Ski Alpin in Bormio Überflieger Odermatt triumphiert auf der Stelvio
Die "Pista Stelvio" bezwungen und die Konkurrenz abgehängt: Marco Odermatt zeigt einmal mehr seine Topform und ist in Bormio nicht zu schlagen.
Lange war der Sieg auf der berüchtigten "Stelvio" ein enges Rennen, doch dann pulverisierte Dominator Marco Odermatt die Zeiten der Super-G-Konkurrenz. Der Schweizer, der sich am Donnerstag in Bormio noch dem Überraschungssieger Cyprien Sarrazin geschlagen geben musste, fuhr auf der eisigen und welligen Piste im letzten Rennen des Jahres allen davon.
Kriechmayr und Kilde ohne Chance gegen Odermatt
Der Österreicher Raphael Haaser und Norwegens Skistar Aleksander Aamodt Kilde auf den Plätzen zwei und drei hatten über eine Sekunde Rückstand auf Odermatt. Auch Vincent Kriechmayr als einziger Super-G-Sieger der Saison musste als Vierter klein beigeben.
"Es ist der Wahnsinn!", sagte ARD-Experte Felix Neureuther im Live-Kommentar zur Leistung des Schweizers, der seine Führung im Gesamtweltcup ausbaute. Odermatt hatte bislang alle drei Riesenslalom-Rennen des Winters gewonnen, nun feiert er seinen ersten Sieg in der Speed-Konkurrenz.
DSV-Team enttäuscht - Sander hadert mit Verfassung
Bester Deutscher wurde Simon Jocher auf Platz 21 (+2,64s). Andreas Sander (+3,68s) und Romend Baumann (+4,29s) fuhren noch deutlicher hinterher - und das, obwohl der Kurs vom Disziplintrainer Andreas Evers gesetzt worden war. Die beiden DSV-Athleten landeten auf den Plätzen 35 und 40. Josef Ferstl schied früh aus.
Sander, Vize-Weltmeister von 2021, konnte nicht an seine solide Leistung in der Abfahrt (Platz 19) anknüpfen und haderte im Anschluss mit seiner Verfassung. Der Allgäuer war in Gröden vor zwei Wochen im Training schwer gestürzt und hat seitdem mit Hüftproblemen zu kämpfen.
"Mir fehlt das komplette Training seitdem wir in Europa sind. Ich brauche das Vertrauen aus dem Training, da müssen wir jetzt einen Plan finden." Romed Baumann, am Vortag bereits am ersten Tor hängen geblieben, landete sogar noch hinter Sander. Nicht am Start war Thomas Dreßen, der beide Rennen in Bormio wegen einer Virusinfektion ausließ.
Nächster schwerer Sturz: Innenhofer abtransportiert
Wie am Donnerstag gab es einen schweren Sturz. Christof Innerhofer verlor in einer Linkskurve die Kontrolle und rutschte mit voller Wucht in die Fangzäune. Der Italiener blutete im Gesicht und wurde mit einem Helikopter ins Krankenhaus geflogen. Am Donnerstag hatte sich der Österreicher Marco Schwarz das Kreuzband gerissen. Auch bei Innerhofer besteht der Verdacht auf eine Knieverletzung.