Vierschanzentournee Platz drei: Wellinger verteidigt Tournee-Führung
Andreas Wellinger ist beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen auf Platz drei gesprungen - die Führung in der Gesamtwertung ist aber etwas geschrumpft. Der Tagessieg ging an Anže Lanišek.
Der Traum vom Sieg bei der Vierschanzentournee lebt weiter: Mit einem weiteren starken Auftritt sicherte sich Andreas Wellinger den dritten Platz beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen und behält die Führung im Gesamtklassement. Der Tagessieg am Montag (01.01.2024) ging an Anže Lanišek (295,80 Punkte). Zweiter wurde der Japaner Ryoyu Kobayashi (-3,2).
Wellinger: "Haben kein Wunschkonzert"
Der ohnehin schon knappe Vorsprung im Gesamtklassement schmolz ein wenig mehr. 1,2 Punkte konnte Kobayashi Wellinger abnehmen, der nun mit 1,8 Punkten Vorsprung nach Innsbruck reist. "Es war ein Wettkampf, der extrem knapp war. Wir haben selten so enge Punktabstände gehabt. Jetzt ist es mir wieder gelungen, dass ich zwei gute Sprünge gemacht habe. Das neue Jahr ist gut losgegangen", freute sich 2018-Olympiasieger Wellinger am ARD-Mikrofon. Mit Blick auf die Schanze in Innsbruck sagte der Bayer: "Es war ein harter Weg. Ich freue mich auf Innsbruck. Wir hoffen auf faire Bedingungen, dass der beste Skispringer gewinnt. Natürlich wünsche ich mir, dass ich am 6. Januar ganz oben stehe. Aber wir haben kein Wunschkonzert. Es gilt, weiterzuarbeiten."
Geiger 16.: "Werde mich verbessern"
Karl Geiger muss nach seinem 16. Platz wohl alle Hoffnungen auf eine Topplatzierung bei der Vierschanzentournee begraben. Auf die 23,9 Punkte, die Geiger in der Gesamtwertung ohnehin schon hinter Wellinger lag, kamen in Garmisch noch einmal 30,7 Zähler hinzu. Dennoch versprach Geiger für die Innsbruck-Springen: "Ich werde mich verbessern".
Pius Paschke landete als zweitbester Deutscher auf Rang zehn, Stephan Leyhe wurde 13., direkt darauf folgte Philipp Raimund.
Spannendes Finale, komplizierte Bedingungen
Im Finale legte Manuel Fettner als Fünfter des ersten Durchgangs mit einem starken Sprung eine schwierige Aufgabe für die nachfolgenden Springer vor. Wellinger hielt stand, zeigte erneut einen nahezu fehlerfreien Sprung und setzte sich 3,7 Punkte vor Fettner. Doch die Führung hielt nicht lange. Bei komplizierten Bedingungen packte Anže Lanišek einen Satz auf 137 Meter aus – mit Bonuspunkten setzte er sich vor Wellinger.
Die äußeren Bedingungen taten ihr Übriges. Trotz starkem Rückenwind musste Hörl starten. Die komplizierten Windverhältnisse machten einen Sprung in die Spitzenränge quasi unmöglich und so wurde der Österreicher schließlich Fünfter.
Kobayashi musste lange auf die Starterlaubnis warten - und wurde belohnt. Die Bedingungen verbesserten sich merklich. Doch für den Satz nach ganz vorne sollte es nicht reichen. Weder für den Tagessieg, noch für das Gesamtklassement.
Gute Mannschaftsleistung des DSV
Insgesamt kann das DSV-Team mit dem Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen zufrieden sein. Acht der neun deutschen Starter hatten sich für den Finaldurchgang qualifiziert.
Pius Paschke überzeugte erneut. Mit zwei guten Sprüngen landete er unter den besten zehn. Auch Stephan Leyhe zeigte eine gute Leistung, obwohl er seinen guten Eindruck aus dem ersten Durchgang, den er als Siebter abschloss, im Finale nicht hundertprozentig bestätigen konnte. Doch mit 125 Metern segelte er bei starkem Rückenwind auf Rang 13. Ein gutes Ergebnis.
Philipp Raimund, der sich noch im ersten Durchgang durch einen Wackler bei der Landung um eine Topplatzierung gebracht hatte, zeigte einen sehr guten zweiten Durchgang, landete bei 139 Metern und übernahm zwischenzeitlich die Führung. "Der erste hat mich brutal gestört. Die Landung war echt schlecht. Mit dem zweiten bin ich mehr als zufrieden. Es war ein guter Start ins neue Jahr", sagte Raimund im ZDF. Am Ende reichte es für Platz 14, knapp vor seinen Teamkollegen Geiger (16.) und Constantin Schmid (17.). Martin Hamann landete auf Platz 24, Felixx Hoffmann wurde 30..