Nordische Kombination Hagen entreißt Leinan Lund den Sieg
Die Norwegerin Ida Marie Hagen hat sich beim Weltcup der Nordischen Kombiniererinnen in Otepää (Estland) auch am Sonntag (11.02.2024) dank einer fulminanten Aufholjagd den Sieg geholt. Jenny Nowak wurde erneut beste Deutsche.
Hagen war mit 46 Sekunden Rückstand auf Marie Leinan Lund in den Langlauf über fünf Kilometer gegangen und fing ihre Landsfrau in einem dramatischen Schlusssprint kurz vor der Ziellinie ab. Leinan Lund fehlten am Ende 1,4 Sekunden für den Sieg.
Hagen unterstrich dagegen ihre aktuelle Form und feierte ihren siebten Weltcup-Sieg in diesem Winter. Damit baut sie auch ihre Führung im Gesamtweltcup aus. "Ich bin sehr zufrieden. Das war eines meiner besten Rennen in diesem Jahr", freute sich die 23-Jährige über ihren zweiten Sieg in Otepää. Gyda Westvold Hansen (+42,2 Sekunden) komplettierte wie so oft in dieser Saison das rein norwegische Podest.
Nowak gefühlt auf dem Podest
Beste Deutsche wurde wie schon am Vortag Jenny Nowak als Fünfte (+57,2). Die ehemalige Junioren-Weltmeisterin konnte sich bei nur 14 Sekunden Rückstand nach dem Springen sogar leise Hoffnungen auf das Podest machen. Nach 1,2 Kilometern war der Rückstand allerdings bereits auf 25 Sekunden angewachsen, zudem machte die Japanerin Haruka Kasai von hinten Druck.
Die Beiden gingen fast zeitgleich auf die letzte Runde, wo Kasai schließlich die größeren Reserven hatte und Platz vier ins Ziel brachte. "Das war heute wieder ein sehr guter Tag", zog Nowak dennoch ein positives Fazit. "Mein Sprung war in Ordnung und der Lauf war besser, als ich es erwartet hätte." Auch deshalb fühle sich der vierte Platz "wie ein Podest an. So kann es weitergehen."
Armbruster patzt beim Springen
Maria Gerboth sorgte ebenfalls für ein erfreuliches Ergebnis und wurde dank eines guten Auftritts in der Loipe Siebte (+1:57,6 Minute). Svenja Würth fiel als Zehnte (+2:36,6) noch vier Plätze zurück, bestätigte aber das insgesamt gute deutsche Abschneiden.
Dagegen hatte sich Nathalie Armbruster bereits nach dem Springen um alle Chancen auf eine Top-Platzierung gebracht. Nach nur 73,5 Metern musste sie mehr als drei Minuten aufholen. Dass die 18-Jährige eine starke Läuferin ist, hat sie in diesem Winter bereits mehrfach bewiesen. Dieses Mal konnte sie aber keine Plätze gutmachen und wurde 14. (+3:21,9).
Hagen krönt irre Aufholjagd
Schon vor dem Langlauf hatten die Norwegerinnen das Feld angeführt. Leinan Lund eröffnete mit 17 Sekunden Vorsprung vor Westvold Hansen das Rennen. Hagen musste als Dritte bereits eine größere Lücke schließen. Das gelang der aktuell stärksten Läuferin im Feld sofort. Nach der Hälfte des Rennens betrug ihr Rückstand auf Leinan Lund nur noch 33 Sekunden. Westvold Hansen konnte dagegen keinen Boden gutmachen und musste um Platz zwei zittern.
Hagen drückte auf das Tempo, hatte Westvold Hansen nach 3,7 Kilometern eingeholt und nahm im Anschluss die Verfolgung auf Leinan Lund auf. Deren Vorsprung betrug kurz vor der Zieleinfahrt noch gut 20 Meter. Doch Hagen schob sich dank eines wahnwitzigen Schlussspurts noch knapp an ihrer Landsfrau vorbei.