Biathlon in Soldier Hollow Clevere Jeanmonnot gewinnt Verfolger - Voigt holt 20 Plätze auf
Lou Jeanmonnot hat das vorletzte Verfolgungsrennen in dieser Saison gewonnen. Beim Sonnen-Weltcup in Soldier Hollow kochte die Französin am Sonntag (10.03.2024) in einem packenden Zielsprint die Italienerin Lisa Vittozzi ab. Die Deutschen gingen wie erwartet leer aus.
Die deutschen Skijägerinnen lagen nach einem durchwachsenen Sprint am Freitag schon deutlich im Hintertreffen und hatten zu keiner Zeit des Rennens eine Chance auf das Podest. Dafür war der Rucksack einfach zu groß.
Voigt holt 20 Plätze auf
Für die DSV-Skijägerinnen ging es nur darum, einige Plätze gut zu machen. Das klappte. Der größte Sprung nach vorn gelang Vanessa Voigt, die mit nur einem Fehler vom 36. auf den 16. Platz vorlief - damit aber nicht die Beste aus dem deutschen Team war. Wie schon im Sprint kam Selina Grotian (2 Fehler) als 13. ins Ziel, Janina Hettich-Walz (2) arbeitete sich vom 20. Platz auf Rang 14 vor.
"Stehend die Null zu bringen, hätte ich mir vor ein paar Jahren noch nicht erträumen können", war die 19-jährige Grotian zufrieden. Auf der Schlussrunde hielt sie ihre Teamkollegin Hettich-Walz in Schach: "Das war eine komische Situation, das hatte ich so auch noch nicht", sagte Grotian im Sportschau-Interview zu dem Duell auf der Schlussrunde. Sie habe sich vor dem Rennen schlapp gefühlt und habe gar nicht die große Lust gehabt, zu laufen, sagte das Talent. Als der Startschuss ertönt sei, sei es ein Traum gewesen. "Die Bedingungen waren perfekt. Es war richtig gut."
Julia Kink lief einen Tag nach ihrem märchenhaften Auftritt beim Staffel-Weltcup-Debüt vom 42. Platz auf Rang 38. Mit drei Fehlern war sie am Ende insgesamt 4:08,4 Minuten nach Jeanmonnot im Ziel.
Braisaz-Bouchet und Tandrevold patzen am Schießstand
Die Französin Jeanmonnot glänzte auf der Strecke und am Schießstand. Als Dritte gestartet, lief sie mit nur einem Fehler zum Sieg.
Sprintsiegerin Justine Braisaz-Bouchet war als Erste auf die Strecke gegangen und hielt den Vorsprung von knapp 16 Sekunden bis zum zweiten Schießen, dann verfehlte die Französin zwei Scheiben und verlor die Pole Position an die fehlerfreie Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold. Tandrevold setzte sich zur Halbzeit des Rennens gemeinsam mit Lou Jeanmonnot (Frankreich), die ebenfalls abräumte, ab.
Jeanmonnot taktisch klug zum Sieg
Das Führungsduo kam mit knapp 30 Sekunden Vorsprung zur ersten Stehendprüfung - und die ging für Tandrevold komplett daneben. Drei Mal musste die Norwegerin in die Runde, Jeanmonnot musste nur einmal kreiseln und übernahm die Führung, allerdings heftete sich Lisa Vittozzi an ihre Fersen. Das Duo lief deutlich vornweg und distanzierte die Verfolgerinnen bis zum letzten Schießen um 45 Sekunden.
Weil beide beim letzten Schießen nahezu synchron abräumten, fiel die Entscheidung auf der Zielgeraden. Die Französin gewann einen packenden Zielsprint hauchzart - und hatte das genauso geplant: "Ich wollte alles auf der Ziellinie regeln", sagte die Siegerin, die "happy" über ihren Sieg war. Als Dritte lief Julia Simon (Frankreich) auf das Podium.
Braisaz-Bouchet fiel mit sechs Strafrunden vom ersten auf den siebten Platz zurück. Tandrevold - ebenfalls mit sechs Fahrkarten - wurde sogar auf Rang elf durchgereicht.
Schneider und Puff verpassen Verfolgung
Sophia Schneider und Johanna Puff blieben am Sonntag nur die Rolle der Motivatorinnnen an der Strecke. Schneider hatte sich zwar als 48. für den Wettbewerb qualifiziert, war aber nach dem Rennen "leicht angeschlagen" und verzichtete am Samstag auch auf die Staffel.
Ihr gehe es zwar besser, teilte der Deutsche Skiverband vor der Verfolgung mit, mit Blick auf die Rennen beim Weltcup-Finale in Canmore verzichte man aber auf einen Start. Der Weg nach vorn wäre ohnehin weit gewesen. Schneider hatte nach einem verkorksten Sprint mehr als drei Minuten Rückstand. Die 21-jährige Puff hatte als 65. im Sprint die Qualifikation verpasst, bekommt aber beim Weltcupfinale in Canmore (14. - 17. März) eine neue Chance im Konzert der Besten.
"Wir gehen zufrieden nach Canmore. Die letzten zwei Tage haben gezeigt, dass wir vorn mitkämpfen können. Nach der Staffel haben alle ein positives Gefühl gehabt und waren heute engagiert auf der Strecke", sagte Frauen-Trainer Kristian Mehringer.