Einzel der Frauen Franziska Preuß verzückt die Fans in Ruhpolding
Franziska Preuß hat im Biathlon-Mekka Ruhpolding den nächsten Podestplatz der Saison gefeiert. Nur eine Französin war noch besser.
Lokalmatadorin Franziska Preuß hat sich beim Biathlon-Einzel in Rupolding einen Schießfehler geleistet und damit einen möglichen Sieg aus der Hand gegeben.
In ihrer Heim-Arena konnte die 30-Jährige dank einer hervorragenden Laufleistung dennoch einen starken zweiten Platz feiern. "Es ist ein Felsbrocken heruntergefallen", sagte Preuß mit Blick auf das weniger glückliche Wochenende in Oberhof. Auch die 10.900 Fans waren bester Dinge: Sie sangen "Oh, wie ist das schön" und starteten eine Biathlon-Party.
Nur eine war in Ruhpolding noch besser unterwegs. Nahezu perfekt war Lou Jeanmonnot ihr Rennen gelungen. Die Französin räumte alle 20 Scheiben ab und jubelte über ihren vierten Sieg in diesem Winter. Zudem holte sie damit einige Zähler im Gesamtweltcup auf Preuß auf. "Ich liebe es, Jägerin zu sein, ich mag diese Position", sagte Jeanmonnot kampfeslustig am ARD-Mikrofon: "Ich bin hinter Franziska her." Dritte wurde die Schweizerin Amy Baserga (0 Fehler/+ 43,1 Sekunden).
Preuß zeigt sich wieder in Bestform
Im Einzel war auch beim Wettkampf in Ruhpolding Treffsicherheit gefragt. Denn jeder Fehler wurde mit einer Strafminute bestraft.
Das musste auch Franziska Preuß, die im Gelben Trikot schnell ins Rennen gestartet war, einkalkulieren. Ein perfektes erstes Schießen ließ gleich auf ein gutes Ergebnis hoffen. Doch im Stehend-Anschlag kam eine Strafminute dazu.
Starke Laufleistung
Preuß blieb in der Folge jedoch fehlerfrei und zeigte sich auch in der Loipe bärenstark. Mit der viertschnellsten Laufzeit und 95 Prozent Trefferleistung zeigte Preuß erneut, dass sie in der Form ihres Lebens ist. Am Schießstand habe sie der Stadionsprecher irritiert, erklärte Preuß ihren Schießfehler. "Das ich danach noch zweimal Null schießen konnte, hat mich sehr gefreut", so Preuß.
Scherer zeigt bei Rückkehr gute Schießleistung
Überraschend gut lief es für eine Rückkehrerin. Stefanie Scherer, die für die pausierende Julia Kink ins Team kam, bestritt zum ersten Mal seit der Saison 2019/20 und zum zweiten Mal überhaupt ein Weltcup-Rennen. Mit nur einer Strafrunde zeigte sie, dass sie auch vor heimischem Publikum gute Nerven hat. "Ich war schon ganz schön nervös aber es ist wahnsinnig cool", strahlte Scherer nach Platz 22.
Auch Selina Grotian war am Schießstand mit einem Fehler gut unterwegs, in der Loipe fehlten ihr allerdings ein paar Körner. Damit fiel sie sogar noch hinter Scherer auf Rang 23 zurück.
Schneider und Voigt enttäuschen
Teamkollegin Sophia Schneider hatte dagegen schon im ersten Schießen zwei Fehler eingestreut. Da noch zwei weiterer hinzukamen, war das Gepäck an Strafminuten am Ende zu groß, um weiter vorne mitzumischen. Sie wurde 58., Vanessa Voigt belegte Platz 69.
Tannheimer muss kurzfristig passen
Julia Tannheimer ging krankheitsbedingt nicht an den Start. "Sie hat sich nicht so gut gefühlt", so Sportdirektor Felix Bitterling. Deshalb fiel die Entscheidung, sie im Einzel herauszunehmen. Wie lange, wird sich im Laufe der Woche zeigen.
Am Freitag (14.20 Uhr/ARD) geht es in Ruhpolding mit dem Staffelrennen der Männer weiter. Dabei wollen sich die Deutschen um den Einzel-Elften Justus Strelow steigern und möglichst einen Podestplatz erkämpfen. Die Favoriten sind Norwegen und Frankreich.
Zum Abschluss der deutschen Wochen stehen am Samstag die Frauenstaffel (14.20 Uhr/ARD) und am Sonntag die beiden Massenstarts (12.30 und 15.00 Uhr/alles ARD) an, ehe es zur WM-Generalprobe nach Antholz geht.