Weltcup in Frankreich Hennig überzeugt bei Bilderbuch-Rennen von Karlsson
Frida Karlsson hat sich beim Langlauf-Weltcup in Frankreich mit einem Traumrennen über 20 Kilometer im klassischen Stil für die WM in Stellung gebracht. Katharina Hennig überzeugte als Fünfte.
Was für ein furioser Start-Ziel-Sieg von Frida Karlsson. In Abwesenheit der norwegischen Top-Läuferinnen Therese Johaug, Heidi Weng und Kristin Austgulen Fosnaes und der verletzten Jessie Diggins gewann die Schwedin am Sonntag (19.01.2025) das 20 Kilometer Massenstart-Rennen in der klassischen Technik in Les Rousses mit einem XXL-Vorsprung.
Karlsson lief auf den letzten acht Kilometern ein einsames Rennen, ließ aber nicht austrudeln, sondern drückte unwiderstehlich auf die Tube und war 1:29,9 Minuten vor ihrer Teamkollegin Ebba Andersson im Ziel. Die Österreicherin Teresa Stadlober (+ 1:41,3 Minuten) wurde starke Dritte.
Hennig einige Zeit auf Podestkurs
Bis zur Hälfte des Rennens lief auch Katharina Hennig auf Podestkurs, danach musste sie abreißen lassen, rettete aber den fünften Platz im Zielsprint gegen Kerttu Niskanen (Finnland) ins Ziel und war damit beste Deutsche. Ihr Rückstand zu Siegerin Karlsson: satte 2:21,0 Minuten.
"Wir konnten gut mithalten. Katharina Hennig hat sich stark zurückgemeldet und ein krasses Rennen gemacht. Sie ist fast über die Grenze gegangen, hat sich dann gut gefangen und die Top-Platzierung nach Hause gefahren", lobte Langlauf-Trainer Peter Schlickenrieder.
Hennig hält zehn Kilometer mit
Die Oberwiesenthalerin Hennig, die die Strecken in Les Rousses bisher nur aus dem Fernsehen kannte und eine Premiere feierte, startete furios und biss sich direkt in der Spitzengruppe fest. Gemeinsam mit den schnellen Schwedinnen Karlsson und Andersson, der Österreicherin Stadlober und Astrid Oeyre Slind aus Norwegen stiefelte Hennig vornweg.
Nach einem Drittel des Rennen passierte die Deutsche als Erste die Zeitmessung, doch das Tempo auf der schweren Strecke in Frankreich war hoch. Zu hoch. Nach zehn Kilometern konnte Hennig, die die Tour de Ski krank verpasst hatte und in Les Rousses nach wochenlanger Pause ihr Comeback feierte, nicht mithalten.
Spannender Kampf um den zweiten Platz
Karlsson und Andersson setzten sich ab, nur Stadlober behielt die beiden im Blick, verlor aber acht Kilometer vor dem Ziel auch den Anschluss. Als Karlsson den Turbo zündete, konnte auch Andersson nicht mehr reagieren. Das Rennen war quasi sechs Kilometer vor dem Ziel entschieden.
Andersson verlor Sekunde um Sekunde und musste sogar um den zweiten Platz bangen, denn Stadlober bekam die zweite Luft, glänzte mit idealer Renneinteilung und jagte auf der hügeligen Strecke mit einem ganz schweren Anstieg neben der Skisprungschanze den zweiten Platz, den Andersson aber ins Ziel rettete.
Carl und Fink auch in den Top Ten
Victoria Carl (SC Motor Zella-Mehlis) und Pia Fink (SV Bremelau) zeigten sich permanent in den Top Ten, konnten aber nie in den Kampf um das Podest eingreifen. Zu groß die Rückstände, zu schnell das Tempo, das die Skandinavierinnen anschlugen und durchzogen.
Am Ende kamen die beiden Deutschen auf den Plätzen sieben und acht mit fast drei Minuten Rückstand auf die Überfliegerin Karlsson ins Ziel. "Ich bin sehr zufrieden und habe das überhaupt nicht erwartet. Ich habe mich schwer getan, ins Rennen reinzukommen. Ich habe gut mit Vicky zusammengearbeitet und bin froh, dass es auch klassisch so gut geklappt hat. Das ist eine große Motivation für die nächsten Wochen und natürlich auch für die WM", sagte Fink nach dem Rennen.
Bestleistungen für drei weitere Deutsche
Katherine Sauerbrey (12./SC Steinbach-Hallenberg), Helen Hoffmann (17./WSV Oberhof 05) und Verena Veit (35./SC Oberstdorf) nutzten die Gunst der Stunde des kleinen Starterfeldes, um eine persönliche Bestleistung zu realisieren.
Auch Schlickenrieder war angetan: "Victoria Carl, Pia Fink und Katharina Hennig haben ein starkes Wochenende hingelegt und einen klaren Schritt nach vorn gemacht. Das tolle Teamergebnis komplettierten Katherine Sauerbrey, Helen Hoffmann und die junge Sprinterin Verena Veit."