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Skispringen in Lake Placid Männer kriseln, Frauen fliegen - Reisch mit Podestpremiere
So schwach die Männer sich aktuell präsentieren, so stark machen es die Frauen in Lake Placid. Agnes Reisch krönte am Samstag (08.02.2025) eine starke Leistung der deutschen Skispringerinnen mit der ersten Top-3-Platzierung ihrer Karriere im Einzel. Im Super Team hatte sie zwei Wochen zuvor mit der deutschen Mannschaft im japanischen Zao einen Sieg gefeiert.
"Sensationell. Ich stehe das erste Mal auf dem Podest, es ist alles aufgegangen", sagte Reisch hinterher im Sportschau-Interview. "Ich habe mich schon in der Anfahrt gut gefühlt und dachte mir, jetzt muss ich nur noch Skispringen und es genießen. Unten war ich dann schon nervös, weil ich nicht wusste, wie die Haltungsnoten sind und ob es reicht, aber sehr cool, dass es gereicht hat."
Schon vor dem zweiten Einzel-Wettkampf in den USA hatte vieles darauf hingedeutet, dass die DSV-Frauen ein deutlich positiveres Erlebnis erfahren würden als ihre männlichen Kollegen, bei denen es einzig Andreas Wellinger unter die Top 20 schaffte. In der Qualifikation wurde Katharina Schmid Zweite, Selina Freitag Vierte und Reisch Fünfte - sie bestätigten die Eindrücke des Vortags, als unter anderem Freitag ebenfalls Vierte war und Reisch als Fünfte sogar Schanzenrekord sprang.
Schmid schafft es wieder nicht ganz nach vorne
Schmid war am Vortag nicht über Rang elf hinausgekommen, weil ihr erster Sprung misslang - und auch am Samstag war ihr Auftakt dafür verantwortlich, dass schon früh feststand, dass es wieder keine Topposition wird. Zwar war ihr erster Durchgang mit 116,5 Metern und dem zehnten Platz diesmal besser, sie konnte sich auch wieder mit 124 Metern deutlich steigern, in der Endabrechnung reichte es aber für Rang sieben.
Die bisherige deutsche Nummer eins verlor wieder Boden auf die Gesamtführende Nika Prevc, die überlegen mit zwei Sprüngen über 126 Meter gewann. Schmid musste aber auch wieder erfahren, dass ihre Teamkolleginnen mittlerweile so gut in Form sind, dass sie nicht mehr die einzige Anwärterin auf Podestplätze ist. Vor allem Reisch setzte am Tag nach ihrem Schanzenrekord noch einen drauf.
Senkrechtstarterin Reisch begeistert weiter
Die 25-Jährige war zur Halbzeit nach einem blitzsauberen 122-Meter-Sprung Zweite und begeisterte auch mit einem sehr erfrischenden Fazit. "Das ist echt cool, die Schanze macht richtig Spaß. Ich springe gerade gut und die Sprünge sind auch viel wert. Es ist cool, dass ich die vorne ärgern und meine Sprünge stabil runterzaubern kann", sagte Reisch im Sportschau-Interview.
Und auch im zweiten Durchgang blieb die deutsche Skispringerin stabil und zauberte - und sicherte sich so den ersten Podestplatz in ihrer Karriere. Mit 126 Metern behauptete Reisch ihren zweiten Rang, auf die Siegerin Prevc fehlten ihr am Ende 10,9 Punkte. Doch sie war nicht die einzige Deutsche auf dem Podium.
Freitags Konstanz wird belohnt
Auch Freitag untermauerte ihre Stabilität, nach den vierten Plätzen im ersten Lake-Placid-Wettkampf und der Qualifikation machte sie noch den entscheidenden Sprung um einen Rang nach vorne. Mit 121 Metern ging die 23-Jährige als Dritte ins Finale - und diese Position behauptete sie auch. 128 Meter reichten, um die Konkurrentinnen um Vortagessiegerin Eirin Maria Kvandal (wurde Vierte) auf Distanz zu halten. Für Freitag war es der zweite Podestplatz im Jahr 2025 nach Rang zwei in Sapporo.
![Die deutsche Skispringerin Selina Freitag | dpa Die deutsche Skispringerin Selina Freitag](https://images.sportschau.de/image/da48deeb-e1c9-4e52-bf49-001124261772/AAABlOdBv0E/AAABkZLlUbs/16x9-960/skispringen-selina-freitag-108.jpg)
Etwas hinter ihren deutschen Kolleginnen zurück war Juliane Seyfarth, auch sie zeigte aber eine gute Leistung. Mit 114,5 Metern war sie zur Halbzeit 17., 119 Meter brachten ihr dann Rang 16 ein - hätte sie in beiden Fällen nicht auf den Telemark verzichtet, wäre sogar noch mehr drin gewesen.