Skispringen in Zakopane Wellinger rettet Podestplatz für DSV-Team
Trotz eines schwachen Starts sind die deutschen Skispringer dank Andreas Wellinger im Teamwettbewerb Dritter geworden. Der Sieg ging am Samstag (20.01.2024) an Österreich, Zweiter wurde Slowenien.
Zum ersten Mal kam es in dieser Saison zu einem klassischen Teamwettbewerb. In Wisla waren im Zuge der Polish Tour zweiköpfige Mannschaften im Super-Team im Einsatz und Slowenigen gewann überlegen vor Österreich und Deutschland. Doch diesmal waren wieder vier Springer gefragt in zwei Durchgängen - Slowenien und Österreich blieben aber in der Favoritenrolle. Doch das DSV-Team wollte mit Pius Paschke, Karl Geiger, Stephan Leyhe und Andreas Wellinger ebenfalls ein Wörtchen mitreden.
Geiger stürzt ab, Leyhe überascht
Die Aussichten auf einen Sieg rückten zu Beginn aber weit in die Ferne. Paschke legte mit 125,5 Metern noch einen ordentlichen Start hin, Geiger untermauerte im Anschluss jedoch, dass er aktuell außer Form ist. Mit nur 119 Metern verlor das DSV-Team schon den Anschluss an die Spitze - nach zwei Springern fehlten als Fünfter bereits 11,7 Punkte auf Slowenien und 20 Zähler auf die führenden Österreicher.
"Es ist schwer, das einfach in Worte zu fassen, weil ich selbst auf der Suche nach den Gründen bin. Ich hoffe, dass ich im zweiten Durchgang dem Team mal richtig helfen kann", sagte Geiger im Sportschau-Interview.
Der Sieg schien gerade gegen die ausgeglichenen Österreicher zwar kaum noch eine Option, Leyhe und Wellinger sorgten dafür wieder für Hoffnungen auf einen Podestplatz. Leyhe sprang starke 131,5 Meter, Wellinger als derzeit mit Abstand formstärkster DSV-Athlet sogar 138,5 Meter. Zur Halbzeit bedeutete das Rang drei - und Slowenien war mit nur 2,8 Zählern Rückstand in Schlagdistanz, Österreich (15,9 Punkte Rückstand) jedoch enteilt. "Das Podest ist das Ziel und das sollten wir auf jeden Fall erreichen können", sagte Leyhe im Sportschau-Interview.
Wellinger schlägt mit dem letzten Sprung zurück
Mit 132 Metern untermauerte Paschke diese Ambitionen, wenngleich er auch fast 16 Punkte auf den Slowenen Lovro Kos verlor. Den Vorsprung auf Japan baute er jedoch auf 10,8 Zähler aus, auf Norwegen waren es sogar 14,9 Punkte. Und auch Geiger machte seine Hilfe-Ankündigung mit 133 Metern wahr, vergrößerte das Polster nochmals. Nach vorne ging aber nichts mehr, weil Domen Prevc nochmal über fünf Meter weiter flog und die Österreicher ohnehin stabil die Spitze behaupteten.
Doch dann patzte Leyhe mit nur 122,5 Metern und verlor den dritten Platz, Polen und Japan zogen am DSV-Team vorbei. Wellinger musste vor dem letzten Sprung neun Punkte aufholen, um noch einen Podestplatz zu erreichen - doch das gelang tatsächlich. Mit 137,5 Metern sprang der 28-Jähriger trotz schwieriger Bedingungen wieder stark und flog wieder an Polen und Japan vorbei. "Das war wirklich spannend. Gott sei dank haben wir es noch geschafft", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher im Sportschau-Interview.
Mehr war aber auch nicht drin, auf Slowenien fehlten 32,7 Punkte, auf Österreich sogar 83,8 Punkte. Am Sonntag (21.01.2024) endet die Polish Tour mit dem Einzelspringen in Zakopane.