Nordische Kombination in Oslo Kuriosität bei den Kombi-Frauen - Wettkampf über drei Tage
Die Nordische Kombination kämpft um ihre Zukunft bei Olympischen Spielen. Da kommt eine Kuriosität wie beim kommenden Weltcup zur Unzeit.
Die Nordische Kombination macht am kommenden Wochenende in Oslo Station. Frauen und Männer sind gemeinsam in der norwegischen Hauptstadt am Start, aber doch irgendwie getrennt. Das führt letztlich dazu, dass die Frauen ihren 5-Kilometer-Lauf erst rund 44 Stunden nach ihrem Wettkampfsprung absolvieren werden.
Normalerweise Sprung und Lauf an einem Tag
Normalerweise sieht das Prozedere in der Nordischen Kombination wie folgt aus: Ein Wettkampf, ein Tag. Das heißt, am Vormittag wird gesprungen und am Nachmittag gelaufen. Eine Ausnahme bildet der Massenstart, da ist die Reihenfolge umgedreht. Trotzdem findet der Wettkampf innerhalb weniger Stunden statt.
Beim Weltcup in Oslo müssen die weiblichen Aktiven aber mit einer völlig anderen Situation umgehen. Nach dem Sprung am Donnerstag (17 Uhr im Ticker bei sportschau.de) heißt es zusammenpacken und erstmal zwei Nächte schlafen, bevor es in die Loipe geht. Der Grund sind die unterschiedlichen Schanzen, die benutzt werden, und der damit verbundene Umbau von Mess- und Übertragungstechnik.
Frauen nicht vom Holmenkollbakken
Da die Kombiniererinnen ihre Wettkämpfe auf Normalschanzen austragen, werden sie nämlich nicht vom weltbekannten Holmenkollbakken springen, sondern vom etwa 570 Meter Luftlinie entfernten Midtstubakken. Die Männer dagegen sind auf der Hauptschanze im Einsatz. Da der Umbau der gesamten Technik zur Weitenmessung und für die TV-Übertragung aber viel Zeit kostet, können die Springen nicht am selben Tag stattfinden.
Um die Frauen aber nicht völlig losgekoppelt von den Männern ihren Weltcup absolvieren zu lassen, haben sich die Organisatoren dazu entschieden, den Langlauf auf das auch zuschauerstärkere Wochenende zu verlegen.
Deutsches Team hat sich in Norwegen vorbereitet
Es ist eine weitere kleine Episode, die dem Kampf der Kombi-Frauen um mehr Anerkennung ihrer Sportart, keinen Gefallen tut. Dass es zwischen dem Wettbewerb in Oslo und dem vorherigen Weltcup im estnischen Otepää vier Wochen Pause gab, ist ebenfalls eher suboptimal. Das findet auch Florian Aichinger, der Bundestrainer der deutschen Kombinierinnen: "Insgesamt ist die Situation für uns nicht einfach: Immer wieder müssen wir nach einem Weltcup-Wochenende mit wochenlangen Wettkampfpausen umgehen."
Die wettbewerbsfreie Zeit im Februar war zudem mit "einer intensiven Suche nach Schnee verbunden". Diesen habe man schließlich in Norwegen gefunden, wo man sich in Lillehammer auf den letzten Saisonabschnitt vorbereitet hat. Auch in Oslo konnte an einigen Tagen gesprungen werden. Allerdings hatten seine Schützlinge zwischenzeitlich mit einem Magen-Darm-Virus zu kämpfen, welches "etwas Energie geraubt", aber das Team nicht längerfristig beeinflusst hat.
Juniorin Loh wieder im Weltcup-Team dabei
Neben den Routiniers Nathalie Armbruster, Jenny Nowak, Svenja Würth und Maria Gerboth wird auch Ronja Loh am Holmenkollen am Start sein. Die 18-Jährige aus Klingenthal hatte sich durch ihre Bronzemedaille bei der Junioren-Weltmeisterschaft einen fixen Startplatz im Team ergattert. Mit diesen fünf Athletinnen will Aichinger "wieder angreifen" und hofft, "erneut im Kampf um die Podestplätze mitmischen zu können".
Frauen | Männer | |
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Nathalie Armbruster (SZ Kniebis) | Manuel Faißt (SV Baiersbronn) | |
Maria Gerboth (WSV Schmiedefeld) | Vinzenz Geiger (SC Oberstdorf) | |
Ronja Loh (VSC Klingenthal) | David Mach (TSV Buchenberg) | |
Jenny Nowak (SC Sohland) | Johannes Rydzek (SC Oberstdorf) | |
Svenja Würth (SV Baiersbronn) | Julian Schmid (SC Oberstdorf) | |
Tristan Sommerfeldt (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal) | ||
Wendelin Thannheimer (SC Oberstdorf) | ||
Terence Weber (SSV Geyer) |