Slalom-Weltcup Aufholjagd führt Lena Dürr aufs Podest
Beim Jahresabschluss in Lienz lässt Mikaela Shiffrin noch einmal die Muskeln spielen und siegt souverän im Slalom. Lena Dürr glänzt als Zweite. Einen Blackout erlebt Emma Aicher.
Mikaela Shiffrin war der Konkurrenz schon zur Halbzeit in den Osttiroler Bergen enteilt. Im zweiten Lauf brachte die US-amerikanische Ausnahme-Athletin ihren Vorsprung ins Ziel und feierte 2,34 Sekunden vor der starken Lena Dürr in Lienz. "Es war wirklich ein außergewöhnlich guter Lauf, vielleicht der beste in dieser Slalom-Saison", sagte Shiffrin am ARD-Mikrofon nach dem ersten Durchgang.
Mutiger zweiter Lauf: Dürr düpiert Vlhová
Lena Dürr erwischte wie viele andere keinen ersten optimalen Lauf, lag jedoch nur 0,34 Sekunden hinter Rang drei. "Es wäre noch mehr Attacke nötig gewesen. Aber es ist noch alles drin im Zweiten", kündigte Dürr an - und lieferte komplett bei einer Aufholjagd.
Dank Courage und Technik löste die 32-Jährige die Favoritin Petra Vlhová an der Spitze klar ab. Die Slowakin, die vor Weihnachten in Courchevel noch gesiegt hatte, war von Rang zehn nach vorne gefahren. Doch Dürr trotzte den nachlassenden Bedingungen und übernahm die Führung, die ihr erst Shiffrin mit deutlichem Abstand wieder abnahm. Dritte wurde die Schweizerin Michelle Gisin.
"Die Zehntelsekunden waren dieses Mal auf meiner Seite und es hat riesig Spaß gemacht", sagte Dürr nach dem Rennen im ARD-Interview: "Die volle Attacke ist aufgegangen. Es war ein Fluss von oben bis unten."
Perkfekter Jahresabschluss für Shiffrin
Shiffrin feierte derweil den perfekten Jahresabschluss. Schon am Donnerstag hatte die 28-Jährige den Riesenslalom gewonnen und fuhr dabei ebenfalls in einer anderen Liga. Die zweimalige Olympiasiegerin führt sowohl den Gesamtweltcup als auch die Slalom-Konkurrenz an.
Dürr war mit zwei Podestplätzen und einem vierten Rang in die Saison gestartet, vor Weihnahten schied sie im französischen Courchevel jedoch früh aus. Im Slalom-Weltcup bleibt sie hinter Vlahova und Shiffrin auf Rang drei.
Deutsches Déjà-vu: Aicher fädelt am ersten Tor ein
Einen Blackout erlebte Dürrs Teamkollegin Emma Aicher. Die 20-Jährige, die am Donnerstag im Riesenslalom an gleicher Stelle den zweiten Durchgang verpasst hatte, fädelte nur eine Sekunde nach dem Start am ersten Tor ein und schied aus. Andrea Filser in Courchevel und Romed Baumann am Donnerstag in Bormio waren exakt die gleichen Missgeschicke passiert.
Auch in Lienz brachte Filser ihren Lauf nicht ins Ziel. Neuling Luisa Mangold schied ebenfalls auf der Strecke aus, Jessica Hilzinger verpasste den zweiten Durchgang auf Platz 38.