![Deutscher Skispringer Andreas Wellinger | dpa Deutscher Skispringer Andreas Wellinger](https://images.sportschau.de/image/3f7d25e7-be59-471c-8e15-8bcc90cf81a0/AAABlOZsdLo/AAABkZLrr6A/original/andreas-wellinger-360.jpg)
Skispringen in Lake Placid Desolate DSV-Adler - nur Wellinger in den Top 20
Die deutschen Skispringer haben auch in Lake Placid auf ganzer Linie enttäuscht. Andreas Wellinger bewahrte das DSV-Team am Samstag (08.02.2025) vor einem Desaster - dabei stürzte auch er im zweiten Durchgang ab, nachdem er gut vorgelegt hatte.
Zuletzt in Willingen hatte der 29-Jährige mit Rang zwölf die beste deutsche Platzierung erzielt, in den USA reichte es aber nur für den 16. Platz beim ersten Saisonsieg von Johann Andre Forfang vor dem österreichischen Duo Jan Hörl und Daniel Tschofenig. Immerhin war Wellinger damit aber besser als all seine Teamkollegen.
Wellingers erster Sprung war noch "der richtige Weg"
Die Reaktionen im ersten Durchgang waren sinnbildlich für das aktuelle Geschehen in deutschen Mannschaft. Wellinger landete bei 119 Metern und war damit deutlich hinter den besten Springern - es reichte aber schon, um sich in der aktuellen Phase zu freuen und Hoffnung zu gewinnen.
"Ich bin zufrieden mit dem Sprung. Hoffnung macht, wenn sich Sprünge gut anfühlen - und das war der richtige Weg", sagte Wellinger im Sportschau-Interview. "Es ist ein sehr mühsamer Prozess für das ganze Team, aber wir werden weiter arbeiten. Die Saison ist noch lang und wir werden definitiv nicht aufgeben. Wenn wir mit solchen Sprügen weitermachen, kommt auch mehr Leichtigkeit hinein."
Doch dann kam der zweite Durchgang, in dem Wellinger als letzter Deutscher nur 116,5 Meter sprang und genauso bedröppelt den Wettkampf beendete wie seine Kollegen. Er fiel um fünf Plätze von Rang elf auf Rang 16 zurück - dass nach ihm einige Athleten noch schlimmer abstürzten, sorgte für eine kleine Schadensbegrenzung.
Schanze macht Leyhe "Spaß"
Neben Wellinger hatte es mit Leyhe auch noch einen zweiten Springer aus dem Team von Bundestrainer Stefan Horngacher, der sich nach dem ersten Durchgang freute. Mit 119,5 Metern schaffte er es erstmals seit dem Weltcup in Engelberg am Wochenende vor Weihnachten in die Top 30. "Der Sprung war nichts Besonderes, aber ich bin ganz zufrieden. Die Schanze ist cool, weil sie ihren eigenen Charakter hat. Es macht Spaß", sagte Leyhe. Im zweiten Durchgang ging mit 110,5 Metern aber nicht mehr viel, in der Endabrechnung blieb Leyhe der 26. Platz.
Geiger und Raimund enttäuscht über sich selbst
Weniger bis gar keinen Spaß hatten Karl Geiger und Philipp Raimund. Geiger sprang auch erst 119 Metern, war aber deutlich hinter Wellinger - und ärgerte sich mit einem Kopfschütteln. "Im Flug bin ich schief geworden, das hat mich unheimlich geärgert und einige Meter gekostet", sagte er im Sportschau-Interview. Im zweiten Sprung verlor Geiger aber noch mehr Meter, bei 113 Metern landete er bereits und kam nicht über den 24. Platz hinaus. "Das war wieder ein Schritt zurück", sagte er danach.
Raimund war nach seinem ersten Sprung über 113,5 Metern bestens anzusehen, wie wenig er von seiner Darbietung hielt. Ohne eine Miene zu verziehen, verließ er sehr enttäuscht den Auslauf - aber es reichte trotzdem noch für das Weiterkommen mit Platz 27. Auch die 117,5 Meter im zweiten Durchgang sorgten nicht für bessere Laune, obwohl sich Raimund auf Rang 21 verbessern konnte und zweitbester Deutscher wurde.
Hoffmann scheitert, Paschke pausiert
Wellinger, Geiger, Leyhe und Raimund bekamen immerhin eine zweite Chance - sie nutzten sich aber alle nicht. Felix Hoffmann hatte die jedoch gar nicht, weil er denkbar knapp an den Top 30 scheiterte. Mit 117,5 Metern sprang er zwar deutlich weiter als Raimund - allerdings auch bei deutlich besseren Verhältnissen, was dazu führte, dass er nur 31. wurde.
Gar nicht dabei war Pius Paschke, der nach seinen triumphalen Wochen zu Beginn der Saison in einem Leistungstief steckt und sich erstmal auf das Training konzentrieren will, um bei der Nordischen Ski-WM (26. Februar bis 9. März) wieder in Form zu sein. "Wir haben uns in Ruhe besprochen. Pius wird aus dem Weltcup herausgehen, er wird zu Hause bleiben und ein ruhiges Training machen", sagte Horngacher zuletzt. Beim nächsten Weltcup in Sapporo soll Paschke wieder dabei sein.
Zeitplan in Lake Placid
- Samstag, 20:30 Uhr: Einzel Frauen (Livestream)
- Samstag, 23:00 Uhr: HS 128, Mixed-Team (Livestream)
- Sonntag, 16:00 Uhr: Einzel Männer (TV & Livestream)