Qualifikation in Willingen Forfang stellt Schanzenrekord ein - Wellinger auf Rang acht
Mit der Bestweite von 153 Metern hat Skispringer Johann Andre Forfang am Freitag (02.02.2024) die Qualifikation in Willingen gewonnen. Andreas Wellinger geht als Achter in den Wettkampf.
"Ich durfte in Willingen schon gewinnen und weite Flüge zeigen. Das werde ich mir auch für dieses Wochenende wieder vornehmen. Und dann werden wir hoffentlich wieder etwas zu feiern haben", hatte Wellinger, der 2017 siegreich war, im Vorfeld gesagt. Mit einer Weite von 139,5 Metern und Platz acht untermauerte er diese Wunschvorstellung zwar nicht vollends, im Wettkampf am Samstag zählt er dennoch zum Kreis der Favoriten.
In drei der vergangenen vier Springen seit seinem zweiten Rang bei der Vierschanzentournee schaffte es der 28-Jährige aufs Podest, bei der Skiflug-WM gewann er zuletzt die Silbermedaille. Doch in Willingen soll es sein zweiter Saisonsieg nach dem Erfolg in Oberstdorf werden.
Forfang macht es wie Muranka
Bei über weite Teile für große Weiten günstigen Bedingungen stellte Forfang den Schanzenrekord ein und gewann die Qualifikation punktgleich mit Ryoyu Kobayashi (144 Meter). Der Norweger landete wie Klemens Muranka im Jahr 2021 einen Flug über 153 Meter. Aber: Nach seinem Sprung reagierte die Jury und verkürzte den Anlauf, weitere Weiten jenseits der 150 Meter blieben daher nach ihm deutlich aus. Wie Forfang hatte auch Junshiro Kobayashi von optimalen Bedingungen und längerem Anlauf profitiert, wurde mit einer Weite von 148 Metern Dritter.
Karl Geiger machte das Beste aus den Begebenheiten, die längst nicht so optimal waren wie bei vielen Springern vor ihm, und landete bei 133 Metern, die ihm Platz zwölf bescherten. Pius Paschke kam unmittelbar nach ihm bei weitem nicht so gut mit dem Wind zurecht und wurde mit nur 129 Metern nur 32..
Hoffmann überrascht
Felix Hoffmann (18.) präsentierte sich mit 137 Metern in sehr guter Form. "Ich bin froh, dass ich es geschafft habe und am Samstag wieder vor so vielen Zuschauern springen darf", sagte der 26-Jährige, der in der vergangenen Woche bereits im Continental Cup in Willingen an den Start gegangen war, dabei Platz zwei und 15 belegte.
Philipp Raimund konnte als 24. mit 133,5 Metern dagegen nicht vollends überzeugen, große Probleme hatte Lokalmatador Stephan Leyhe, der nicht über 122,5 Meter und Rang 42 hinauskam.
Auch Pedersen übertrifft 150-Meter-Marke
Dass die Mühlenkopfschanze in Willingen, die größte Skisprungschanze der Welt, immer für Überraschungen gut ist, zeigte sich gleich zu Beginn der Qualifikation. Robin Pedersen flog als einer der ersten Springer 150,5 Meter und damit nur 2,5 Meter weniger als Muranka vor drei Jahren. Der Norweger qualifizierte sich mit der zweitgrößten Weite des Tages als Sechster für den Wettkampf am Samstag.
Schmid bei den Frauen Sechste
Ein durchaus beachtliches Teamergebnis erreichten die deutschen Frauen in ihrer Qualifikation in Willingen. Alle vier DSV-Athletinnen schafften es unter die Top 15, drei sogar unter die besten zehn. Tagesbeste unter den Deutschen war erneut Katharina Schmid, die mit einer Weite von 124 Metern Sechste wurde, unmittelbar hinter ihr war Luisa Görlich mit der gleichen Weite platziert. Selina Freitag (120,5 Meter) belegte Rang zehn, Juliane Seyfarth (110,5 Meter) den 15. Platz.
Und auch bei den Frauen war der Schanzenrekord in Gefahr - er blieb jedoch knapp bestehen. Qualifikationssiegerin Silje Opseth legte zwar mit 149 Metern den mit Abstand besten Versuch aller Springerinnen hin, vor zwei Jahren war Nika Kriznar jedoch noch zwei Meter weiter gesprungen.