![Die Schweizer jubeln bei der Ski-Alpin-WM in Saalbach | Getty Images Die Schweizer jubeln bei der Ski-Alpin-WM in Saalbach](https://images.sportschau.de/image/f8c68456-efa3-40a5-9410-6b909ab50fad/AAABlPqETts/AAABkZLrr6A/original/ski-alpin-wm-team-maenner-126.jpg)
Alpine Ski-WM Die Schweiz hängt in der Team-Kombi alle ab
Die Schweizer Männer haben bei der Alpinen Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm den dritten Titel im dritten Rennen geholt. In der neuen Team-Kombination räumten sie am Mittwoch (12.02.2025) sogar alle Medaillen ab. Das deutsche Team schaffte es nach einer Aufholjagd im Slalom noch in die Top 10.
Franjo von Allmen und Loic Meillard sind die ersten Weltmeister in der neuen Team-Kombination der Männer. Das Duo setzte sich nach einem Abfahrtslauf und einer Slalomfahrt gegen die die teaminterne Konkurrenz durch.
Silber und Bronze sicherten sich mit Alexis Monney und Tanguy Nef (+0,27 Sekunden) sowie Stefan Rogentin und Marc Rochat (+0,43 sek.) ebenfalls Teams aus der Schweiz. Simon Jocher und Linus Straßer kamen auf Rang acht (+1,20 Sekunden), dabei machte Straßer im Slalom noch zehn Plätze gut.
Straßer mit gutem Lauf, aber zu viel Rückstand
Auf dem eher einfach gesetzten Slalomkurs ohne größere Schwierigkeiten war kein Taktieren notwendig. Sauber durch den Stangenwald lautete das Motto. Die erste Richtzeit setzte der Schwede Kristoffer Jakobsen, der über drei Sekunden schneller war, als die Konkurrenz vor ihm. Bereits als 13. war dann schon Linus Straßer an der Reihe. Nach der nur 18.-besten Abfahrtszeit von Simon Jocher, der zu seinem Ärger einen Fehler einbaute, der ihm am Ende eine Menge Zeit kostete, musste Straßer voll auf Angriff fahren. Die Medaillen waren zur Halbzeit 1,61 Sekunden entfernt.
Der Münchner zeigte eine solide Fahrt ohne große Fehler, verlor aber im oberen Teil viel Zeit auf Jakobsen. Dennoch setzte er zunächst die neue Bestzeit. Nun mussten er und Jocher hoffen. Entweder, dass die recht weiche Strecke noch mehr abbaut und die Konkurrenz so die Zeit nicht knacken kann oder, dass die anderen Fahrer Fehler machen.
![Linus Straßer im Slalom bei der Ski-Alpin-WM in Saalbach-Hinterglemm. | AP Linus Straßer bei der Ski-Alpin-WM in Saalbach](https://images.sportschau.de/image/3bd75482-7bc7-4beb-ae14-72f5349896ba/AAABlPpA2FM/AAABkZLlUbs/16x9-960/ski-alpin-wm-team-maenner-112.jpg)
Linus Straßer im Slalom bei der Ski-Alpin-WM in Saalbach-Hinterglemm.
Schweizer machen es unter sich aus
Auch wenn mit Manuel Feller, Clement Noel und Daniel Yule mehrere Topfahrer ausschieden, wollten dennoch nicht genügend Athleten dem deutschen Team diesen Gefallen tun. Der US-Amerikaner Benjamin Ritchie als 19. Starter unterbot die Straßer-Zeit als erster Fahrer um fast eine halbe Sekunde, wenig später schob sich das erste von vier Schweizer Teams mit Marc Rochat und auch der Italien Stefano Gross vorbei. Damit war die Medaille weg.
"Es waren schon bei mir schon leichte Spuren drin und die Kurssetzung lädt nicht gerade zum Gasgeben ein, man muss jeden Schwung zu Ende fahren und so fühlt es sich relativ langsam an. Man braucht eine gute Mischung zwischen ganz exakt Skifahren und Angriff", analysierte Straßer im ZDF seinen Lauf.
Als der Italiener Alex Vinatzer ausschied, war schon vor den letzten beiden Startern klar, dass sich die Schweiz den nächsten Titel sichern würde. Als erster griff Loic Meillard die Zeit von Rochat an, er verlor zu Beginn zwar etwas Zeit, rettete aber knapp vier Zehntel ins Ziel. Tanguy Nef konnte diese Zeit schließlich nicht mehr angreifen, sicherte seinem Team aber Silber.
Schweizer kommen in der Abfahrt am besten zurecht
Nach der ersten von zwei Teildisziplinen hatten sich zwei Teams aus der Schweiz und eines aus Italien die besten Ausgangspositionen gesichert. Die Abfahrtsstrecke am Zwölferkogel hatte sich am Vormittag im Vergleich zur Spezialabfahrt weicher und damit zwar griffiger, aber auch etwas langsamer präsentierte. Auch schien diesmal keine Sonne und es zogen immer mal wieder ein paar Nebelschwaden in den oberen Teil. Dies führte auch zu zwei längeren Unterbrechungen während der ersten Teildisziplin.
Den meisten Top-Athleten machte dies jedoch nichts aus. Auf den vorderen Plätzen waren fast die gleichen Namen zu finden wie am Sonntag. Weltmeister Franjo von Allmen führte sein Team auf den zweiten Rang und nur 0,02 Sekunden hinter seinen Schweizer Landsmann Alexis Money, der Bronze in der Spezialabfahrt geholt hatte. Die drittschnellste Zeit fuhr Dominik Paris aus Italien, der am Sonntag als Vierter die Medaillen knapp verpasst hatte.
Einen kleinen Dämpfer mussten dagegen die Gastgeber einstecken. Ihr Topteam lag nach der Abfahrt von Vincent Kriechmayr, der in der Spezialabfahrt noch Silber gewinnen konnte, bereits 1,31 Sekunden zurück. Immerhin war auf dem vierten Platz zur Halbzeit dank Daniel Hemetsberger ein anderes österreichisches Team vertreten.
Jocher mit ein paar Problemen
Im einzigen deutschen Team war eigentlich Romed Baumann als Fahrer geplant, er musste aber passen. Aber auch Jocher war mit einer Fersenprellung sowie Problemen nach einem Bandscheibenvorfall unterwegs und konnte die Topzeiten nicht mitgehen. Zwar hielt er im oberen Abschnitt gut mit, ein Fehler aber kostete ihn letztlich viel Geschwindigkeit und damit auch eine bessere Zeit.
"Für mich war es ein Schritt nach vorne. Der Fehler war extrem ärgerlich. Und es ist ein Team-Event heute, deswegen tut es mir für den Linus extrem leid. Ich hätte ihm eine bessere Ausgangsposition verschaffen können", sagte Jocher anschließend im ZDF. Für ihn könnte es das letzte Rennen der Saison gewesen sein, möglicherweise wird er sich nach den Titelkämpfen einer Operation unterziehen.