Achtelfinale gegen Real Sociedad Pariser Champions-League-Traum schon früh in Gefahr
Paris St. Germain hat wie in jedem Jahr das Ziel, den Titel in der Champions League zu holen. Real Sociedad San Sebastian könnte aber im Achtelfinale dafür sorgen, dass das Vorhaben erneut misslingt.
Bei Paris St. Germain gibt es zwei Themen, die schon seit langer Zeit zu Beginn eines neuen Jahres regelmäßig aufkommen. Und so wurde in den vergangenen Wochen wieder ausgiebig darüber berichtet, ob Kylian Mbappé im kommenden Sommer zu Real Madrid wechseln wird - ein Transfer, der schon so oft kurz vor dem Vollzug gestanden haben soll. Und nun wird dieses Thema besonders heiß, weil der Vertrag des 25 Jahre alten Ausnahmestürmers Ende Juni ausläuft.
Das zweite Thema kommt mit dem Hinspiel im Achtelfinale der Champions League am Mittwoch (14.02.2024) gegen Real Sociedad San Sebastian auf. Seitdem im Mai 2011 die Qatar Sports Investment um Nasser El-Khelaifi, der im November 2011 zum PSG-Präsidenten ernannt wurde, beim französischen Topklub eingestiegen ist, wird einem ganz großen Ziel hinterhergelaufen, das bisher nicht erreicht wurde: der Titel in der Königsklasse. Doch selten schien der so weit entfernt wie aktuell.
Paris schon oft früh gescheitert
2020 war Paris mit dem damaligen Trainer Thomas Tuchel am nächsten dran, ein Jahr später ging es immerhin bis ins Halbfinale. Ansonsten sprang trotz der für fast alle anderen Klubs unvorstellbaren Investitionen in neue Spieler nur viermal das Viertel- und fünfmal sogar nur das Achtelfinale heraus. In den vergangenen zwei Jahren war PSG unter anderem bereits in der ersten K.o.-Runde gescheitert.
Thomas Tuchel scheiterte 2020 mit PSG im Finale der Champions League.
Da waren die Gegner mit dem FC Bayern München und Real Madrid selbst Aspiranten auf den Henkelpott, und Paris zog in den Gigantenduellen den Kürzeren. Nun ist die Aufgabe auf dem Papier eine deutlich einfachere. PSG trifft auf Real Sociedad San Sebastian, Neuling in der Champions League und in der spanischen La Liga nur Siebter - aber der genauere Blick auf die Partie macht deutlich: Dieser Underdog könnte für den Scheich-Klub schon wieder die Endstation sein.
Gruppenphase nur knapp überstanden
Zwar ist Paris in der heimischen Ligue 1 wieder der nationalen Konkurrenz enteilt, doch die Art und Weise, wie die Hauptstädter ihre Spiele gewinnen, ist bei weitem nicht mehr so überzeugend wie in den vergangenen Jahren. Und dieser Leistungsabfall ist besonders in der Champions League erkennbar gewesen, denn in dem für den Verein wichtigsten Wettbewerb wäre beinahe schon nach der Gruppenphase Schluss gewesen.
Paris trifft nicht als Gruppensieger und gesetztes Team auf San Sebastian, sondern wurde als Zweiter dem Sieger der Gruppe D zugelost. Und das war auch nur möglich, weil Mbappé und Co. am letzten Spieltag noch einen Punkt bei Borussia Dortmund (1:1) holten - bei einer Niederlage hätte der ewige Traum vom Champions-League-Titel nicht mal den Jahreswechsel überstanden.
PSG setzt auf Perspektive
Wobei die Frage ist, wie realistisch der in dieser Saison überhaupt ist. Schon frühzeitig hat Luis Enrique, der im Sommer das Traineramt angetreten hatte, darauf hingewiesen, dass dem Team ein Prozess bevorsteht. "Ich weiß, dass es immer schwierig ist, um Geduld zu bitten, aber ich bin mir sicher, dass wir bald guten Fußball und gute Ergebnisse zeigen werden", versprach er, wenn ihm und den Spielern die nötige Zeit eingeräumt würde.
Auf höchstem Niveau ist Enrique diesen Beweis noch schuldig geblieben. Wobei auch die Frage ist, wie sehr man von Paris erwarten muss, einen Gegner wie San Sebastian noch dominieren zu müssen. Denn viele Spieler aus dem Kader sind noch nicht in der europäischen Spitze angekommen, sondern sollen mit Paris in den nächsten Jahren erst dorthin. Beispiele dafür sind Manuel Ugarte, 22, Warren Zaire-Emery, 17, Goncalo Ramos, 22, aber auch der im Sommer von Eintracht Frankfurt nach Paris gewechselte Randal Kolo Muani.
San Sebastian kommt mit Mut nach Paris
Der soll künftig Mbappé ersetzen, sofern dieser Paris wirklich verlässt. Und immerhin geht seit Jahresbeginn seine Leistungskurve langsam nach oben. Vier seiner neun Pflichtspieltore erzielte Kolo Muani 2024 und kündigte zuletzt noch größere Taten an. "Ich erzähle euch ein Geheimnis: Mit der Zeit werden die Leute sagen, dass 90 Millionen Euro ein guter Preis für mich waren. Ich weiß, dass aktuell viele was anderes sagen. Aber denen sage ich: Sie werden sehen. So einfach ist das", sagte er im Interview mit dem französischen Magazin "Onze Mondial".
Ob das aber schon gegen San Sebastian so sein wird? Die Spanier gehen trotz vier Pflichtspielen in Serie ohne Sieg und Tor mit Selbstbewusstsein in das Achtelfinale der Champions League. Am Montag (12.02.2024) gab der Klub die Vertragsverlängerung von Takefusa Kubo, einem der wichtigsten Spieler des Teams, bekannt - und der schickte direkt eine Kampfansage nach Paris. "Die Nachricht der Woche soll nicht ich sein, sondern unser Sieg im Prinzenparkstadion. Dafür werden wir alles geben", sagte der japanische Nationalspieler.