
Nordische Ski-WM WM-Gold trotz Sturz - Nordische Kombinierer gewinnen Teamevent
Die Kombinierer haben die erste Goldmedaille für Deutschland bei der Nordischen Ski-WM geholt. Eine Strafe für Norwegen hatte den Weg freigemacht.
Dramatischer Kampf um Edelmetall. Nachdem Topfavorit Norwegen nach einer Strafe im Medaillenkampf zurückgestuft worden war, schien der Weg frei fürs deutsche Quartett. Doch ein Sturz von Johannes Rydzek ließ den Traum der deutschen Kombinierer von Gold am Freitag (07.03.2025) fast noch platzen.
Am Ende setzte sich das deutsche Team mit den vier Oberstdorfern Johannes Rydzek, Wendelin Thannheimer, Vinzenz Geiger und Julian Schmid aber durch und stürmte vor Österreich zu Gold. Norwegen lief nach starker Aufholjagd noch zu Bronze.
"Ich kann es noch gar nicht so richtig fassen", sagte Erik Frenzel, der damit sein erstes Gold als Bundestrainer feiern konnte: "Wir können überglücklich sein." Rydzek strahlte dagegen über die Chance "mit dem Team aus Oberstdorf ganz oben stehen zu dürfen." Gefeiert wird allerdings erst nach dem letzten Wettkampf am Samstag. Dann "wird es Vollgas“ gebnen, kündigte Geiger an.
DSV-Chance auf Gold nach Strafe für Norwegen
Das deutsche Team ging nach einer Disqualifikation des Norwegers Jörgen Graabak als Zweiter in die Loipe und hatte nur zwei Sekunden Rückstand auf Österreich. Japan lag 28 Sekunden zurück. Graabaks Bindung soll nicht den Regularien entsprochen haben. Die Gastgeber legten Protest ein. Dieser wurde jedoch abgelehnt.
So musste der Topfavorit vor heimischem Publikum in Trondheim 1:42 Minuten aufholen - statt als führendes Team in die Loipe zu gehen. Weil die Norweger so gute Läufer haben, war eine Medaille aber durchaus noch in Reichweite - auch wenn der Abstand zu Gold zu groß war.
Rydzek-Sturz reißt Lücke
Der Sturz von Rydzek kurz vor dem ersten Wechsel brachte dennoch zusätzliche Dramatik in die Entscheidung. Österreich konnte einige Sekunden davonziehen. "Im Herzen tut es ein bisschen weh. Ich hab so ein geiles Rennen gemacht", so Rydzek, der im tiefen Schnee hängen geblieben war. WM-Neuling Thannheimer versuchte, die Lücke zu schließen, um die Chance auf Gold aufrecht zu halten. Das gelang nicht, der Rückstand blieb konstant.
Schmid zündet den Turbo
Doch als Schmid an Staffel-Postion drei laufend den Turbo zündete, war der zwischenzeitliche Sololauf der Österreicher zu Ende. Schmid gab Geiger einen Vorsprung von 6,6 Sekunden auf die letzten Runden mit. "Breite Brust, breite Schultern, du bist der Chef", feuerte Langlauf-Bundestrainer Peter Schlickenrieder am Loipenrand Geiger auf der letzte Runden an.
Der zeigte, dass er noch die nötigen Körner hatte und zog dem Österreicher Fabio Obermeyr am letzten Anstieg davon. Wenige Augenblicke später feierten die Deutschen das sechste Gold bei einer Staffelentscheidung.