagte Wolfsburgs Trainer Nico Kovac am ARD-Mikrofon. "Es ist immer schön, ein Pokalspiel zu gewinnen. Meine Mannschaft ist als Einheit aufgetreten gegen einen richtigen guten Gegner."
Sein Gegenüber Marco Rose musste zugeben, dass sein Team sich das selbst eingebrockt habe. "Wir waren dominant, aber haben zu wenig draus gemacht. Wir haben es nicht geschafft, konsequent Chancen zu bekommen, um auch al ein Tor zu erzielen."
Spärliche Kulisse in Wolfsburg
Die Gemütslage bei den Teams hätte vor Anpfiff kaum unterschiedlicher sein können. Während die Wolfsburger mit einer Hypothek von drei Niederlagen in Folge in die Partie taumelten, hieß es für die Gäste nach zuletzt drei Siegen, "im Flow" zu bleiben und "das Momentum" mitzunehmen, wie Trainer Rose gefordert hatte.
Doch sein Team tat ihm diesen Gefallen zu Beginn nicht. Bereits nach wenigen Sekunden prüfte VfL-Angreifer Tiago Tomas Leipzigs Pokaltorhüter Péter Gulácsi per Flachschuss, wenig später durften die Fans in der spärlich besuchten Wolfsburger Arena - nur 16.000 Zuschauer kamen - erstmals jubeln. Der umtriebige Tomas war im Mittelfeld nicht vom Ball zu trennen, Cerny veredelte sein starkes Anspiel zum 1:0.
Acht Änderungen in der Startelf hatte "Wölfe"-Coach Niko Kovac nach dem 2:3 gegen den FC Augsburg vorgenommen und seine neu formierte Mannschaft blieb auch ohne Topstürmer Jonas Wind weiter die gefährlichere. Nach einem Missverständnis zwischen Gulácsi und Castello Lukeba hatte Cerny das 2:0 auf dem Fuß, legte sich den Ball aber zu weit vor (24.).
Lahme Leipziger Offensive
Die Leipziger, die schon beim 3:2 über Zweitligaaufsteiger Wehen Wiesbaden in der ersten Runde große Probleme gehabt hatten, wirkten zunächst geschockt. Ohne Pechvogel Dani Olmo, der sich beim 6:0-Kantersieg gegen den 1. FC Köln schwer an der Schulter verletzte und erneut lange ausfällt, lahmte die Offensive.
Das änderte sich mit Beginn der zweiten Hälfte: David Raums abgefälschte Flanke klatschte ans Lattenkreuz (47.), Timo Werners Flachschuss strich knapp am Tor vorbei (54.). Doch Leipzig dezimierte sich kurz darauf selbst, als der bereits verwarnte Poulsen gegen Aster Vranckx zu spät kam und zu Recht mit Gelb-Rot vom Platz flog.
Begegnung wird zum Ende hitziger
In einer zunehmend hitzigeren Partie übernahm der VfL nun wieder die Kontrolle, doch Leipzig blieb gefährlich und drängte trotz Unterzahl auf den Ausgleich. Kurz vor Schluss verpasste Wind bei einem Pfostenschuss das 2:0 (90.+6).
"Das ist sehr enttäuschend. denn wir wissen, wie es ist, in Berlin zu sein. Natürlich war das wieder unser Ziel", sagte Leipzigs Torwart Gulácsi. Natürlich sei klargewesen, dass es ein schwieriges Spiel werden wird. "Am Ende hat es Wolfsburg sehr gut verteidigt."