
Erster Sieg in der Rückrunde KSC beendet Magdeburgs famose Auswärtsserie
Der Karlsruher SC feiert den ersten Sieg in der Rückrunde der 2. Fußball-Bundesliga und fügt dem Aufstiegskandidaten 1. FC Magdeburg damit die erste Auswärtsniederlage seit Oktober 2024 bei.
Mit 3:1 (1:1) gewann der KSC, der aus den vorangegangenen fünf Ligaspielen des Kalenderjahres nur einen Punkt geholt hatte. Magdeburg, das fünf Auswärtssiege nacheinander gefeiert hatte, war am Samstag durch einen Treffer von Baris Atik, der in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte sah, in Führung gegangen (30. Minute). Nicolai Rapp (45.+3), Christoph Kobald (48.) und Marvin Wanitzek (69.) erzielten die Tore für Karlsruhe
Die historische Serie ist damit also auch gerissen. Aber es dürfte ohnehin kaum jemand daran geglaubt haben, dass der 1. FC Magdeburg sie fortsetzen wird. Sie ist auch so schon außergewöhnlich genug. Drei Auswärtsspiele hintereinander - bei Fortuna Düsseldorf, bei der SV, Elversberg und beim FC Schalke 04 hatte der FCM nacheinander mit 5:2 gewonnen. Nie zuvor hatte es eine deutsche Profimannschaft geschafft, in drei aufeinanderfolgenden Auswärtsspielen jeweils mindestens fünf Tore zu erzielen.
Am Wochenende zuvor war sogar nach fast einem Jahr mal wieder ein Heimsieg gelungen, mit einem 3:0 gegen den 1. FC Köln.
KSC mit Dreierkette
Karlsruhes Trainer Christian Eichner hatte seine Grundformation geändert und auf eine Dreierkette gesetzt. Sämtliche Trainingseinheiten in der Woche waren vermutlich deshalb unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten worden.
"Die Mannschaft hat in den letzten 48 Stunden wirklich Großartiges gemacht", sagte Eichner nach dem Spiel im Sportschau-Interview: "Sie hat von uns einen Schnellkurs in Sachen Dreierkette bekommen und stand von Anfang an voll dahinter." Eichner erhoffte sich durch die Umstellung neue Impulse und "Frische im Kopf". Der Plan scheint aufgegangen zu sein, auch wenn es anfangs ein wenig dauerte, bis der KSC im neuen System Gefahr in der Offensive entwickelte.
Kaars vergibt gute Chance zum 2:0
Die Gäste aus Sachsen-Anhalt bestimmten das Geschehen in der ersten Halbzeit weitgehend. Die Führung durch Baris Atik, der mit einem Schuss aus halblinker Position seinen vierten Saisontreffer erzielte, war verdient. Torjäger Martijn Kaars kam zehn Minuten später sogar zu einer guten Chance, die Führung auszubauen. Doch Torhüter Max Weiß, der zuvor wegen Problemen am Oberschenkel behandelt werden musste, hielt den Schuss.
"Wir sind gut ins Spiel gekommen, hatten den Gegner unter Kontrolle", sagte FCM-Keeper Dominik Reimann über diese Phase: "Machen wir das 2:0, ist das Spiel glaube ich ein anderes."
Aber Magdeburg machte nicht das zu dem Zeitpunkt verdiente 2:0 und wie es im Fußball manchmal eben so ist, fiel das Tor dann auf der anderen Seite. Als die angezeigte Nachspielzeit von zwei Minuten schon abgelaufen war, kam der KSC doch noch zum Ausgleich. Bezeichnenderweise war dem Kopfballtreffer von Nicolai Rapp ein Eckstoß vorausgegangen.
Starke Aktionen von Weiß
Nach der Pause dauerte es nur kurz, bis die Karlsruher gefährlich wurden. Magdeburgs Torwart Dominik Reimann wehrte einen Kopfball von Marvin Wanitzek mit einem Reflex an die Latte, den Abpraller verwertete Christoph Kobald aus sehr kurzer Distanz zum 2:1.
Karlsruhe stellte in der Folge die bessere Mannschaft, benötigte aber zwei tolle Aktionen von Weiß, um den Ausgleich zu verhindern. Zunächst parierte der Torwart einen Kopfball von Livan Burcu, dann auch den Nachschuss (53.).
Wanitzek mit neuntem Saisontor
Die Magdeburger leisteten sich dann in der 69. Minute im Aufbau einen schlimmen Fehlpass, der das 3:1 des KSC einleitete. Wanitzek erzielte mit einem Flachschuss aus 18 Metern seinen neunten Saisontreffer. Die Magdeburger waren danach bemüht, den Anschluss herzustellen, blieben aber zu harmlos.
Atiks Platzverweis sorgt für Tumulte
Einen Aufreger gab es dann trotzdem nochmal ganz zum Schluss. Atik sah in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels (95.) - was zu Tumulten an der Seitenlinie führte. Magdeburgs Trainer Christian Titz musste seinen Spieler auf dem Weg in die Kabine vom Karlsruher Trainerteam abschirmen.
"Dass ein Trainerstab auf einen Spieler losgeht, das gehört sich einfach nicht", sagte Titz im Anschluss an die emotionale Schlussphase im Sportschau-Interview: "Das ist nicht vom Spieler ausgegangen. Der hat hier wirklich Häme von den Gegenspielern bekommen und dann kriegt er sie noch von der Bank."
Karlsruhe in Köln, Magdeburg gegen Darmstadt
Der KSC, der als Tabellenzweiter in die Winterpause gegangen war, dürfte es schwer haben, wieder an die Aufstiegsränge heranzukommen. Aber immerhin hat "die Rückrunde begonnen", wie es vor dem Spiel von Eichner bei "sky" gefordert worden war.
Für sie geht es am Samstag (01.03.2025, 20.30 Uhr) mit dem Spiel beim 1. FC Köln weiter. Einen Tag später treffen die Magdeburger um 13.30 Uhr auf den SV Darmstadt 98.