Nordische Kombination Turbo gezündet - Armbruster rast zum nächsten Sieg
Was für ein Rennen von Nathalie Armbruster! Dank eines grandiosen Zielsprints hat sich die DSV-Kombiniererin ihren dritten Weltcup-Sieg gesichert. Beim Individual Compact am Sonntag (09.02.2025) in Otepää schob sie sich auf den letzten Metern noch an der Norwegerin Ida Marie Hagen vorbei. Zudem schafften es zwei weitere Deutsche in die Top 10.
"Ich kann es noch gar nicht realisieren. Ich habe mich vor dem Rennen eigentlich gar nicht so stark gefühlt. Ich habe aber gemerkt, dass Ida Probleme hat und meine Trainer haben mich von draußen die ganze Zeit angefeuert", sagte die 19-Jährige nach ihrem Triumph: "Ich weiß nicht, wie ich es gemacht habe. Ich bin einfach nur stolz!"
Armbruster war nach dem Springen als Zweite in die Loipe gegangen und hatte bereits nach wenigen Metern die sechs Sekunden auf ihre Teamkollegin und Sprungsiegerin Maria Gerboth gutgemacht. Sie versuchte das Tempo hochzuhalten, um die von hinten heranstürmende Hagen auf Distanz zu halten.
Hagen und Armbruster im Gleichschritt
Nach der ersten der beiden 2,5-Kilometer-Schleifen aber war Hagen dran, Gerboth fiel nun ein Stück zurück und lag zwischen dem Führungsduo und den dahinter immer näherkommenden Kasai-Zwillingen Haruka und Yuna. Hagen versuchte nun das Tempo zu verschärfen, aber Armbruster hielt dagegen. Gerboth dagegen musste die Japanerinnen ziehen lassen und wurde nun weiter durchgereicht.
Hagen lief das Rennen weiter von vorne, Armbruster ließ sich aber nicht abschütteln und schob sich nach der letzten Abfahrt schließlich vorbei. Dem Antritt der Deutschen konnte Hagen auf den letzten Metern nicht mehr folgen. Rang drei ging an Haruka Kasai vor ihrer Schwester Yuna. Gerboth kam als Siebte ins Ziel (+35,7 sek.), zwei Plätze dahinter landete Jenny Nowak (+44,7 sek.). Sophia Maurus verlor nach dem Springen noch ein paar Plätze und landete mit 1:43,5 Minuten Rückstand auf Rang 18.
Gerboth mit dem weitesten Sprung
Gerboth war am Vormittag beim Sprung am besten und sprang auf der imposanten Tehvandi-Schanze in Estland auf 96 Meter, so weit wie keine andere Konkurrentin. Armbruster gelang im Gegensatz zum Samstag diesmal auch die Landung. Mit 90 Metern schob sie sich auf den zweiten Rang, obwohl gleich drei andere Kombiniererinnen weiter sprangen als die 19-Jährige.
Die achtfache Saisonsiegerin und beste Läuferin im Feld, Ida Marie Hagen aus Norwegen, hat als Fünfte 22 Sekunden Defizit auf die Spitze und 16 Sekunden auf Armbruster. Jenny Nowak sprang ordentliche 90 Meter, womit sie auf Rang acht landete (+33 Sekunden). Auch Sophia Maurus durfte nach ihrer Disqualifikation wegen eines zu großem Anzugs am Vortag diesmal auch im Langlauf an den Start gehen. Das Springen hatte sie auf Rang 13 abgeschlossen.
Haasch wird in der kommenden Woche untersucht
Nicht dabei nach ihrem Sturz war erwartungsgemäß Cindy Haasch. Sie war am Samstag bei der Landung zu Fall gekommen und hatte sich am Knie verletzt. Die genaue Diagnose steht noch aus, Haasch soll Anfang der kommenden Woche nach der Rückkehr nach Deutschland genauer untersucht werden.