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Weltcup in Lake Placid Reisch mit Schanzenrekord - Freitag wird Vierte
Die deutschen Skispringerinnen sind in Lake Placid am XXL-Arbeitstag stark gesprungen. Agnes Reisch jubelte über Schanzenrekord, Selina Freitag über den vierten Platz.
Es war eine Hängepartie und ein ganz langer Arbeitstag für die Skispringerinnen beim Weltcup-Auftakt in Lake Placid. Weil der Wind zu stark wehte, musste das Springen am Freitag-Vormittag abgebrochen werden, acht Stunden später folgte - mitten in der Nacht in Deutschland - der Re-Start.
Nika Prevc aus Slowenien verdaute die lange Pause am besten. Sie sicherte sich überlegen den Sieg und eiferte damit ihrem Bruder nach: Domen Prevc hatte zwei Stunden zuvor die Qualifikation gewonnen.
Doch auch die Deutschen hatten bei frostigen Temperaturen und Schneetreiben allen Grund zur Freude. Selina Freitag vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal flog in dem turbulenten Wettbewerb auf den vierten Platz. Mit 123,5 und 125 Metern fehlten am Ende knapp vier Punkte zum Siegerpodest.
Für einen Paukenschlag sorgte indes Agnes Reisch, die mit einem neuen Schanzenrekord (130,5 Meter) eine Duftmarke setzte. Es reichte trotzdem "nur" zum fünften Platz, weil Reisch im ersten Durchgang bei guten Bedingungen nach 123,5 Metern gelandet war.
Schmid - Ärger nach Gewaltsprung
Katharina Schmid beendete den ersten Wettkampftag auf dem elften Platz und dürfte sich über ihren ersten Sprung geärgert haben. Die siebenfache Weltmeisterin wollte zu viel, verpatzte den Absprung und schüttelte nach 110,5 Metern enttäuscht den Kopf. Im Finale zeigte sie, was sie wirklich kann und verbesserte sich mit 124,5 Metern um zwei Plätze.
Auch Juliane Seyfarth glückte nur ein guter Sprung. Die 34-Jährige vom WSC Ruhla lag nach 124,5 Metern im ersten Durchgang auf Top-Ten-Kurs, kegelte aber nach nur 102,5 Metern im zweiten Versuch deutlich zurück (18.).
Wind sorgt für Hängepartie
Die Deutschen sind nur mit einem Mini-Team und ohne Cheftrainer Heinz Kuttin nach Lake Placid gereist. Im Vorfeld war entschieden worden, dass nur die vier Athletinninen, die sicher nur Nordischen Ski-WM nach Trondheim fahren, nominiert werden. Alle anderen starten beim FIS Continental Cup in Eisenerz.
Aus der Ferne dürften sie die Turbulenzen verfolgt haben. Eigentlich sollten die Skispringerinnen am Vormittag (Ortszeit) springen, doch der erste Startversuch musste nach nur 15 der 40 Starterinnen abgebrochen werden, weil der Wind zu stark und wechselhaft wehte.
Für die Springerinnen ging es nach 90 langen Minuten auf der Schanze wieder ins Hotel und am späten Abend zurück auf die Schanze. Der Wind wehte noch immer unberechenbar, wechselte aber nicht mehr so wild wie zu Tagesbeginn. Damit endete der XXL-Tag versöhnlich, wenn auch aus deutscher Sicht nicht mit einem Podestplatz.