Slalom in Sun Valley Kristoffersen entscheidet Kugelkampf für sich
Henrik Kristoffersen hat sich beim letzten Slalom die kleine Kristallkugel geholt, der Tagessieg ging an einen Landsmann. Ein solides Rennen zeigte auch Linus Straßer.
Beim letzten Slalom der Saison kam es zu einem dramatischen Kampf um die kleine Kristallkugel. Der aktuell bärenstarke Loic Meillard machte es mit einer Aufholjagd im zweiten Durchgang und dem fünften Platz in Sun Valley noch einmal richtig spannend.
Doch es sollte nicht reichen: Henrik Kristoffersen behielt die Nerven und nahm dem Schweizer am Donnerstag (27.03.2025) noch einmal 23 Hundertstelsekunden ab. Im Ziel brüllte der Norweger und ballte die Fäuste - es ist die vierte Slalom-Kugel für den 30-Jährigen.
Ganz enge Entscheidung um den Tagessieg
Der Tagessieg aber ging an seinen Landsmann Timon Haugan. Knapp hinter ihm landete Clement Noel (0,02 Sekunden), Dritter wurde Fabio Gstrein aus Österreich (+0,37 Sekunden).
Die brüchige Piste forderte die Athleten beim letzten Auftritt der Saison noch einmal richtig. Auch der Österreicher Manuel Feller hatte die Bedingungen nach dem ersten Lauf scharf kritisiert: "Das ist schon sehr grenzwertig", so Manuel Feller im ORF: "Schade, dass sie nicht mit mehr Wasser und Salz genommen haben".
Linus Straßer solide trotz eines Schreckmoments
Linus Straßer (+1,34 Sekunden) landete trotz eines Schreckmoments auf Rang sechs: Im ersten Durchgang war der 32-Jährige fast mit einem Pistenarbeiter kollidiert, der sich noch auf der Strecke befand.
Der Athlet vom TSV 1860 München schien erst nicht auf den Zwischenfall zu reagieren, fuhr scheinbar unbeeindruckt weiter. Doch kurz nach der Aktion erlaubte er sich einen Patzer und verlor wichtige Zehntelsekunden. "Ich hab drei Tore davor gesehen, dass mir da einer reinrutscht", so Straßer nach dem ersten Durchgang im ORF. "Dann habe ich kalkuliert und gemerkt: Das könnte sich gerade so ausgehen."
Straßer hätte die Option gehabt, direkt abzuschwingen und hätte das Recht auf einen Re-run gehabt, doch die Piste wäre dann wohl noch brüchiger geworden. "Das war so das kleinere Übel", sagte der DSV-Fahrer.
Durchwachsene Saison für Linus Straßer
Für den Münchner geht damit eine Achterbahn-Saison zu Ende: Auf einen völlig verpatzten Start in den Winter folgte ein solider Januar. Straßer überzeugte aber dann, als es am meisten zählte und holte beim WM-Slalom in Saalbach-Hinterglemm Bronze - die einzige Medaille für den DSV.
In der Weltcup-Serie hingegen wollte ihm diese Saison kein Podestplatz gelingen. Nach dem Rennen in Hafjell sprach Straßer von einer gewissen Saisonmüdigkeit, von mentalen und körperlich schwierigen Wochen und Monaten. Im Sommer, sagte Straßer, wolle er wieder Kraft tanken.
