Ski Alpin in Bormio Sarrazin entthront Odermatt in Bormio, Kreuzbandriss bei Schwarz
Der Franzose Cyprien Sarrazin hat die Abfahrt in Bormio gewonnen. Überschattet wurde das Rennen vom schweren Sturz des Österreichers Marco Schwarz.
Wenn eine perfekte Fahrt des Gesamtweltcupführenden Marco Odermatt nicht zum Sieg reicht, muss einer überirdisch gut gefahren sein. Es war der Franzose Cyprien Sarrazin (1:50,73 min), der die Abfahrt auf der "Stelvio" mit neun Hundertstel Sekunden Vorsprung vor Odermatt gewann. "Ich bin selten überzeugender Ski gefahren", sagte der geschlagene Schweizer am ARD-Mikrofon und zeigte sich als fairer Sportsmann: "Ich kam ins Ziel und dachte, besser geht es nicht."
Danach sei er direkt zu Sarrazin gegangen und habe ihm zum Sieg gratuliert. "Ich habe mich vom ersten Tor an sehr, sehr gut gefühlt", beschrieb der Sieger seine noch perfektere Fahrt. Dritter wurde der Kanadier Cameron Alexander (+1,23 s)
Mitfavoriten Kilde und Paris scheiden aus
Die Piste in Bormio ist nicht umsonst als "La Bestia" bekannt. Das musste der sechsfache Bormio-Sieger Dominic Paris schmerzhaft erleben wie auch Aleksander Aamodt Kilde. Der Italiener Paris konnte seine Fahrt noch beenden, vergab aber jede Chance aufs Podium. Bei Kilde war die Fahrt nach einem Materialfehler schnell beendet. Auch der Deutsche Romed Baumann kam nicht im Ziel an.
Beim ersten Tor leistete er sich einen Fehler und schied aus. Es sei "brutal schnell gegangen", analysierte der Kiefersfeldener seine Fahrt. "Ich wollte in der Startpassage gleich richtig Gas geben und bin beim ersten Schwung ein bisschen auf den Innenski gekommen."
Schwerer Sturz von Schwarz - Kreuzbandriss
Tragischer lief es für Marco Schwarz. Der Österreicher schlug nach einem schweren Sturz im Fangnetz ein und musste mit dem Helikopter in die Klinik nach Innsbruck abtransportiert werden. Das Rennen war minutenlang unterbrochen.
Am Abend kam die Diagnose: Kreuzbandriss im rechten Knie. Damit ist die Saison für den bis dato Führenden des Gesamtweltcups beendet.
"Nach dem Schwung hat es mir das rechte Knie reingedrückt. Ich hab' sofort gespürt, dass etwas nicht hundertprozentig passt", sagte Schwarz. Neben dem Kreuzbandriss zog sich Schwarz einen Einriss des Innenmeniskus und einen leichten Knorpelschaden im rechten Knie zu.
Sander feiert beste Saisonleistung
Andreas Sander, der das Rennen eröffnet hatte, wurde bester DSV-Fahrer (+2,91 s). Der WM-Zweite von 2021 war lange respektabler Neunter, wurde aber von durch bessere Sicht begünstigten Läufern mit höheren Startnummern noch aus den Top 15 verdrängt. Er beendete das Rennen als 19.
"Ich bin immer noch nicht fit. Das merke ich und muss ich akzeptieren", sagte ein trotzdem zufriedener Sander nach seinem Lauf. Es war das beste Saisonergebnis für den Allgäuer, der im Training in Gröden vor einigen Tagen schwer gestürzt war.
Die weiteren deutsche Fahrer verpassten ebenfalls die Top Ten. Simon Jocher war nur unweit langsamer als Sander und kam als 21. ins Ziel (+2,98). Josef Ferstl wurde 39. (+4,01).
Thomas Dreßen musste das Rennen nach einer Virusinfektion auslassen und wird auch beim Super G am Freitag (29.12.2023) nicht an den Start gehen.